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Full text: 15, 1892

Im Jahve 1875 hatte ich, als Mitglied einer Russischen Gesandtschaft, im mittleren und östlichen 
Buchara eine Reihe von Längen- und Breiten-Bestimmungen ausgeführt, welche beim Entwurf der grossen 
Russischen Generalstabskarte von Turkestan im Jahre 1877 als die einzige Grundlage für das betreffende 
Gebiet gedient hatten. Meine damaligen, auf Chronometer-Uebertragung beruhenden Längen-Bestimmungen 
konnten auf grosse Genauigkeit aus folgenden Gründen keinen Anspruch machen: Für’s Erste beruhten 
alle Längen-Bestimmungen auf der Beobachtung einer einzigen Sternbedeckung ; zweitens war die Dauer 
der Zeitübertragung zu gross; die Reise zu beschleunigen war mir aber nicht möglich gewesen, weil ich 
in meinen Bewegungen von meinen Kollegen abhängig war ; drittens waren die mir aus der Turkestanischen 
militar-topographischen Abtheilung zur Verfügung gestellten Chronometer nicht gerade die besten und einer 
blieb während der Reise stehen, so dass alle Längen-Bestimmungen nur auf zwei Chronometern beruhten, 
ln Anbetracht der erwähnten Umstände hatte ich wiederholt die Absendung einer neuen Expedition in’s 
östliche Buchara unter vortheilhalteren Bedingungen befürwortet und dies um so mehr, als auch meine 
Längen-Bestimmungen im nördlichen Afganistan, wo ich im Jahre 1878 die geographischen und erdmagne 
tischen Koordinaten der afganischen Städte Rustak, Faisabad, Kundus, Tasch-Kurgan und Masar-i-scherif 
bestimmt hatte, an die erwähnten Längen-Bestimmungen von 1875 angeschlossen waren. Endlich im 
Frühjahr 1886 wurde von der Turkestanischen militar-topographischen Abtheilung eine Expedition aus 
gerüstet, theils um einen Theil meiner Längen-Bestimmungen von 1875 zu wiederholen, theils zur Bestim 
mung der geographischen Koordinaten einer Reihe von Punkten in Darwas und Karategin, wo früher noch 
nie derartige Arbeiten ausgeführt worden waren. Zur Ausführung dieser Arbeiten war ein Offizier des 
Topographenkorps bestimmt worden. Da dieser aber seine Unfähigkeit zur Ausführung astronomischer 
Beobachtungen schon früher wiederholt aufs glänzendste bewiesen hatte und also eine Verbesserung meiner 
Längen-Bestimmungen von ihm nicht zu erwarten war, erbot ich mich, die Expedition selbst zu über 
nehmen und dies umsomehr, als ich die Absicht hatte, bei dieser Gelegenheit zugleich eine Reihe von erd 
magnetischen Ortsbestimmungen auszuführen, wozu ich seit dem Tode des Generalgouverneurs von Kaufi- 
mann, der sich für alle wissenschaftlichen Arbeiten lebhaft interessirte und dieselben auf jegliche Weise för 
derte, keine Gelegenheit mehr gehabt hatte. Mein Anerbieten wurde angenommen und mir auch die Aus 
führung magnetischer Beobachtungen neben den astronomischen gestattet unter der Bedingung, dass die 
astronomischen Arbeiten dadurch keine Einbusse erleiden sollten. 
Instrumente. 
Zur Ausführung der astronomischen Arbeiten waren mir folgende Instrumente zur Verfügung ge 
stellt worden: 
1) Ein grosser Prismenkreis von Pistor; 
2) Ein Büchsenquecksilberhorizont; 
3) Fünf Taschenchronometer, drei von Frodsham (No. 9703, 02417, 9701) und 
zwei von Wiren (No. 154 und 158); 
4) Ein vierfüssiges Fernrohr von Fraunhofer auf einfachem Stativ. 
Zur Ausführung von hypsometrischen Beobachtungen erhielt ich: 
1) Ein transportables Quecksilberbarometer von Brauer; 
2) Drei Aneroide: Newton No. 1266, Naudet No. 137 und Goldschmidt No. 431 (für grosse Höhen); 
3) Zwei Quecksilberthermometer von Geissler. 
Archiv 1892. 2. 
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