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Full text: 15, 1892

Franz v. Schwarz: Astronomische, Magnetische und Hypsometrische Beobachtungen etc. 
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III. Horizontal-Intensität. 
Mein Azimutkompass war zwar auch zur Ausführung von Ablenkungs-Beobachtungen eingerichtet; ich 
verzichtete aber diesmal auf absolute Intensitäts-Bestimmungen, weil ich mich während meiner früheren 
Reisen überzeugt hatte, dass die Ablenkungs-Beobachtungen am Kompass, trotz ihrer Weitläufigkeit und 
Umständlichkeit, viel zu wenig genau sind. Ich hatte auch früher mich veranlasst gesehen, die Intensität 
unter Annahme während längerer Zeit konstanter magnetischer Momente abzuleiten. Ich begnügte mich 
deshalb diesmal mit einfachen Schwingungs-Beobachtungen. Dazu hielt ich mich um so mehr berech 
tigt, als meine beiden Schwingungsmagnete bereits über 15 Jahre in Gebrauch waren und sich deshalb 
längst im Zustande der Permanenz befanden. Der zur Ausführung der Schwingungs-Beobachtungen dienende 
Apparat bestand aus einer auf drei Stellschrauben ruhenden runden hölzernen Büchse, welche oben mit 
einer Spiegelplatte verschlossen wurde. In der Mitte dieser Platte war ein Messingring eingekittet, in 
welchen das 162 Millimeter hohe messingene, mit einem Wild’schen Torsionskopf versehene Suspensionsrohr 
festgeschraubt wurde. Zur Beobachtung der Ausschlagswinkel diente ein auf dem Boden der Büchse an 
gebrachter verstellbarer, von zwei zu zwei Grad getheilter Papierkreis. Das Thermometer zur Bestimmung 
der Temperatur des Schwingungsmagneten war gleichfalls auf dem Boden der Büchse befestigt. Am 
Suspensionsrohr war mittelst einer eigenen Fassung ein drehbarer Spiegel angebracht, mittelst dessen durch 
ein seitwärts aufgestelltes Diopter die Schwingungen der Nadel beobachtet wurden. Für die Beobach 
tungen wurden die einzelnen Theile des Apparates so adjustirt, dass die Mitte des Schwingungsmagneten 
sich genau über dem Zentrum des Papierkreises befand (die Magnetnadeln waren zu dem Ende mit bis 
fast auf den Boden herabreichenden, in kleine Kugeln endigenden Ansätzen versehen), dass der Spiegel 
eine Neigung von 45° hatte und dass das Diopter auf der Kollimationsebene des Spiegels senkrecht stand. 
Wo es nöthig war, hob ich vor der Beobachtung die Torsion auf mittelst des hierzu bestimmten mes 
singenen Torsionsstabes. In Folge Reissens des Fadens war ich dreimal genöthigt, einen neuen Suspen 
sionsfaden einzuziehen, nämlich am 30. Juni, 20. August und 6. September. 
Die Schwingungen beobachtete ich stets in folgender Weise. Zuerst beobachtete ich zehn Durch 
gänge des Nadelendes durch den Nullpunkt des Kreises, der mit dem magnetischen Meridian zusammen 
fiel, wobei ich nur jeden fünften Durchgang und abwechselnd einen Durchgang von links nach rechts, dann 
von rechts nach links notirte. Hierauf wartete ich bis zur fünften vollen Minute, vom Anfang der Beobach 
tungen gerechnet, und beobachtete in derselben Weise weitere zehn Durchgänge; dasselbe that ich nach 
weiteren fünf Minuten. Die Anzahl der zwischen diesen drei Reihen erfolgten Schwingungen berechnete 
ich sodann auf Grund der aus den einzelnen Reihen erhaltenen angenäherten Schwingungsdauern. Diese 
Methode erleichtert das Beobachten mit Taschen-Chronometern, deren Schläge 4 / 10 Sekunden betragen, 
bedeutend. Die Ausschlagswinkel beobachtete ich je zweimal, beim Beginn und beim Schluss der Schwingungs- 
Beobachtungen; desgleichen die Temperatur des Schwingungsmagneten. Nach Beendigung der Beobach 
tungen mit Nadel No. 1 führte ich eine ganz gleiche Beobachtungsreihe mit der Nadel No. 2 aus. Zum 
besseren Verständniss möge folgendes Beispiel dienen: 
Baldschuan, vjl' -¿ U —~r 
10. August. 
No. 1 
No. 2 
3‘ 7” 3.5' 
3h I2 m 6*6 
3 h 17™ 4*1 
3 h 28 m 3*2 
3 h 33 m 4*8 
3» 38“ 5*0 
25.3 
28.0 
25.7 
25.4 
26.8 
27.3 
47.0 
49.6 
47.3 
47.7 
48.8 
49.3 
68.6 
71.2 
68.9 
69.9 
71.1 
71.4 
90.1 
92.8 
90.3 
92.0 
93.1 
93.4 
3 7 14.3 
3 12 17.2 
3 17 14.8 
3 28 14.4 
3 33 15.8 
3 38 16.1 
36.1 
3S.9 
36.4 
36.5 
37.8 
38.1 
57.7 
60.5 
57.8 
5S.8 
60.0 
60.3 
79.3 
82.1 
79.5 
80.9 
82.0 
82.3 
100.9 
103.7 
101.0 
103.2 
104.2 
104.4 
a n = 23*0 t a 
s= 22*3 
CU = 
23*0 ta 
= 20*3 
a p = 
8*0 t p 
= 22*0 
CCp == 
8*5 tp 
= 20*5 
Die aus den Schwingungs-Beobachtungen abgeleiteten Elemente zur Berechnung der Intensität sind in 
nachstehender Tabelle zusammengestellt, wo s den Uhrgang, T die Schwingungsdauer in Sekunden, a die 
Archiv 1892. 2. 
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