Dr. W. J. van Bebber: Beiträge zur Kenntniss der Windverhältnisse etc.
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1*
Nach dieser Tabelle giebt es im Jahresmittel zwei Maxima und zwei Minima für die Häufigkeit der
einzelnen Windrichtungen und zwar ein Hauptmaximum für die südwestlichen Winde an der westdeutschen
Küste, für die westlichen an der ostdeutschen Küste, ein anderes kleineres Maximum allgemein für die süd
östlichen Winde. Dagegen existirtein Hauptminimum der nördlichen und nordnordöstlichen und ein sekundäres
Minimum der südsüdöstlichen Winde, woran sich indessen der äusserste Osten nicht zu betheiligen scheint.
Summiren wir für die vier Quadranten der Windrose die Häufigkeitszahlen der einzelnen Windrichtungen,
wie beispielsweise für den Nordostquadranten: N + NNE + NE -)- ENE, so erhalten wir folgende Prozent
zahlen für die Häufigkeit der Winde:
Westdeutsche Küste: Ostdeutsche Küste:
Quadrant-.. -
NE
SE
SW
NW
Quadrant
NE
SE
SW
NW
Borkum
18
22
37
23
Kolbergermünde
20
24
27
29
Keitum
17
20
31
32
Neufahrwasser
24
17
31
28
Hamburg
16
26
30
28
Memel
20
27
26
27
Wustrow
19
26
31
24
Aus diesen Zahlen folgt, dass an unseren Stationen die Winde mit östlicher Komponente entschieden
seltener sind, als solche mit westlicher Komponente, insbesondere für das Nordseegebiet, und dass die
Winde aus dem Nordostquadranten (mit Ausnahme von Neufahrwasser) am wenigsten vertreten sind.
Das Vorwalten der südwestlichen und in zweiter Linie der südöstlichen Winde ist im Allgemeinen in
allen Jahreszeiten vorhanden, indessen zeigen sich in der jährlichen Periode manche Verschiedenheiten in
der Häufigkeit der Windrichtungen, welche zum Theil für die einzelnen Jahreszeiten charakteristisch sind.
Auch ist die jährliche Periode der Windrichtung mehr oder weniger abhängig von der Lage des Ortes zum Meere.
Um einen klaren Ueberblick zu gewinnen, wie sich die Häufigkeit der Windrichtung in der jährlichen
Periode ändert, nehmen wir den Winter als Ausgangspunkt und berechnen, wie gross die Zunahme der
Häufigkeitszahlen vom Winter auf den Frühling, vom Frühling auf den Sommer, vom Sommer auf den
Herbst und endlich vom Herbst auf den Winter ist. Diese Rechnung führt zu folgender Tabelle, in welcher
+ eine Zunahme, — eine Abnahme der Häufigkeit der betreffenden Richtung bedeutet:
Zunahme der Häufigkeit der Windrichtungen (1878 —1883). Tabelle II.
N
NNE
NE
ENE
E
ESE
SE
SSE
S
SSW
SW
WSW
W
WNW
NW
NNW
Stillen
Borkum.
Frühl. g. Wint.
+61
+46
+70
+89
+11
-21
-20
-59
-79
-82
-113
+19
+ 17
+22
+35
+42
- 5
Sommer g. Fr.
- 6
—28
-53
-70
-80
-24
— 7
+ 5
+16
+33
+29
+ 4
+120
+77
+18
— 6
-28
Herbst g. S..
-47
-23
— 1
- 5
+73
+33
+38
+15
+41
+82
+30
-30
-142
-67
-33
- 9
+27
Winter g. H. .
- 8
+ 5
-16
-14
- 4
+12
-11
+39
+22
-43
+54
+ 7
+ 5
-32
-20
-27
+ 6
Keitum.
Frühl. g. Wint.
+37
+13
+27
+ 7
+13
+56
- 7
—31
-38
-29
-32
-36
-17
+40
+31
+64
—65
Sommer g. Fr.
-32
-44
-50
-51
-54
-57
-23
-11
- 4
+ 6
+58
+46
+52
+54
+61
+28
+21
Herbst g. S. . .
+ 9
+21
+69
+47
+35
+19
+30
+41
+65
+21
-16
-54
-71
-96
-77
-60
- 1
Winter g. H. .
-14
+10
—46
- 3
+ 6
-18
0
+ 1
-23
+ 2
-10
+44
+36
+ 2
—15
—32
+45
Hamburg.
Frühl. g. Wint.
+30
+31
+91
+52
+30
-15
-54
-17
-17
-15
-59
-69
-46
+30
+47
+32
-18
Sommer g. Fr.
-26
-45
-77
-47
-71
-34
-22
— 2
+24
+32
+83
+67
+41
+33
+48
-14
+ 10
Herbst g. S. . .
— 6
+ 5
+ 6
+20
+34
+25
+26
+33
+29
+11
+24
-23
-25
-86
-105
— 6
+20
Winter g. H. .
+ 2
+ 9
-20
-25
+ 7
+24
+50
-14
-36
-28
—48
+25
+30
+23
+10
-12
-12
Wustrow.
Frühl. g.Wint.
+23
+15
+103
+70
+36
+ 7
-115
-43
-34
-36
-64
+ 2
+16
+15
+28
+ 9
+11
Sommer g. Fr.
- 9
-17
-91
-67
-53
-42
-12
+ 4
+38
+23
+35
+47
+75
+64
+ 8
+ 3
- 6
Herbst g. S.. .
-26
- 4
-25
+ 7
+36
+27
+92
+34
+73
+42
+35
-78
-125
-95
-12
+ 1
0
Winter g. H. .
+12
+ 6
+13
—10
-19
+ 8
+35
+ 5
-77
-29
- 6
+29
+34
+26
-24
-13
- 5