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Full text: 15, 1892

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1892 No. 1 — 
Nachdem die Seewarte somit ihre Thätigkeit zum Besten der Schiffahrt erheblich erweitert hat, hofft 
sie zuversichtlich, dass ihre Mitarbeiter zur See sie auch durch Mittheilungen auf diesem Gebiete, d. i. 
durch Beschreibungen von Einfahrten, Untiefen und Küstenansichten etc., unterstützen werden, damit sie 
etwaige Veränderungen rechtzeitig in ihren Veröffentlichungen bekannt geben kann. 
XII. Ueber die wissenschaftlichen Arbeiten, ausgeführt unabhängig 
von den einzelnen Abtheilungen. 
Die wissenschaftlichen Arbeiten des Direktors nahmen während des Berichts-Jahres ihren ungestörten 
Fortgang und bewegten sich im wesentlichen auf dem Gebiete der erdmagnetischen Forschung. Besondere 
Aufmerksamkeit wurde seitens des Direktors und dessen Assistenten den grossen Anomalien in der Ver- 
theilung der erdmagnetischen Kraft im südlichen Theile der Ostsee gewidmet. Ein Abschluss konnte 
weder mit Rücksicht auf die mehr allgemeinen Untersuchungen über die Vertheilung der erdmagnetischen 
Kraft, noch auch mit Beziehung auf die bezeichneten lokalen Störungen herbeigeführt werden. Die um 
fassenden diesbezüglichen Berechnungen konnten übrigens, Dank der Mithülfe des Gymnasiallehrers Herrn 
Dr. Adolph Schmidt, wesentlich gefördert werden. Durch die Uebernahme seitens des Direktors und 
dessen Assistenten der bisher von der Abtheilung I geleisteten Bearbeitung der deutschen überseeischen 
meteorologischen Beobachtungen wurde die Arbeitskraft der Genannten in erheblichem Maasse in Anspruch 
genommen. 
Prof. Dr. Koppen hat eine Anzahl Aufsätze für die „Annalen der Hydrographie und Maritimen 
Meteorologie“ hergestellt; im Berichts-Jahre sind davon erschienen, a) meteorologische: „Verhältniss zwischen 
Beaufort-Skala und Windgeschwindigkeit“, „Orkan-Bahnen im südl. Indischen Ozean“, „drei Jahre Sturm 
warnungen an der Deutschen Küste“ und „die grossen Strömungen des atmosphärischen Kreislaufs“, b) hydro 
graphische: „Die unterseeische Schild wache“, „Neue hydrographische Forschungen im Schwarzen Meere“, 
„Die Ozeanographie auf der Britischen Naturforscher-Versammlung“; ferner verschiedene Notizen und, im 
Vereine mit Kpt. Seemann, „Ausgewählte tropische Wirbelstürme im südl. Indischen Ozean“, wovon der 
zweite und dritte Theil im Januar- und Märzheft des Jahrgangs 1893 erschienen sind. 
Von der Vierteljahrs-Wetter-Rundschau hat der Meteorologe der Seewarte im Berichts-Jahre Sommer 
und Herbst 1887 fertiggestellt, worauf sein Antheil an deren Bearbeitung an Abth. III überging. 
Ferner lieferte Dr. Koppen Meteorologisches für das „Segelhandbuch vom Kanal“ und war er, so 
weit die Redaktion der Annalen ihm Zeit dazu liess, mit Vorbereitungen zu einigen Arbeiten beschäftigt, 
welche, wie das Segelhandbuch für den Stillen Ozean, eine Abhandlung über den Luftdruck über dem 
Atlantischen Ozean und einige andere, im Laufe von 1893 und 94 erscheinen sollen. 
Die Redaktion der „Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“, welche durch Erlass 
des Staatssekretärs des Reichs-Marine-Amtes mit Beginn des Jahres 1892 auf die Seewarte überging, wurde 
von der Direktion dem Meteorologen des Instituts, Prof. Dr. Koppen, übertragen. Form und Richtung 
der Zeitschrift blieben dabei im wesentlichen unverändert; dieselbe hat nach wie vor die Interessen der 
Kriegs- und der Handelsmarine gleichzeitig zu pflegen, so weit sie sich auf die beiden im Titel der Zeit 
schrift angegebenen Wissenschaften und verwandte Gebiete, resp. auf den Arbeitskreis der Seewarte beziehen. 
Der Umfang des Jahrgangs 1892 musste aus Sparsamkeits-Rücksichten auf 432 Seiten reduzirt werden, wozu 
13 Fahnentabellen und 7 Tafeln in Autographie oder Photolithographie hinzukommen. 
Der Hülfsarbeiter Dr. Hugo von Hasenkamp war einen grossen Theil des Berichts-Jahres durch 
eine zusammenfassende Bearbeitung der sämmtlichen, an der Seewarte'ausgeführten Anemometer-Unter 
suchungen beschäftigt. Eine grössere Abhandlung über diesen wichtigen Gegenstand liegt zum Drucke 
bereit darüber vor. Namentlich wurde hierbei ein besonderes Augenmerk auf die Relation zwischen Druck 
und Geschwindigkeit des Windes gerichtet. Ausserdem wurde Dr. von Hasenkamp auch durch vorbereitende 
Studien für die Herstellung eines zu nautischen Zwecken dienenden Tabellenwerkes beschäftigt.
	        
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