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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S90 No. 3 —
Dadurch geht die erste Gleichung über in
v 2r7r h 2m
w i i w
Unterscheidet man die Konstanten durch die Indices 1 und 2, je nachdem die Drohung des Anemo
meters im entgegengesetzten oder gleichen Sinne mit der des Rotations-Apparates erfolgt, so ist nach dem
obigen Satze:
2m
h
h
2*1
2 m
w
■X =
2m h2 2m
H
w
f x.
Da diese Gleichung für jedes w gelten muss, so ist:
hi
h
hi ,
— und
«2
1
k
1 _ 1_
2*2 Pn
Man kann danach aus den Konstanten 2*i und ¿2 den Radius der Kreisbahn berechnen.*)
Zur Prüfung dieser theoretischen Ergebnisse kann die folgende Tabelle dienen, die für die verschiedenen
h h
Radien die Werthe von h%, /¡2, k, ¿2, — und die Differenzen der letzteren Grössen in Prozenten, sowie
i i li 12
1 2 berechneten Werth des Radius enthält.
den nach der Formel P — —
71
P k k
3.893 0.8575 0.9305
3.852 0.8771 0.9166
2.718 0.8957 0.9485
2.094 0.8521 0.9990
Ai
h
i\
0.517
0.220
—
0.298
0.380
0.3398
0.098
0.336
0.1094
0.511
0.098
h2
Diff.
1 2*i k
h
7t 2*2 — 2*1
—
—
3.554
0.4146
20 %
6.942
0.3542
94 %
5.122
—
—
1.844
Die Uebereinstimmung der Werthe von -- und k- 2 ist hier noch viel geringer als hei den von Thiesen
diskutirten Dohrandt’schen Versuchen. Ebenso ist die Differenz zwischen den berechneten und den
thatsächlichen Werthen des Radius in zwei Fällen so gross, dass die Annahme berechtigt erscheint, die
bessere Uebereinstimmung in den beiden andern Fällen sei nur eine zufällige, umsomehr als hei diesen
letzteren, der Theorie entgegen, li\ sehr viel grösser ist als /( 2 .
Diese Abweichungen, die viel zu bedeutend sind, um auf zufällige Beobachtungsfehler zurückgeführt
werden zu können, lassen sich wohl nur durch Mängel der Theorie erklären. Jedoch wird man in diesem
Falle nicht, wie bei den von Dohrandt untersuchten Instrumenten, die Vernachlässigung des Widerstandes
der Anemometerarme in der Theorie als den Umstand ausehen können, der jene Abweichungen veranlasst,
da dieser Widerstand bei dem Recknagel’sehen Anemometer gegen den der Schalen völlig verschwindet.
Diese Ergebnisse bestätigen die oben aufgestellte Behauptung, dass den Konstanten der Interpolations-
Gleichungen eine theoretische Bedeutung nicht zukommt, so dass es nicht möglich ist, aus den Konstanten
für eine der beiden Bewegungsrichtungen der Kreisbahn die entsprechenden W’erthe für die geradlinige
Bewegung in der oben erwähnten Weise abzuleiten. Ebenso wenig geben sie Aufschluss über die Wirkung
einer Veränderung des Radius.
Es erscheint daher zweckmässig von der Betrachtung der Konstanten ganz abzusehen und die Werthe
der Geschwindigkeiten für einige Werthe von c nach den Gleichungen zu berechnen und für die verschiedenen
benutzten Radien mit einander zu vergleichen, wie dies in der folgenden Tabelle geschieht.
*) In der Abhandlung von Thiesen sind an der zit.irten Stelle, einige Verwechselungen der Indices enthalten, die in
der obigen Darstellung berichtigt sind.