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Full text: 16, 1893

Dr. Willi. Meinardus: Beiträge zur Kenntniss der klimatischen Verhältnisse ete. 
15 
Luftdruck (mm) 
Windhäufigkeit (%) 
Aequator ca. 90° O. L. 
Luftdruck (mm) 
Singapore 
1?3 N. Br. 
10378 0. L. 
700+mm 
Batavia 
6?2 S.Br. 
10678 0. L. 
700 +mm 
Diff. 
0°—4° N.Br. 
ca. 90° O. L. 
700+mm 
Abweichung 
vom 
Luftdruck 
Singapores 
4-8° S. Br. 
ca. 90° O.L. 
700 + mm 
Abweichung 
vom 
Luftdruck 
Batavias 
NE+N 
+NW 
% 
SE + S 
+ SW 
о / 
/0 
Diff. 
Januar 
57.9 
57.4 
+0.5 
52 
18 
+34 
57.7 
-0.2 
57.3 
-0.1 
Februar .... 
57.9 
57.4 
+0.5 
41 
18 
+23 
57.6 
-0.3 
57.9 
+0.5 
März 
57.3 
57.4 
-0.1 
33 
24 
+ 9 
57.7 
+0.4 
57.9 
+0.5 
April 
56.7 
56.9 
Ol 
ö 
1 
21 
37 
-16 
56.9 
+0.2 
57.2 
+0.3 
Mai 
56.4 
56.9 
-0.5 
16 
46 
-30 
57.0 
+0.6 
57.0 
+0.1 
Juni 
56.7 
57.4 
-0.7 
13 
45 
-32 
57.6 
+0.9 
57.8 
+0.4 
Juli 
56.9 
57.7 
-0.8 
> 20 
42 
August 
57.1 
57.S 
-0.7 
9 
September.. 
57.3 
57.9 
-0.6 
Oktober .... 
57.2 
57.6 
-0.4 
November .. 
57.1 
57.3 
-0.2 
29 
30 
- 1 
57.3 
+0.2 
57.9 
+0.6 
Dezember .. 
57.1 
57.1 
0.0 
33 
19 
+14 
57.7 
+0.6 
57.9 
+0.8 
Es kommt liier weniger auf die Grösse der Differenzen an, als auf ihr Vorzeichen. Aus der Tabelle 
ist ersichtlich, dass die Differenzen des Luftdrucks von Singapore und Batavia, in Uebereinstimmung mit 
den Differenzen der Windhäufigkeits-Prozente aus nördlichen und südlichen Quadranten zweimal im Jahre 
ihr Zeichen wechseln, wenngleich die Zeitdauer der positiven Differenzen sich dort auf nur zwei bis drei 
Monate beschränkt, hier aber vier Monate beträgt, eine Abweichung, welche wohl aus der Verschiedenheit 
der geographischen Länge der Beobachtungsorte erklärbar ist. Der west-östliche Gradient, dessen Vor 
handensein unter dem Aequator aus den Windbeobachtungen gefolgert wurde, wird durch die beiden letzten 
Differenzreihen auch in benachbarten Breiten nachgewiesen, einen entgegengesetzten Gradienten sieht man 
nur im Januar und Februar auftreten; es ist zweifelhaft, ob nicht diese Abweichung auf fehlerhafte Luft- 
druckwerthe zurückzuführen ist. 
Die perennirende west-östliche Gradient-Kompon ente, welche im östlichen Theil des indischen 
Ozeans unter dem Aequator und den ihm benachbarten Breitenzonen auftritt, lässt auf eine Luftauflockerung 
im Osten schliessen. Es sind vermuthlicli die grossen Inseln des indomalaiischen Archipels, welche unter 
dem Aequator gelegen, zu allen Zeiten des Jahres eine Durchwärmung der auf ihnen ruhenden Luftsäulen 
in höherem Maasse begünstigen, als die westlich gelegenen ozeanischen Gebiete. Die Wirkung dieser Auf 
lockerung kommt aber nur auf kleinem Raume zur Geltung, sie ist mehr modifizirend als bestimmend für 
die Luftbewegung über diesen Gegenden und tritt zurück hinter die machtvollen Einflüsse, welche von den 
jahreszeitlich wechselnden Hebungen und Senkungen der isobarischen Flächen über den benachbarten grossen 
Kontinenten ausgehen. 
Nach dieser allgemeinen Orientirung über die Windverhältnisse in der äquatorialen Zone überhaupt 
und unter dem Aequator insbesondere, können wir die Betrachtungen über die Luftdruck-Verhältnisse, 
welche im vorigen Abschnitt mit einem Ueberblick über die im Spätherbst herrschende Luftdruck-Vertheilung 
schlossen, wieder aufnehmen und fortsetzen. 
Wir haben gesehen, wie während der Herbstmonate in der Bai von Bengalen eine barometrische De 
pression südwärts wandert, an deren nördlicher Seite über Vorderindien sich ein Luftdruck-Maximum ent 
wickelt und nordöstliche Winde zur Herrschaft gelangen, während an ihrer südlichen Seite die meridionalen 
Luftdruck-Unterschiede allmählich verschwinden und die sommerlichen südwestlichen Winde durch westliche 
und nordwestliche ersetzt werden (S. 10). Unterdessen verändert sich südlich vom Aequator die Luftdruck- 
Vertheilung verhältnissmässig wenig, denn das Luftdruck-Maximum über den südlichen Rossbreiten des 
indischen Ozeans bleibt während des ganzen Jahres bestehen und erstreckt sich als Rücken hohen Luft 
drucks quer über den Ozean; nur der höchste Gipfel dieses Rückens, der Kern der Anticyklone, wandert 
im Laufe des Jahres zwischen der afrikanischen und australischen Küste hin und her, indem gleichzeitig 
seine Höhe einer jahresperiodischen Schwankung unterworfen ist. Während der höchste Luftdruck im Nord
	        
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