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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 No. 2 —
Mittag machte ich Schwingungs - Beobachtungen. Abends kam ich in Ducherow an und machte dort eine
Deklinations-Bestimmung. Dann reiste ich nach Swinemünde weiter, wo ich am Morgen des folgenden Tages,
11. Juli, Intensitäts-Messungen vornahm.
Auf der Rückfahrt von Swinemünde machte ich zunächst in Ducherow nachmittags einige Intensitäts-
Bestimmungen, die durch Regen gestört, sich über 2^2 Stunde hinzogen. Dann fuhr ich nach der Insel
Usedom zurück und konnte noch eben vor Hereinbruch der Nacht die Deklination in Cachlin über einem
Punkte der Königl. preussischen Landesvermessung bestimmen.
Am 12. Juli begann ich westlich von Pasewalk zunächst eine Inklinations-Bestimmung, dann Intensitäts
und Deklinations-Bestimmungen.
Noch an demselben Abende konnte ich nördlich von Strassburg i. Br. eine Deklinations - Bestimmung
und am andern Morgen zwischen dem Bahnhof und der Stadt eine Intensitäts-Bestimmung machen.
Am 13. Juli traf ich abermals in dem gastlichen Blankenhof ein und benutzte die Gelegenheit, mittags
nochmals die Missweisung der Nadel und abends die Schwingungsdauer meines Magnets zu bestimmen.
Am 14. traf ich vormittags in Fürstenberg ein, begab mich alsbald auf einen trigonometrischen Punkt
südöstlich von der Stadt und bestimmte dort die Deklination. Nachmittags machte ich mehrere Intensitäts
und eine Inklinations-Bestimmung in dem Tannenwalde zwischen dem Bahnhof und der Stadt. Es war ein
heiterer und schwüler Tag, nachmittags verkündete Donner ein nicht sehr fernes Gewitter. Abends fuhr
ich nach Neu-Strelitz. Am 15. Juli beobachtete ich in der Frühe nördlich von der Stadt Schwingungen
meines Intensitäts-Magnets. Mittags fuhr ich nach Bützow weiter und machte dort abermals östlich vom
Bahnhof im Walde zwei Intensitäts-Bestimmungen und eine Inklinations-Bestimmung mit beiden Nadeln.
Am 16., 17. und 18. Juli stellte ich mit dem Schwingungs-Magnet Beobachtungen in Lübeck an.
Darauf begab ich mich nach Neumünster und bestimmte am 19. Juli in einem Wäldchen nördlich von
der Stadt die Schwingungsdauer meines Magnets, fuhr nachmittags nach Rendsburg und beobachtete die
Missweisung der Magnetnadel nordöstlich von der nahe gelegenen Carlshütte einmal auf, und einmal nahe
dem gleichnamigen trigonometrischen Punkte.
Am folgenden Tage, dem 20., machte ich in der Frühe eine Intensitäts-Bestimmung an dem Orte, wo
ich im Frühjahr die Inklination beobachtet hatte. Schon um Mittag war ich in Kiel und untersuchte un
gefähr an der Stelle, wo Herr Sack im Vorjahre mit dem Inklinatorium gearbeitet hatte, die Horizontal-
Komponente der magnetischen Kraft. Nachmittags begab ich mich nach Gaarden bei Kiel, wo ich südöstlich
von dieser Stadt, exzentrisch zu dem gleichnamigen trigonometrischen Punkte, eine Deklinations-Bestimmung
machte. Nachdem ich am 21. Juli in Neumünster die Schwingungsdauer meines Magnets kontrolirt hatte,
begab ich mich noch an demselben Tage nach Elmshorn, Eddelak und Heide, um dort Intensitäts-
Bestimmungen zu machen. Darauf kontrolirte ich abermals in Neumünster meinen Schwingungs-Magnet
und fuhr dann am 22. auf ganz kurze Zeit nach Eiderstedt. Dort maass ich die Deklination, kehrte nach
Neumünster zurück, untersuchte abermals meinen Intensitäts-Magnet und fuhr nachmittags nach Ricklingen,
wo ich über dem gleichnamigen trigonometrischen Steine eine Deklinations-Bestimmung und unweit davon
eine Intensitäts-Bestimmung machte. Auf der Rückfahrt nach Lübeck blieb ich am 23. Juli einige Stunden
in Oldesloe und stellte die Schwingungsdauer meines Magnets fest. Eine Deklinations-Bestimmung konnte
ich leider nicht machen, weil ich den in Aussicht genommenen trigonometrischen Stein nicht auffinden
konnte. Seit dem 16. Juli war das Wetter recht gut: der Himmel stets klar, die Luftbewegung gering.
Nachdem ich am 24. Juli Kontrol - Beobachtungen in Lübeck ausgeführt hatte, fuhr ich am 25. nach
Lüneburg, maass dort die Neigung, Missweisung und Horizontal-Intensität östlich von der Stadt, begab
mich noch nachts nach Lübz, bestimmte am folgenden Tage, den 26. Juli, vormittags die Inklination und
darauf hier, und nachmittags in Waren Schwingungsdauern. Abends fuhr ich nach Malchin. Am Vormittage
des folgenden Tages nahm ich zunächst eine Untersuchung der Horizontal-Intensität vor und begab mich
dann behufs Kontrole meiner früheren Messung (24. Juli 1886) nach dem trigonometrischen Punkte Kölpin.
Meine Amtsthätigkeit rief mich nun heim. Auf der Rückfahrt verweilte ich nochmals in Bützow. Ich begab
mich nach dem in diesem Monat bereits wiederholt besuchten Punkte östlich vom Bahnhof, um nochmals
Zahlen zu erhalten, die eine Vergleichung .der Horizontal-Intensität mit der in Lübeck ermöglichten. Die
Variations-Beobachtungen während der Zeit wurden zumeist von den Herren Fromm und Sack angestellt,
zeitweilig half Herr Evers aus. Das Wetter war während dieser ganzen Zeit gut, meist heiter.