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Full text: 12, 1889

Dr. W. Schaper: Magnetische Aufnahme etc. 
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gestört, an einer Inklinations - Bestimmung, und machte gegen Abend Schwingungs-Beobachtungen. Das 
Wetter war, abgesehen von jenem gewitterähnlichen Regenschauer, nicht gerade ungünstig. Am 24. Juli 
fuhr ich mit der Eisenbahn nach Malchin und von dort zu Wagen nach Kölpin, einem trigonometrischen 
Steine zwischen Malchin und Stavenhagen, wo ich vormittags eine Deklinations-Bestimmung machte. Den 
Nachmittag benutzte ich zu einer Inklinations-Bestimmung. Abends fuhr ich nach Mölln in Mecklenburg 
und begab mich von da nach dem Gut Blankenhof, wo ich von dem Besitzer, Herrn Pogge, auf das Zu 
vorkommendste aufgenommen wurde und über alles, was mich anging, Aufklärung erhielt. Ich machte am 
25. Juli vormittags eine Deklinations-Bestimmung auf dem trigonometrischen Punkte Blankenhof. Abends 
reiste ich noch nach Stettin ab und machte am 26. Juli vormittags eine Inklinations-Bestimmung ausserhalb 
der Stadt und nachmittags auf der trigonometrischen Station Zabelsdorf eine Deklinations-Bestimmung. 
Nachts reiste ich nach Swinemünde. Am 27. Juli machte ich dort auf der trigonometrischen Station 
Cammincke eine Deklinations-Bestimmung, und nachmittags begann ich mit einer Inklinations-Bestimmung; 
doch bekam ich nur eine Nadel vollständig. Vom 19. bis zum 27. Juli war das Wetter recht günstig 
gewesen, nun wurde es regnerisch. Da auch am folgenden Tage besseres Wetter nicht eintrat und meine 
Ferien zu Ende gingen, fuhr ich nach Rügen, um von dort zu Wasser heimzukehren. Am 29. benutzte ich 
noch einige günstige Morgenstunden in Bergen zu einer Deklinations-Bestimmung. Auch stellte ich das 
Inklinatorium auf, doch erlaubte das sich stetig schlechter gestaltende Wetter nur die Beendigung einer 
Nadel-Beobachtung. Nachmittags kehrte ich nach Lübeck zurück. Die Variations-Beobachtungen in Lübeck 
wurden während dieser Zeit von den Herren Evers und Sack ausgeführt. Leider ist der grösste Theil 
der Deklinations-Variationen unbrauchbar, weil das Lübecker Unifilar, durch Spinnfäden beeinflusst, nicht 
funktionirte. Durch die Güte des Herrn Prof. Borgen erhielt ich aber die gleichzeitigen Variationen in 
Wilhelmshaven. 
Am 19. September fuhr ich in aller Frühe nach Schönberg und bestimmte dort über einem Steine 
der Grossh. Mecklenburgischen Landesvermessung, nördlich von dem genannten Städtchen, die Deklination. 
Nachmittags bekam ich beim Letzten Heller, östlich von Grevesmühlen, über dem trigonometrischen Steine 
Degetow eine Beobachtung des gleichen Elementes. 
Am Nachmittage eben dieses Tages stellte Herr Sack südlich von Grevesmühlen in einem kleinen 
Tannengehölz eine Untersuchung mit beiden Nadeln des Inklinatoriums an. Das Wetter war günstig; es 
herrschte Sonnenschein, und die Bewegung der Luft war gering. 
Am 21. September machte ich bei heiterem, ruhigen Wetter nachmittags einen Ausflug nach Reinfeld 
und benutzte dort das Deklinatorium, am folgenden Tage — den 22. September — fuhr Herr Sack nach 
Büchen, machte Bestimmungen südlich vom Bahnhofe auf dem trigonometrischen Punkte Witzeze mit dem 
Deklinatorium, und östlich vom Bahnhofe mit dem Inklinatorium. 
Meine Herbstferien benutzte ich abermals, um die begonnene Arbeit zu fördern. Am 26. September 
beobachtete ich auf dem Bornberge bei Bargteheide — zwischen Lübeck und Hamburg gelegen — die 
Deklination. Eine am 26. abends bei Elmshorn angestellte Beobachtung derselben Gattung stellte sich 
später als unbrauchbar heraus, weil ich einen verkehrten Stein für den trigonometrischen Punkt gehalten 
hatte. Ich beobachtete am 27. früh morgens die Deklination in Wesseln bei Heide auf demselben Punkte, 
den ich schon 1885 benutzt hatte, und mittags die Intensität etwas nördlich von Heide. Am 28. wurden 
dieselben Elemente vormittags in Hanerau und nachmittags in Wasbeck bei Neumünster bestimmt. Die 
Intensitäts-Bestimmung an letzterem Orte ist aber unzuverlässig, weil die Dunkelheit hereinbrach und auch 
die Schwingungen entschieden etwas unregelmässig erfolgten. Das Wetter war bis hierher günstig. In 
zwischen hatte Herr Sack am 26. d. M. die Inklination für Elmshorn innerhalb der Stadt im Garten des 
Gasthauses „Holsteinischer Hof“, und für Neumünster in den Anlagen nördlich von der Stadt, und am»28. 
in Kiel bestimmt. Am 29. führen wir bei schlechtem Wetter gemeinsam von Kiel nach Burg auf Fehmarn.- 
Am 30. bestimmte ich die Intensität in einer Baumpflanzung, die genügenden Schutz gegen den Wind 
bot, in Burgstaaken bei Burg und die Deklination in Wulfen, westlich von Burg. Herr Sack stellte über 
die Inklination in Burgstaaken mit zwei Nadeln Untersuchungen an. Das Wetter war nicht ungünstig. 
Während ich mich direkt nach Neustadt wandte und dort am 1. Oktober Intensitäts- und Deklinations- 
Bestimmungen machte, verweilte Herr Sack in Oldenburg in Holstein und beobachtete daselbst die Neigung 
der Magnetnadel am 30. September und 1. Oktober westlich von der Stadt in den Anlagen. Das Wetter 
war während der Zeit dieser Beobachtungen leidlich. Den 2. und 3. Oktober benutzte ich, um in Lübeck
	        
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