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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 Ko. 2
Zur genaueren Werthschätzung lasse ich hier eine Uebersicht dieser Differenzen in passenden Gruppen
folgen:
Differenz
Nadel I—Nadel II
positiv
negativ
Summe
für O.'O bis l.'O
8 mal
10 mal
18 mal
l.'l bis B.'O
9 „
11 „
20 „
8/1 bis 5/0
2 „
6 „
8 „
über 5.'0
1 „
9 „
10 „
Ich bemerke übrigens ausdrücklich, dass in den meisten Fällen, wo grosse Differenzen auftraten, die
Messung wiederholt ist und dass deshalb die Unsicherheit der Angaben über die Inklination eines Ortes
durchaus nicht so gross ist, wie das Resultat einer einzelnen Inklinations-Bestimmung. In einigen Fällen sind
auch ungünstige Beobachtungen, die in vorliegender Zusammenstellung noch enthalten sind, in der weiteren
Bearbeitung als unbrauchbar bezeichnet.
Im Mittel der Jahre 1886, 1887 und 1888 beträgt die Inklination in Lübeck = 68° 0.'6. Dies Mittel
gilt für 1887. Die auswärtigen Beobachtungen sind nun der Art reduzirt, dass jede Beobachtung zuerst auf
das Mittel des betreffenden Monats und darauf mit der für den gleichen Monat geltenden Lübecker Inkli
nation verglichen sind. Die Reduktions-Elemente sind stets angegeben.
Horizontal-Intensität. Es bezeichne
T 0 = die Schwingungsdauer des Magnets unter normalen Verhältnissen,
M 0 — das magnetische Moment bei normaler Temperatur,
fj, = den Temperatur-Koeffizienten des magnetischen Moments,
t = die Temperatur über Normal,
0 = den Torsions-Koeffizienten,
K 0 = das Trägheitsmoment bei der Normal-Temperatur,
Tc = dessen Temperatur-Koeffizient,
H = die Horizontal-Intensität, H 0 = ihr Normalwerth.
r\ 772 _ rc 2 K a (1 + kt)
so folgt durch Differenziation
f ( i+ TTe)- 4i -
wo für T 0 ein genäherter Werth eingeführt werden kann, und
- 2 ä <1+# >'
worin für T Q und H 0 ein genäherter Werth gesetzt werden kann.
Der Torsions-Koeffizient wurde in' bekannter Weise bestimmt, so oft es nöthig schien.
Es sind nun in Lübeck sowohl 1886 wie 1887 Schwingungs-Beobachtungen angestellt, die neben der
Vergleichung mit den Reisebeobachtungen auch verwendet sind zur Bestimmung des Temperatur-Koeffizienten.
Beide Jahre lieferten
Jc +
fi
1 + 0
0.000375.
und
Es wurde dann eine Tabelle mit doppeltem Eingänge für die Grösse -¿r(k + ^ angefertigt
2 \ 1 + 0/
zwar sowohl für verschiedene Werthe von T a , wie für verschiedene Werthe von A t.
H T
Ebenso wurde die Korrektion = —2—^(l + ö), die zur Reduktion auf den Normalstand des
A H A T
Bifilar nöthig ist, in eine Tabelle gebracht, die einen Eingang für verschiedene Werthe von T, einen andern
für hatte. Bei dem in Lübeck zu den Variations-Beobachtungen benutzten Bifilar ist = 0.000107
für 1 mm Ablesung.