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Full text: 14, 1891

Dr. Gerhard Schott: Oberflächen-Temperaturen und Strömungen der Ostasiatischen Gewässer. 
13 
Februar. 
115° L. Luft. 
Mittelwerthe: 
120° 115° L. Wasser. 
B. 25° 
24° 
23“ 
22“ 
21“ 
B. 20° 
— 
— 
— 
11.3 
13.4 
— 
— 
— 
11.3 
16.6 
— 
12.2 
11.8 
13.1 
18.9 
— 
12.4 
13.8 
14.7 
21.1 
17.2 
16.2 
18.4 
19.3 
18.4 
18.5 
19.7 
20.5 
22.4 
19.9 
18.1 
20.1 
20.8 
22.5 
23.8 
20.2 
21.7 
22.3 
22.4 123.2 
21.1 
21.1 
23.9 
22.1 
21.2 
22.8 
22.3 
24.8 
23.4 
23.6 
120“ L. 
25° B. 
24° 
23° 
22° 
21° 
20° B. 
115° L. 
120“ 115° L. 
120° L. 
Wir sehen, dass in allen Eingradfeldern (ausgenommen 21/22, 118/119 und 21/22, 119/120 mit einer 
Abweichung von nur 0?1 und 0?6 Cels.) das Wasser wärmer ist als die Luft, auch im Bereiche des kalten 
Stromes. Dies Verhältniss bleibt auch für die ganze Winterzeit und für das ganze Fünfgradfeld dasselbe; 
nach derselben Quelle wurde gefunden (für das ganze Gebiet): 
Dezember 
Januar 
Februar 
Mittlere Lufttemperatur 19.0 
16.9 
18.3 
Mittlere Wassertemperatur . . 20.2 
19.9 
19.8 
Es ist ferner der Umstand, dass wir es hier mit Flachsee zu thun haben, einem Aufquellen des Tiefen 
wassers nicht günstig. „Steilabfall des Meeresgrundes erleichtert wesentlich das Auftreten der Erscheinung; 
wo der Küstenstrom auf einer flachen Schwelle hinfliesst, kann nur schwer Tiefenwasser aufsteigen“. 4 ) 
Labrosse * 2 ) charakterisirt den Sachverhalt gut mit den W T orten: „Soweit die Tiefen von der chinesischen 
Küste seewärts regelmässig zunehmen, trifft man auf kaltes Wasser, auf warmes Wasser aber, sobald eine 
steilere Senkung des Bodens vorgefunden wird.“ 
Zudem weisen die Schiffsbeobachtungen SW-Versetzungen auf, wie darauf ja auch in den Segelhand 
büchern hingewiesen ist. 3 * 5 6 ) 
Genug, wir sind ganz dagegen, hier in dieser Strasse irgend eine Auftrieb-Erscheinung zu statuiren, 
wozu Krümmel, wenigstens was die Küsten-Temperaturen anlangt, geneigt schien. 4 ) Es mag in Häfen 
bei entsprechendem Windwechsel Wasser aus der Tiefe aufquellen, einzelne Journale der Seewürfe zeigen 
etwas Derartiges an, bei Hongkong kann es wegen dessen Lage auf der Nordseite der Insel möglich sein, 
aber für die ganze Zirkulation in der Formosastrasse ist dies Moment unseres Erachtens 
vollkommen belanglos; es ist zudem nicht einzusehen, wieso der NE mechanisch einen Auftrieb hervor- 
rufen soll; der Wind ist hier im Winter für die chinesische Küste eher auf- als ablandig; NW-Winde reichen 
gar nicht herunter in diese Breiten und der NE weht, besonders etwas nach der See hinaus, sehr häufig 
östlicher als NE, aus ENE und E, ja ESE. 5 ) Dasselbe wird ausdrücklich auch von Kapt. Wagner bestätigt. 6 ) 
’ Die Küste ist jedenfalls die Luvküste für den NE, d. h. der Wind steht auf die Küste auf. 
Es ist hier der Ort, auf eine von Krümmel gebrauchte Benennungsweise der Küsten hinsichtlich ihrer Lage zum 
Wind mit ein paar Worten einzugehen, weil dieselbe geeignet ist, in wissenschaftlichen Darstellungen und in den Bezieh 
ungen mit dem meteorologischen Gebrauch zu Unklarheiten Anlass zu geben: wir meinen den Ausdruck „Luv-“ und 
„Leeküste.“ Es ist ja allgemein bekannt, dass die Seite eines Schiffes, von welcher der Wind herkommt, die Luvseite ist, 
die andere aber in Lee liegt, und dass man ebenso bei einem Gebirge die Wetterseite auch Luvseite nennt, die andere aber, 
weiche im Windschutz liegt, Leeseite. Man vergl. z. B., um nur ein Beispiel anzuführen, Oest. Zeitschr. für Meteorol. XIX 
(1884), p. 41, an welcher Stelle W. Koppen, „Leeküste“ gebraucht in dem der Meteorologie natürlichen Sinne für die im 
Windschutz gelegene Küste. 
*) P. Hofiinann (?) in Annalen der Hydrographie 1887, p. 26. 
2 ) Koutes maritimes l’Ocean pacific. 
3 ) Siehe auch die Tabelle am Schluss dieser Abhandlung. 
*) Handbuch der Ozeanographie II, p. 318. 
5 ) Siehe die Zusammenstellung der Winde im Fünfgradfeld 20°—25° B., 115°—120“ L. in „Aus dem Archiv der Seewarte“, 
6 ) Annalen der Hydrographie, 1876, p. 286. [IX, 1886, No. 4, p. 16.
	        
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