Skip to main content

Full text: 16, 1893

■ Dr. Willi. Meinardus: Beiträge zur Kenntaiss der klimatischen Verhältnisse etc. 
45 
SE-, S- und SW-Winde in 10°—4°, 4°—2° S. Br. bezw. 2° S—8° N. Br. angegeben. Die Depression der 
Stärke dieser Winde, welche etwa ein und demselben Stromfaden angehören, ist in den äquatornahen Breiten 
zonen ganz erheblich. 
Mittlere Windstärke (nach Beaufort’s Skala). 
N. Br. 
8° —6° 
6°—4° 
4°— 2° 
2°- 0° 
0°—2° 
to 
o 
1 
d- 
© 
4°— G° 
6°—8° 
8°—10°S.Br. 
SW 
SW 
sw 
SW 
SW 
s 
SE 
SE 
SE 
Mai .. .. 
3.5 
3.4 
2.8 
2.7 
2.2 
2.6 
3.4 
4.2 
4.4 
Juni . . 
3.S 
3.4 
2.7 
‘2.9 
2.9 
2.9 
3.7 
3.5 
4.4 
Uebereinstimmend mit dem hier gefundenen Ergebniss äussert sich Blanford betreffs des Zusammen 
hangs zwischen SE-Passat und SW-Monsun folgendermaassen: 1 ) 
„Die Verbindung des SE-Passats mit dem SW-Monsun zu einem ununterbrochenen Strom ist keines 
wegs konstant, auch nach meiner Meinung kein sehr häufiger Fall selbst während des Höhepunktes des 
Monsuns. Auch dann, wenn eine Cyklone in der Bai wüthet, zu einer Zeit also, wenn der Monsunstrom, der 
die Cyklone nährt, am stärksten ist, finden Schiffe, welche die Linie passiren, nach den von Eliot ver 
öffentlichten Logs keinen allmählichen Uebergang vom SE-Passat in den SW-Monsun durch Süd. Im 
Gegentheil, in unmittelbarer Nachbarschaft der Linie und weiter nördlich bis Ceylon scheinen die Winde 
in der Regel westlicher zu sein als in der Bai von Bengalen; dieselben sind veränderlich und böig, von 
ganz anderem Charakter als der Passat, oft begleitet von heftigen Regenfällen und Regenböen, in welchen 
keine unbedeutende lokale Konvektion stattfindet. 
Anstatt dass also der Monsun eine einfache Fortsetzung des SE-Passats ist, scheint es sich so zu 
verhalten, dass er in den häufigsten Fällen seinen Ursprung in diesen veränderlichen, aber im Ganzen west 
lichen Winden nimmt, welche zweifellos durch den SE-Passat genährt werden und welche mit Wasserdampf 
fast gesättigt sind; aber er repräsentirt nur zum Theil die durch den SE-Passat in die äquatoriale Region 
beförderte Luftmasse, der Rest steigt auf genau wie in den atlantischen Doldrums. Andrerseits wird auch 
der Monsun nicht allein aus dieser Quelle genährt. Er wird wahrscheinlich in ganz beträchtlichem Maasse 
durch Luftzufuhr aus nördlicheren Breiten unterhalten, hauptsächlich während der Schönwettertage, wenn 
der Strom schwächer und der Regenfall auf dem indischen Lande geringer ist. Dem wechselnden Grade, 
in welchem die beiden erwähnten Nahrungsquellen zur Unterhaltung der Luftzufuhr herangezogen werden,, 
möchte ich die Veränderung des Regenfalls während des Vorrückens der Jahreszeit zuschreiben und die 
noch bedeutend wichtigeren Verschiedenheiten der Jahre.“ 
■ Eingehend behandelt Dallas die Frage nach dem Zusammenhang zwischen SW-Monsun und SE-Passat 
in seinem „Memoir on the wind and the mousoons of the Arabian Sea and North Indian Ocean.“ (S. 8. ff.) 
Er dehnt die Untersuchung auch auf die westlichen Theile des indischen Ozeans aus und stützt sie auf die 
Wind-Beobachtungen, welche im Juli von englischen Schiffen in der Breitenzone 0°—4° N. Br. in verschie 
denen Theilen des Ozeans angesteilt und tabellarisch verarbeitet in den „Weather Charts of the Arabian 
Sea“ und „Weather Charts of the Bay of Bengal“ vorliegen. Zwar ist die Methode nicht ganz einwurfsfrei, 
mit Bestimmtheit aus prozentischen Wind-Häufigkeiten schliessen zu wollen, ob und in welcher Weise der 
Uebergang von einem Windsystem zu einem andern stattfindet, doch ist man in Ermangelung genügenden 
synoptischen Materials auf diese Methode angewiesen. Wir geben von den Tabellen, welche Dallas in 
seiner Abhandlung benutzt, nur eine wieder, welche zeigt, wie wechselnd unter verschiedenen Meridianen 
des Ozeans die Wind-Verhältnisse sich in jener Breitenzone zur Zeit des Sommermonsuns gestalten. 
„Westlich von 70° 0. L. kreuzt der SE-Passat als rein südlicher Wind den Aequator in einem massiven, 
ununterbrochenen Strom. Oestlich von 70° 0. L. ist die Zirkulation offenbar weniger einfach. Der grössere 
Prozentsatz westlicher und veränderlicher Winde, welche die Beobachtungen in der östlichen äquatorialen 
Zone des nordindischen Ozeans ergeben haben, zeigen deutlich eine viel grössere Unterbrechung und Un 
regelmässigkeit des Luftzuzugs von der südlichen Hemisphäre als zwischen 40° und 70° 0. L. Ausser zwischen 
70° und 80° 0. L. kommt auch hier allerdings der vorherrschende Wind aus einem Strich des südwestlichen 
*) Rainfall of India, S. 74.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.