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Full text: 13, 1890

Dr. Carl Stechert: Die wissenschaftlichen Ergebnisse etc. 
3 
1* 
sind in beiden Tabellen durch Beifügung eines Sternchens (*) gekennzeichnet, und es ist die Differenz, auf 
Zehntheile der Sekunde abgerundet, in Tabelle II, Rubrik A eingetragen. Ferner sind in Tabelle I die 
beiden aufeinanderfolgenden Dekadengänge, welche den grössten Unterschied gezeigt haben, durch ein 
Kreuz (f) kenntlich gemacht, und es sind auch die Differenzen dieser Grössen in Tabelle II, Rubrik B 
angegeben. 
Ein Einblick in diese Tabelle zeigt, dass im Allgemeinen die durch diese Prüfungen dokumentirten 
Leistungen unserer deutschen Chronometer-Fabrikation als durchaus tüchtige und befriedigende bezeichnet 
werden müssen. Legt man das Klassifikations-System*) zu Grunde, welches gemäss hoher Verfügung Seiner 
Excellenz des Herrn Chefs der Admiralität vom 12. Juli 1889 bei allen Temperatur-Untersuchungen inner 
halb der Marine zur Anwendung kommen soll, so ergiebt sich die folgende Vertheilung der Instrumente 
auf die einzelnen Klassen. 
Konkurrenz-Prüfung 
No. 7 
No. 8 
No. 9 
1. Klasse. Prädikat „Vorzüglich“. Anzahl der Chronometer 
3 
2 
3 
2. „ „ „Sehr gut“ 
15 
9 
11 
B. „ 5> „Gut „ » » 
6 
1 
3 
4. „ „ „Genügend“ „ 
2 
9 
— 
Für die Nautik nicht brauchbare Instrumente 
2 
2 
— 
Zusammen 
28 
23 
17 
Auf der Grundlage des durch diese 3 Chronometer-Konkurrenz-Prüfungen gegebenen Beobachtungs- 
Materials ist nun unter Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate eine Ausgleichungs-Rechnung aus 
geführt worden, indem in der von Villarceau („Recherches sur le mouvement et la compensation des 
chronomètres“, Annales de l’Observatoire de Paris, Mémoires, Tome VII) vorgeschlagenen Weise versucht 
wurde, den Gang eines Chronometers g als eine Funktion der beiden unabhängigen Veränderlichen t und 0, 
der Zeit und der Temperatur, darzustellen. Die für diesen Zweck benutzte und auf den Lehrsatz von 
Taylor sich gründende Gangformel lautete 
d) + 
d 2 g (i'-t) 2 
dt 2 1.2 
dg , d^g (0'—fl) 2 d 2 g (t'—t) (0'—0) 
d0 y '.¡Uff* 1.2 dtdO 1.2 
wo g den Anfangsgang für eine bestimmte Zeit t und die Temperatur 0 (hier 15° C.), g' den Gang für eine 
dq d 2 a (f t) 2 
andere Zeit t' und die Temperatur 0' bedeutet. Es geben also die Glieder ~jj(t'—t) + . J die Ver- 
dg 
dt 
d 2 g (ö'— 6») 2 
dt 2 1.2 
äuderung des Ganges in der Zeit und die Glieder {0'—0) + jp———— die Veränderung des Ganges 
dp“ o 
durch die Temperatur. Endlich liefert (t'—t) (0'—0) denjenigen Betrag, welchen eine etwaige Ver- 
äuderung in der Grösse des ersten Temperatur-Koeffizienten während der Dauer der Untersuchung im 
Dekadengange hervorbringt. 
Da bei der vorliegenden Berechnung der Gangformeln für die Chronometer dieser Konkurrenz- 
Prüfungen nicht überall gleiche Substitutionen, gleiche Rechnungs-Schemen und gleiche Mittel für die 
Kontrolle der numerischen Werthe angewendet worden sind, so wird es nöthig sein für jede der drei 
*) Es muss liier hinzugefügt werden, dass auf die mittlere tägliche Acceleration C, für welche in dem bezeichnten 
Klassifikations-Verfahren ebenfalls ein Maximalwerth festgesetzt ist, hier keine Rücksicht genommen worden, weil zur Zeit 
dieser Prüfungen die Grössen A nicht wie jetzt aus Mittelwerthen berechnet wurden, sondern aus den einzelnen Dekaden 
gangen abgeleitet worden sind. Die Acceleration hat demnach bereits hier eine Berücksichtigung erfahren.
	        
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