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Full text: 12, 1889

A. Allgemein©!* Bericht. 
I. Einleitung. 
Das Jahr 1889 bietet hinsichtlich der in demselben Seitens der Deutschen Seewarte entwickelten 
Thätigkeit besondere Merkmale nicht dar. Zwar wurde eine besondere Sorgfalt auf die Vervollständigung 
der Untersuchungen über den Einfluss der relativen Feuchtigkeit auf das Verhalten der Marine-Chronometer 
verwendet, so dass ein erheblicher Theil des Früh- und des Spätjahres der Lichthof des Institutes in 
Anspruch genommen war und zu anderen Zwecken nicht verwendet werden konnte. Da aber nur die 
während der letzten Monate des Berichts-Jahres ausgeführten Beobachtungen ein einigermaassen befriedi 
gendes Resultat ergaben, so nehmen die in dem Institute ausgeführten diesbezüglichen Beobachtungen eine 
sehr hervorragende Stelle in den Arbeiten nicht ein. Der Mangel eines Raumes, in welchem die Temperatur 
nahezu konstant für längere Zeit erhalten werden kann, machte sich gerade in dieser Hinsicht ganz 
besonders fühlbar. Es wird eine der ersten Ergänzungen der Einrichtungen der Seewarte zu sein haben, 
einen für Untersuchungen der bezeichneten Art unentbehrlichen Raum mit konstanter Temperatur zu be 
schaffen, wenn nicht nutzlos Zeit und Arbeitskräfte aufgewendet werden sollen. 
Im Uebrigen entwickelte sich die Arbeit innerhalb des Institutes in ungestörter und erfreulicher 
Weise, wenn auch zweifellos die Verlegung des Hafens von Hamburg nach den neuen Anlagen, nahezu 
5 Kilometer weiter aufwärts, den Verkehr mit Schiffen und Schiffsführern wesentlich erschwerte. Die 
Errichtung einer Haupt-Agentur für den Hafen von Hamburg in dem Freihafen-Gebiete, wie eine solche 
für das Jahr 1890 in Aussicht genommen ist, dürfte dem Uebelstande jedoch im Wesentlichen abhelfen. 
II. Zur Geschichte der Deutschen Seewarte. 
1. Allgemeines. 
Aus der Geschichte des Institutes ist zu dem, was bereits in der Einleitung gesagt worden ist, Nichts 
hinzuzufügen, was nicht in den Spezial-Berichten des Näheren gegeben werden wird. 
Hervorgehoben mag nur werden, dass das Dienstgebäude der Seewarte in diesem, dem achten Jahre 
seit seiner Errichtung, an der Aussenseite einer gründlichen Reparatur unterworfen werden musste. Es 
bezog sich dieselbe auf die Dichtung der Fugen zwischen den Blendplatten, die Ueberdeckung der Gesimse 
mit Zink und die theilweise Umdeckung, bezw. Reparatur des Daches. Die ausserordentlich exponirte 
Lage, in welcher das Gebäude in ungewöhnlicher Weise den Stürmen und den Niederschlägen ausgesetzt 
ist, lässt es begreiflich erscheinen, dass die umfassende Reparatur, welche im Herbst und Winter des 
Berichts-Jahres ausgeführt wurde, sich als unabweisbar erwies. 
2. Wissenschaftliche Konferenzen 3 welche für die Thätigkeit der Seewarte 
von Bedeutung waren. 
Im Berichts-Jahre fanden für das Wirken der Deutschen Seewarte bedeutsame Konferenzen nicht 
statt. Es sei hier nur erwähnt, dass der Direktor, als Mitglied des Kaiserl. Kuratoriums für die Physikalisch- 
Archiv 1889. 1. 
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