Zwölfter Jahres-Bericht der Direktion.
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führlichere Darlegung dieser Prüfungs-Methode, wobei auch die Gefährlichkeit der einzelnen Küstenstrecken
hinsichtlich der stürmischen Winde in Betracht gezogen ist, findet sich in dem in den einleitenden Be
merkungen zu diesem Abschnitte genannten II. Beihefte zum Monats-Berichte der Seewarte für 1889: „Ergeb
nisse der Sturmwarnungen im Jahre 1889, nach Anemometer-Angaben bearbeitet, und Bestimmung der
unteren Grenze für stürmische Winde“. Von Dr. W. J. van Bebber, Vorsteher der Abtheilung III der
Deutschen Seewarte. Hamburg 1889.
2. Die eigenen periodischen Veröffentlichungen der Seewarte.
I. Tägliche autographirte Wetterberichte der Seewarte.
Aenderungen in dieser Veröffentlichung fanden nicht statt. Vergleiche X. Jahres-Bericht, Seite 37—39.
II. Monats-Berichte der Deutschen Seewarte (früher „Monatliche Uebersicht der Witterung“.)
Die Tabelle der Monatssummen der Niederschläge erhielt insofern eine Erweiterung, als auch die
Maxima der an einem Tage gefallenen Niederschläge in derselben Aufnahme fanden.
Als Beihefte des Monats-Berichts erschienen, wie bereits oben angeführt, die Brochüre „Bericht
erstattung von Lootsen-Kommandeuren, Hafenmeistern, Vorständen von Signalstellen etc. über die Wirk
samkeit des Sturmwarnungswesens an der deutschen Küste“; ferner die Abhandlungen des Abtheilungs-
Vorstehers Dr. van Bebber „Ergebnisse der Sturmwarnungen im Jahre 1889, nach Anemometer-Angaben
bearbeitet, und Bestimmung der unteren Grenze für stürmische Winde“ und „Die Ergebnisse der Wetter-
Prognosen im Jahre 1889“.
III. (bisher IV.) Monatliche Tabelle der Mittel, Summen und Extreme aus den meteorologischen Aufzeichnungen
der Normal-Beobachtungs-Stationen der Seewarte.
Keine Veränderungen für das Berichts-Jahr.
IV. Meteorologisches Jahrbuch nach internationalem Schema, im Vereine mit den übrigen
deutschen Instituten und Stationen.
Die Jahrgänge 1887 und 1888 wurden im Berichts-Jahre herausgegeben, sodass hierdurch ein rascheres
Erscheinen dieser Publikation herbeigeführt war. (Siehe Jahres-Bericht X, Seite 42.)
Veröffentlicht wurde ferner: „Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen im Systeme der Deutschen
Seewarte für die Lustren 1876—80 und 1881—1885, sowie das Dezennium 1876—1885“.
Der rein geschäftliche Verkehr der Abtheilung III umfasste im Berichts-Jahre die Erledigung
von 639 Nummern amtlicher Schreiben.
X. Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung IV.
Chronometer - Prüfungs - Institut.
Inanspruchnahme des Institutes von Seiten der Chronometer-Fabrikanten und Schiffs-Kapitaine.
Im Jahre 1889 wurden dem Chronometer-Prüfungs-Institute von Schiffs - Kapitainen 13 Chronometer zur
Untersuchung übergeben. Es ist dies, wie fast alljährlich hervorgehoben, im Vergleiche zu der Anzahl von
Chronometern, welche im Laufe eines Jahres von Uhrmachern im Hafen von Hamburg untersucht werden,
eine verschwindend geringe Zahl. Die weitere Verringerung dieser Inanspruchnahme gegen die früheren
Jahre mag wohl zu einem guten Theile als eine Folge der grösseren Entfernung des Institutes von den
neuen Hafen-Anlagen bezeichnet werden. Die Kapitaine scheuen nun den weiten Weg, sowie die mit der
Aus- und Einführung der Uhren aus und in das Freihafengebiet verbundenen Zollschwierigkeiten. Um
diesem Ausfälle zu begegnen, ist die Errichtung einer Haupt-Agentur der Seewarte in unmittelbarer Nähe
der neuen Quai-Anlagen, welche auch als Sammelstelle für die Schiffs-Chronometer dienen kann, als drin
gende Nothwendigkeit in’s Auge gefasst. Da als Sitz dieser Agentur Piäume in dem von der Hamburger
Quai-Verwaltung zu erwerbenden Silospeicher ausersehen sind, so steht zu hoffen, dass diese neue Ein
richtung wenigstens zu einem guten Theile die Inanspruchnahme des Chronometer-Prüfungs-Institutes
heben wird.