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Full text: 13, 1890

12 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1890 No. 3 — 
Vergleichung der Mitwindbestimmung mit dem Flügel-Anemometer No. 60 und dem Schälen-Anemometer 
Zschau No. 108. 
Rotationssiun: N-O-S-W. 
r — 
3.885 m. 
to 
'S* 
3 
— 1.38757. 
u 
T 
«60 
¿60 
¿108 
V 
»»60 
»H 08 
»»60 
V 
»Ho 8 
V 
340 
475 
3495 
760 
747 
17.47 
0.78 
1.05 
0.045 
0.060 
330 
424 
3440 
630 
612 
19.00 
0.90 
1.18 
0.047 
0.062 
250 
320 
3520 
670 
653 
19.07 
0.87 
1.17 
0.046 
0.061 
300 
375 
3570 
654 
528 
19.53 
0.89 
1.19 
0.045 
0.061 
410 
489 
3470 
574 
543 
20.47 
0.97 
1.27 
0.047 
0.062 
260 
309 
3220 
565 
592 
20.54 
0.92 
1.19 
0.045 
0058 
390 
434 
3225 
502 
497 
21.95 
1.01 
1.34 
0.046 
0.062 
410 
448 
3250 
499 
486 
22.35 
1.02 
1.36 
0.046 
0.061 
400 
431 
3260 
495 
482 
22.65 
1.03 
1.37 
0.046 
0.060 
300 
320 
3350 
502 
472 
22.88 
1.04 
1.39 
Mittel: 
0.046 
0.046 
0.061 
■ 0.062 
Die in der Tabelle angeführten Werthe von — scheinen in der That die Einwände Marvin’s zu be- 
t; 
stätigen. Der mit dem Flügel-Anemometer bei Geschwindigkeiten von 17 bis 23 m gefundene Werth ist 
erheblich kleiner, als der bei Geschwindigkeiten bis zu 12 m erhaltene; nach den oben gegebenen Dar 
legungen Cleveland Abbe’s würde daraus folgen, dass der bisher für das Verbältniss ^ gefundene Werth 
zu hoch ist. 
Ferner scheint der mit dem Schalen-Anemometer gefundene grössere Werth anzudeuten, dass in der 
That eine seitliche, bei dem Flügel-Anemometer nicht zur Geltung kommende Komponente existirt, von 
deren Dasein man sich übrigens direkt überzeugen kann, indem man, wie dies auch Robinson gethan 
hat, das Flügel-Anemometer mit seiner Axe radial zur Bahn stellt; man bemerkt dann bei sehr hohen Ge 
schwindigkeiten eine, wenn auch nur sehr langsame und intermittirende Bewegung desselben, während bei 
Geschwindigkeiten bis zu 12 m nur ein unregelmässiges Hin- und Herschw'anken, zuweilen auch eine rück 
läufige, offenbar durch Reflexion des Luftstromes an dem die Flügel umgebenden Ring erzeugte Bewegung 
beobachtet wird. 
Die absoluten Werthe der in der Tabelle enthaltenen erscheinen jedoch aus mehr als einem Grunde 
zweifelhaft. Zunächst ist schon bei den zahlreichen bisher an der Seewarte ausgeführten Anemometer 
prüfungen gefunden worden, dass der Mitwind bei hohen Geschwindigkeiten etwa 6 % der Rotations-Ge 
schwindigkeit beträgt, also nicht unerheblich mehr, als nach den angeführten Beobachtungen mit dem 
Flügel-Anemometer. 
Zweitens ist aber die seitliche Komponente des Mitwindes selbst bei hoben Geschwindigkeiten, wie die 
direkte Beobachtung mit dem radial gestellten Flügel-Anemometer zeigt, so gering, dass sie schwerlich die 
grosse Differenz der Angaben des Schalen- und des Flügel-Anemometers erklären kann. 
Dass die Augaben des letzteren zu klein ausgefallen sind, wird auch durch sogleich anzuführende 
Versuche mit geändertem Abstand des Anemometers von der Rotationsaxe sehr wahrscheinlich gemacht; 
es scheint daher, als wenn bei den Vergleichungen der beiden Instrumente, die sämmtlich an einem Vor 
mittage ausgeführt wurden, ein schwacher konstanter Luftstrom der Bewegung des Flügel-Anemometers ent 
gegengewirkt und dessen Angaben verkleinert hat. Derartige lokale Strömungen werden nicht selten im 
Lichthofe beobachtet, besonders bei erheblichen Differenzen der Innen- und Aussentemperatur und nament 
lich, wenn eines der am Boden befindlichen, nach dem Keller führenden Fenster nicht geschlossen ist. 
Ist die oben für die Thatsache, dass das Verbältniss — für hohe Werthe von v kleiner, als für nie- 
v ’ 
dere ist, gegebene Erklärung richtig, so muss dieses Verbältniss ebenfalls kleiner gefunden werden, wenn 
man dasselbe bei gleich bleibender linearer Geschwindigkeit, aber kürzerem Radius des Apparates bestimmt.
	        
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