Dr. W. Schaper: Magnetische Aufnahme etc.
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klination und Intensität, am 5. vormittags in Stade dieselben Elemente. Bis dahin war das Wetter günstig;
Nachmittags begann es zu regnen. Nur mit Mühe konnte ich am Morgen des folgenden Tages, 6. April,
die Deklination südöstlich von Cadenberge bestimmen. Ich fuhr alsdann nach Kuxhaven. Dort hatte die
Direktion der Seewarte auf dem Deiche verschiedentlich Deklinations - Bestimmungen gemacht, der Wind
erlaubte mir aber nicht, diesmal denselben Punkt zu benutzen. Ich fand aber südlich von Ritzebüttel auf
einem Felde etwas mehr Schutz gegen den Wind und damit die Möglichkeit einer Deklinations-Bestimmung.
Nachmittags konnte ich in den Anlagen südöstlich von Ritzebüttel eine Inklinations - Bestimmung mit zwei
Nadeln an geschütztem Orte machen. Das Wetter wurde bald so stürmisch, dass ich nicht, wie ich beab
sichtigte, mit einem kleinen Fahrzeuge über die Elbmündung auf das rechte Ufer der Elbe übersetzen
konnte. Da ich nun doch zu einem Umwege gezwungen war, so beschloss ich, zunächst nach Lübeck zu
rückzukehren. Auf dem Rückwege konnte ich noch südlich von Winsen am 7. April eine Deklinations-
Bestimmung ausführen.
Am 11. April fuhr ich abermals von Lübeck ab und machte am 12. zunächst in Sommerland bei
Elmshorn vormittags eine Deklinations-Bestimmung, dann konnte ich kurz nach Mittag südlich von Itzehoe
eine Beobachtung mit dem Deklinatorium und dem Schwingungs-Magneten machen und noch abends mit
Sonnenuntergang in Hopen bei St. Micliaelisdonn die Missweisung der Nadel bestimmen. Damit waren
abermals nach den Wetterkarten die guten Tage zu Ende und ich beschloss nach Lübeck zurückzukehren.
Als sich unerwarteter Weise am 18. einige gute Stunden fanden, machte ich von der Stadt Neumünster,
in der ich mich gerade auf hielt, einen Abstecher nach Rendsburg, wo nothwendiger Weise die Neigung der
Magnetnadel zu kennen nöthig war, und hatte dort wirklich Erfolg. Mehr als diese Beobachtung war aber
auch nicht zu erreichen.
Am 15. April Dehnte ich auf einem Ausfluge nach Ratzeburg, freilich durch eine Schneeböe gestört,
die Deklination bestimmen.
Am 5. Mai begab ich mich mittags nach Travemünde und bestimmte bei gutem Wetter Deklination
und Intensität; am 6. Mai nahm ich unter Beihülfe des Herrn Fromm dieselben Messungen südlich vom
Bahnhof Kücknitz vor. Am 31. Mai unternahm ich nachmittags einen Ausflug nach Bargteheide und machte
dort mit einer Nadel eine Inklinations-Bestimmung. Das Wetter war anhaltend gut.
Mit Anbruch der Juli-Ferien reiste ich zunächst nach Bützow und machte daselbst am 4. Juli 1887
vormittags östlich vom Bahnhof im Schutze des Waldes Schwingungs-Beobachtungen. Dieselben Messungen
und eine Inklinations-Beobachtung nahm ich noch abends in Blankenhof bei Mölln, wo ich abermals bei
Herrn Pogge gastliche Aufnahme fand, vor. In der Frühe des 5. Juli bestimmte ich dann ebendaselbst
die Deklination an zwei einander nahe gelegenen Stationen und unweit davon die Intensität. Das Wetter
war günstig. Abends traf ich noch in Gültz ein. Auch hier wurde ich von dem Besitzer, dem Freiherrn
von Maltzan, auf die dankenswertheste Weise unterstützt. Allein ich konnte, durch das Wetter gestört,
nur Intensitäts-Bestimmungen machen und musste mir Deklinations-Beobachtungen für meinen Rückweg
Vorbehalten. Am folgenden Tage machte das Wetter jede Arbeit im Freien unmöglich. Am 7. Juli konnte
ich in Demmin östlich von dem Bahnhofe in einem Kieferngehölz Inklination und Intensität bestimmen.
Mittags fuhr ich nach Grimmen weiter und nahm dort sofort Intensitäts-Messungen zwischen Bahnhof und
Stadt an zwei einander nahe gelegenen Orten vor. Abends machte ich Deklinations-Beobachtungen. Von
den drei unabhängig von einander gemachten Beobachtungsreihen ist eine ganz unbrauchbar, weil in Lübeck
zu dieser Zeit eine erhebliche magnetische Störung notirt wurde. Das Wetter war günstig bis zum 10. Juli.
Am 8. Juli kam ich in Stralsund an, begab mich nach dem Garten des Gasthauses „Bock“, südlich
von Stralsund, und bestimmte dort vormittags die Inklination und kurz nach Mittag die Intensität. Am
Nachmittage des 8. Juli begab ich mich nach Bergen auf Rügen und konnte dort noch abends die Dekli
nation bestimmen. Am andern Morgen, den 9. Juli, machte ich eine Inklinations-Bestimmung mit beiden
Nadeln und eine Intensitäts-Bestimmung; bei Wiederholung der letzteren Messung wurden die Schwingungen
des Magnets in muthwilliger Weise gestört. Ich führ nun zurück und bestimmte kurz nach Mittag nördlich
vom Stralsunder Sunde bei dem Gute Barnkewitz die Schwingungsdauer des Magnets und unweit davon über
dem trigonometrischen Stein, Alte Fähre I, die Deklination. Am Abende dieses Tages traf ich in Greifs
wald ein und traf Vorbereitungen, am andern Morgen in aller Frühe meine Messungen vornehmen zu
können. Am 10. Juli machte ich zunächst eine Deklinations-Bestimmung. Die Inklinations-Bestimmung, die
ich dann begann, wurde durch ein Regenschauer unterbrochen und zog sich daher lange hin. Kurz nach