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Full text: 16, 1893

C. Kassner: Ueber kreisähnliclie Cyklonen. 
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9. Endlich habe ich die Cyklonen nach ihrer Tiefe unterschieden, d. h. nach der innersten 
Isobare 1 ), da das absolute Minimum aus den Karten nicht ersichtlich ist: 
Cyklonen 
über 
10 
15 
20 
700 mm 
25 30 
1- 
35 
40 
45 
50 
Land 
• ' 
■ . 
1 
2 
8 
13 
5 
Küste .... . 
— 
2 
— 
6 
6 
6 
4 
4 
4 
Meer 
1 
— 
1 
3 
4 
3 
8 
6 
4 
Während hiernach die Land- und Meer-Cyklonen am häufigsten bei den Tiefenstufen 740 und 745 mm 
sind, zeigen die Küsten - Cyklonen ein Maximum bei 730 mm, also etwa 10 mm tiefer. Diese Erscheinung 
steht im Einklänge damit, dass die Minima gerade hei den britischen Inseln, wie Hoffmeyer 2 ) zeigte, eine 
grosse Neigung haben, sich zu einer bedeutenden Tiefe zu entwickeln; in dieser Gegend liegt aber, wie oben 
nachgewiesen wurde, ein Maximum der Häufigkeit der Cyklonen überhaupt. 
Theilt man noch weiter nach Jahreszeiten ein und reduzirt auf drei Tiefenstufen (um die Tabelle 
übersichtlicher zu machen): 
Cyklonen über 
Land 
Küste 
Meer 
700 mm + 
15 30 45 
15 30 45 
15 30 45 
Winter 
— 2 10 
1 6 3 
— 5 3 
Frühling ... 
— 1 6 
1 7 4 
1 2 10 
Sommer .... 
— — 5 
— 1 4 
— — 2 
Herbst 
— — 5 
— 4 1 
1 3 3 
Summe ... 
— 3 25 
2 18 12 
2 10 18 
so zeigt sich, dass die Cyklonen in der kälteren Jahreszeit nicht nur häufiger, sondern über der Küste und 
dem Meere auch tiefer sind als in der wärmeren Zeit. Es stimmt dies Resultat mit demjenigen der Herren 
Hoffmeyer, Mohn und van Bebber 3 ) überein. 
II. Spezielle Untersuchung der kreisähnlichen Cyklonen. 
a. Vorbemerkungen. 
10. Bevor ich mich nun meiner eigentlichen Aufgabe zuwende, d. li. bevor ich untersuche, wie oft in 
kreisähnlichen Cyklonen gewisse Werthe des Gradienten, des Ablenkungswinkels und der Bewölkung Vor 
kommen, muss zunächst dargelegt werden, wie das Material den früher genannten Wetterkarten entnommen 
wurde, um auf diese Weise eine Handhabe zur Beurtheilung der grösseren oder geringeren Sicherheit der 
mitzutheilenden Ergebnisse zu bieten. Es konnte naturgemäss nicht meine Aufgabe sein, die Richtigkeit 
der in den Karten enthaltenen Beobachtungen zu prüfen, obgleich neuerdings Herr Knipping einige Be 
denken inbezug auf' die Genauigkeit der für die Konstruktion jener Karten wichtigen meteorologischen 
Angaben der Schiffstagebücher geäussert hat. 4 ) 
*) Ygl. pag. 6, Anmerkung 1. 
2 ) van Bebber, Handbuch der ausübenden Witterungskunde II, 260. 
3 ) van Bebber, Handbuch der Witterungskunde II, 258 ff. 
4 ) Annalen der Hydrographie 1890, 106. Als Gründe führt Herr Knipping an: 1) unsichere Kenntniss des Schiffs 
ortes, besonders bei länger dauerndem Cyklonenwetter, 2) ungenaue Beobachtungszeiten, 3) Trägheit des Barometers. 
Der erste Punkt scheint mir der maassgebendste zu sein, da in der That bei lang andauernder Bewölkung die Kenntniss
	        
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