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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1893 No. 5 —
5. Von Höhenstationen haben wir vorläufig nur den Obirgipfel und Pikes Peak der Rechnung
unterzogen. Ziemlich übereinstimmend bei beiden ist das Verhältniss der Abendbeobachtung, bei welcher
im Winter wolkenloser, im Sommer gebrochener Himmel vorherrscht. Auch in der grossen Seltenheit
wolkenlosen Himmels um die Mittagsstunden in der wärmeren Jahreszeit stimmen beide Hochstationen über
ein. Im üebrigen zeigen sich grosse Unterschiede, welche wohl zum Theil mit der früheren Morgenbeobachtung
auf Pikes Peak und zum Theil auch mit der viel geringeren durchschnittlichen Bewölkung daselbst Zusammen
hängen. Die Verhältnisse stellen sich hier bedeutend einfacher dar, als auf dem Hochobir, und die tägliche
Periode ist erheblich stärker.
Tabelle XVIII.
Obirgipfel, 5 Jahre, 1881—85.
0
1-9
10
Mittl. Bewölkung
7®
2P
9P
7®
2P
9 P
7®
2 v
9 P
7®
2 P
9P
Januar
28
29
45
39
33
27
33
38
28
4.0
5.1
3.9
Februar
30
26
45
43
43
28
27
30
26
4.5
4.7
3.7
März
20
12
28
41
46
33
39
42
39
5.8
6.5
5.2
April
13
9
20
35
31
30
53
61
50
6.9
8.0
6.2
Mai
19
4
24
44
55
35
37
41
41
5.6
7.1
5.5
Juni
19
5
15
39
54
44
42
41
41
6.2
7.5
6.1
Juli
26
3
23
47
69
50
26
28
26
4.5
6.4
4.8
August
23
4
32
52
70
37
24
26
32
4.8
6.5
4.6
September
23
8
27
29
39
35
47
53
38
6.1
7.6
5.2
Oktober
17
8
21
26
31
20
57
61
59
6.9
7.5
6.7
November
27
23
37
39
41
25
34
35
37
4.8
5.2
5.0
Dezember
28
27
37
33
34
26
39
39
37
5.2
5.4
4.9
Tabelle XIX.
Pikes Peak, 5 Jahre, 1881—1886.
0
1—9
10
Mittl. Bewölkung
6 Jahre
5 a
1P
9 P
5®
1P
9 P
5®
1P
9 P
Vs (5\ 1\ 9»)
Januar
48
27
50
30
46
29
21
27
21
3.1
Februar
48
26
45
29
53
32
23
21
23
3.5
März
37
14
44
36
55
31
26
31
25
4.1
April
37
11
27
31
40
38
33
49
35
4.8
Mai
49
6
30
28
56
36
23
38
34
4.3
Juni
54
7
22
29
59
50
17
35
28
3.9
Juli
48
8
25
43
62
50
9
30
24
4.1
August
44
6
31
43
66
41
13
28
28
4.1
September
57
20
50
32
69
35
11
11
15
3.0
Oktober
54
25
52
28
59
32
18
16
17
2.8
November
60
37
60
23
46
21
17
17
19
2.4
Dezember
43
27
46
29
39
30
28
34
25
3.6
6. Aus den Tropen haben wir als Beispiele drei Stationen genommen, von denen zwei — Manila
und Rio de Janeiro — wohl als typisch für den grösseren Theil der heissen Zone genommen werden dürfen,
während Hongkong eigenthümliche Verhältnisse zeigt. Was Liais von Pernambuco sagt: „Es giebt immer
Wolken am Himmel, aber nie bedecken sie den Himmel ganz, selbst nie in der Periode der grossen Regen“
gilt wohl mehr oder weniger vollständig für die meisten Tropengegenden, weDn auch das absolute Fehlen der
Notirung 0 zu Manila vielleicht von der Methode der Aufzeichnung ein wenig beeinflusst sein mag (vgl. übrigens
Tabelle II), und in anderen Orten der heissen Zone wolkenloser Himmel nicht ganz so selten ist. In der
Trockenzeit weist Rio am Abend, Hongkong den ganzen Tag an etwa 1 ji bis l / s aller Beobachtungen Wolken-
losigkeit auf. Genauere Untersuchungen werden gewiss viele örtliche Verschiedenheiten aufweisen. Dennoch