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Full text: 17, 1894

Pr. Fr. Bolte: Pie Praxis der Sumner’schen Standlinien an Bord. 
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Es würde sicli hier empfehlen den Kurs rechtw. SzO^O zu 
wählen, welcher das Feuer von Helgoland ungefähr recht voraus 
in Sicht bringen wird. (Ueber die gestrichelten und punktirten 
Linien siehe § 7 und § 8). 
§ 5. Ableitung der Formel für Regel II. Die für Regel II 
in Betracht kommende Rechnung ist identisch mit dem in den 
„Breitenbestimmungen zur See“ (Aus dem Archiv der Deutschen 
Seewarte — 1894 No. 2) in § 18 unter D. behandelten Problem 
„Die Breite aus einer ausserhalb des Meridians gemessenen Höhe 
hei genauer Zeitangabe zu finden“. 
Nachdem mit Hülfe der nach dem Chronometer bestimmten 
mittleren Greenw. Zeit und der angenommenen Länge in bekannter 
Weise der Stundenwinkel t ermittelt und die Deklination dem 
nautischen Jahrhuche entnommen ist, ist im sphärischen A ZPO 
die Zenitdistanz ZG — z, die Polardistanz p und t bekannt, wo 
nach sich die Breite g in folgender Weise ergiebt: 
Fällt man GR senkrecht auf den Meridian, so ist 
tang PR cos t. tangp, oder 
cotang PR — sect .cotcmgp und da AR = 90°—PR und p — 90° + d, so folgt, wenn man AR = A 7 setzt 
tang A 7 sec t. f ang d (i) 
Bezeichnet man nun weiter ZR mit ip, so ist nach der Segmentenregel 
cos ip : cos z — cos PR : cos p, oder 
cos ip : sin h - sin N : sin d. folglich 
cos ip = cnsec d sin N. sin h (2) 
Figur 3 lehrt uns ohne weiteres, dass die Breite r/, welche gleich dem Bogen AZ ist, hei spitzem 
Stundenwinkel gleich der Summe oder Differenz von N und ?/> ist, je nachdem der Fusspunkt des Lothes R 
innerhalb oder ausserhalb AZ fällt. 
Für einen stumpfen Stundenwinkel ist die Breite <j, welche hier gleich dem Bogen PI 7 ist, 
stets gleich der Summe von PR und TR, also gleich der Summe der Komplemente von I\ r und ip, welche 
mit N' und ip’ bezeichnet werden mögen. 
Veranschaulicht man endlich alle möglichen Fälle an einer einzigen Figur (Fig. 4), so gelangt man zu 
folgender, alle Fälle umfassenden Zusammenstellung: 
I. Stundenwinkel £<6 h oder t > 18 h . 
1) d und (f gleichnamig 
a) A 7 >■ y, dann ist (f = A 7 —ip 
ß) N < (/, dann ist (f — N+ifi 
2) d und (f ungleichnamig 
dann ist stets g = ip—N 
II. Stundenwinkel t > 6 h und < 18 h 
dann ist stets g — A 7 '+ip'. 
Anmerkung. Pie Entscheidung nach a) und ß) könnte höchstens zweifelhaft sein, wenn N und q> nahezu ein 
ander gleich sind, d. h. wenn das von G auf den Meridian gefällte Lotli diesen sehr nahe bei Z schneidet. In diesem 
Falle steht aber das Gestirn sehr nahe am ersten Vertikal, und für diesen Fall wird überhaupt nicht nach Regel II 
sondern nach Regel I verfahren. 
z
	        
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