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Full text: 16, 1893

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1893 No. 7 — 
Erscheinungsformen der Depressionsgebilde, von denen der Witterungsverlauf über den niederen Breiten des 
südindischen Ozeans bestimmt wird, und stehen die Häufigkeitszahlen der Cyklonen und der Depressionen 
überhaupt in einem gewissen Verhältniss, so müssen sich zwischen der räumlichen und zeitlichen Ver- 
theilung der Cyklonen und der mittleren Vertheilung des Luftdrucks und der Winde — auf diese kommt es 
hier hauptsächlich an — gewisse Beziehungen entdecken lassen, deren Nachweis jene an sich wahrscheinliche 
Annahme zu stützen geeignet wäre. 
Die folgende Tabelle liefert eine Zusammenstellung einiger zu vergleichender Grössen. Die Angaben 
über die Häufigkeit der Cyklonen beruhen auf dem erwähnten Kartenwerk Mel drum’s, von welchem alle 
von 1848—85 beobachteten Cyklonen bearbeitet sind. Die Lage der Scheitelpunkte von 89 Cyklonenbahnen 
ist von W. Koppen berechnet. 1 ) Diese Werthe der Tabelle sind mit den übrigen nicht streng vergleichbar, 
da jene sich auf den ganzen, diese aber nur auf den östlichen indischen Ozean beziehen. Auch ist beachtens- 
werth, dass die Zahl der Cyklonen, die beobachtet werden, u. a. auch eine Funktion der von Monat zu 
Monat wechselnden Schiffsfrequenz ist und die Lage ihrer Bahnen durch die Lage der Verkehrslinien mit 
bestimmt wird. 2 ) Die diesbezüglichen Zahlenwerthe der Tabelle sind also zum Theil durch Umstände beein 
flusst, welche nichts mit dem Wesen der durch sie dargestellten Erscheinung zu thun haben, sie sind 
schlechterdings nur von bedingter Gültigkeit. 
S. Br. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
Jan. 
F ehr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Summe 
0°— 2° .. 
1 
1 
2 
2°— 4° .. 
T 
1 
1 
3 
Lage der Entstehungsorte 
4°— 6° .. 
2 
2 
1 
2 
3 
1 
ii 
von Cyklonen 
6°— 8° . . 
o 
0 
2 
2 
3 
4 
1 
15 
S°-10° . . 
5 
5 
e 
0 
i 
12 
0 
35 
o 
f 
o 
© 
2 
12 
8 
8 
3 
3 
18 
7 
3 
2 
66 
Zahl aller Cyklonen (1848—85) 
5 
25 
38 
71 
61 
59 
50 
19 
3 
2 
328 
Davon entstanden nördlich von 10° S. Br. in °/o • 
40 
48 
24 
11 
5* 
5* 
36 
37 
100 
100 
20 
Zahl der „stationären“ Cyklonen 
3 
13 
10 
19 
e 
19 
24 
11 
2 
1 
108 
do. in °/o der Gesammtzahl 
60 
52 
30 
27 
10* 
32 
48 
5S 
67 
50 
31 
Prozentisclie Häufigkeit der Cyklonen 
1 
8 
10 
22 
18 
18 
15 
6 
1 
1 
100 
Summe NE + N + NW-Wind % in 0°Br. 
29 
OQ 
00 
52 
41 
oo 
00 
21 
16 
13 
20f) 
Mittlere Nordgrenze des SE-Passats.. 
5° 
7° 
9?5 
10?5 
9?5 
S?5 
6° 
Mittlere Breite der Bahnscheitelpunkte 
17° 
17° 
22° 
22° 
21° 
15° 
14° 
Nördlich vom SE-Passatgekiet entst. Cyklonen in % 
12 
■9 
11 
5 
5 
12 
0 
t) 
Gilt fü 
r Juli + Augu 
st. 
Ebenso wie die äquatoriale Luftdruckfurche einer periodischen Schwankung unterworfen ist, indem sie 
sich bis Februar südwärts, von da ab nordwärts bewegt, erleiden auch die Bahnen der Cyklonen eine gleich 
sinnige Verschiebung: die prozentische Anzahl der nördlich von 10° S. Br. entstandenen Cyklonen nimmt 
bis Februar ab und später zu, die Scheitelpunkte der Cyklonenbahnen erreichen im Januar und Februar 
ihre südlichste Breite. 3 ) 
Auch die Häufigkeit der Cyklonen und die der von der nördlichen nach der südlichen Hemisphäre 
hinüberwehenden Winde zeigen einen gleichen Gang der Periode, beide haben im Januar ihr Maximum, im 
Südwinter ihr Minimum. Die verhältnissmässig grosse Zahl nördlicher Winde im Südwinter ist eine auf 
*) W. Koppen, Die Bahnen der Orkane im südlichen indischen Ozean. Ann. der Hydr. XX. 1S92. Seite 275. 
2 ) W. Koppen, a. a. 0. Seite 277. 
s ) Ygl. auch die Koppen’sehen Karten der Zugstrassen der Orkane, a. a. 0. Seite 278.
	        
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