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Full text: 13, 1890

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1890 No. 1 — 
3. Die Anwendung der Lehre vom Magnetismus in der Navigation. 
a. Untersuchung von eisernen Schiffen in Bezug auf ihre Deviations-Verhältnisse. 
Im Jahre 1890 wurden 76 Schiffe (siehe Anlage I) in Bezug auf die Deviations-Verhältnisse ihrer Kompasse 
untersucht und zwar: 
1) In Hamburg 28 Dampfer und 5 Segelschiffe, 
2) « 
Neufahrwasser .... 
18 
« 
« 
« 
3) « 
Flensburg 
8 
« 
« 
« 
4) « 
Stettin 
7 
« 
« 
« 
5) « 
Bremerhaven 
— 
« 
« 
3 « 
6) c 
Kiel 
1 
« 
« 
« 
7) « 
Lübeck 
4 
« 
« 
2 < 
Im Hamburger Hafen 
fanden im Ganzen 
40 Besuche 
an 
Bord 
eiserner Schiffe statt; bei 33 dieser 
Schiffe wurde die vollständige Deviations-Bestimmung auf der Unterelbe ausgeführt, bei 7 Schiffen handelte 
es sich nur um Rathertheilung über Kompasse, deren Beschaffenheit, Aufstellung und Kompensation. Von 
dem Vorsteher der Hauptagentur wurde auf 7 Schiffen die Deviations-Bestimmung selbstständig und allein 
ausgeführt. In der Qualität der in Gebrauch auf den Schiffen sich befindenden Kompasse war überall ein 
Fortschritt zu erkennen; namentlich wurden die neu erbauten Schiffe durchweg mit den besten Kompassen 
ausgerüstet und verdient hervorgehoben zu werden, dass auch ein grosser Theil der in England erbauten 
neuen Dampfer mit Kompassen aus den Werkstätten Deutscher Mechaniker versehen wurde. 
b. Das regelmässige Führen der Deviations-Journale und deren Diskussion. Die 
Schiffe, auf welchen das Deviations-Journal geführt wurde, vertheilen sich wie folgt: 
1) Dampfer: 
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft . 38 Deviations-Journale, 
Norddeutscher Lloyd 18 « « 
Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft 29 « « 
Kosmos-Linie 14 « « 
Frachtdampfer verschiedener Linien 55 « « 
zusammen 154 Deviations-Journale. 
2) Segelschiffe: 
von der Elbe 49 Deviations-Journale, 
« « Weser 17 « « 
von Plätzen der Ostsee . ■ ■ 3 « « 
zusammen 69 Deviations-Journale. 
Die Diskussion der Deviations-Journale konnte so weit gefördert werden, dass es möglich wurde, eine 
Zusammenstellung der Resultate lür die Veröffentlichung im „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“ 
vorzubereiten. Eine neue Schwierigkeit für die Aufstellung der Kompasse und die Behandlung der Deviation 
ergab sich auf den grössten Post- und Passagier-Dampfern durch die ausgedehnte Anwendung des elek 
trischen Lichtes. Ausführliche Untersuchungen über den Einfluss des elektrischen Stromes auf die Kompass 
nadel konnten indess nur erst bei dem Schnelldampfer „Spree“ des Norddeutschen Lloyd angestellt werden. 
c. Der Verkehr mit Kapitainen und Mechanikern. Der Besuch der Abtheilung war in dem 
Berichts-Jahre reger, als in dem vorhergehenden, er betrug 594; dies ist zum Theil den vielen Neubauten 
von Schiffen zuzuschreiben, für welche sich Kapitaine und Mechaniker wegen der Instrumente Rath erholten. 
In den letzten Monaten kam noch in Folge einer die Prüfung der Positions-Laternen fordernden Vorschrift 
der See-Berufsgenossenschaft hinzu, dass über die Konstruktion der passenden Laternen vielfach Rath und 
Anweisung eingeholt und ertheilt wurde. 
Von dem Vorsteher der Hauptagentur wurde auf 94 Schiffen Besuche gemacht und zwar auf 42 eisernen 
und 22 hölzernen Segelschiffen und 30 Dampfern. Die Besuche wurden theils gemacht, um die Aufstellung 
der Kompasse auf den eisernen Schiffen zu prüfen resp. Anweisung darüber zu geben, anderentheils, um 
die Aufhängung der Instrumente, welche zu den meteorologischen Beobachtungen benutzt wurden, zu prüfen.
	        
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