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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 No. 2
Die Normal-Schwingungsdauer beträgt T* 0 — 6.476B Sek. Für die am Beobachtungsplatze erhaltene
Dauer folgt mithin die Intensität H a = 0.17741 C. G. S.
Differenz der Horizontal-Intensität Lübeck—Travemünde = +0.00059 C. G. S.
Am 16. September 1885 bestimmte ich exzentrisch zum trigonometrischen Punkte II. Ordnung Gnevers
dorf, der unter 53° 58'24."9 n. Br. und 28° 31'43."5 ö. L. liegt, die Deklination.
Nach der Kgl. Preuss. Landes-Triangulation T. IV. und den mitgetheilten Zentrirungs-Elementen folgt
für Mire 78: Lübeck, Marienkirche, Norderthurm, Knopf, das Azimut 225° 1/6,
mithin beträgt die Kreiskollimation 83° 48/1.
Wie überall im Jahre 1885 ist auch hier der Kollimator-Magnet (vergl. S. 9) benutzt worden.
Die magnetische Achse ist nicht an diesem Tage bestimmt; dieselbe lag am 15. September auf [9.35]
und am 22. September auf [9.30] der inneren Theilung; man wird sie also für den 16. September auf [9.34]
setzen können.
Im Mittel ist die Einstellung
Magnet N. oben [11.9] um 6 h 22 m vorm 71° 19/1 für 12° 29/7 in Lübeck,
die Reduktion auf [9.34] beträgt +7/4.... 71°26/5 „ „ „ „
Deklination. . . . 12° 21/6 für 12° 29/7 in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Gneversdorf = +8/1.
Am 5. Mai 1887 habe ich die Deklination mit dem Marine-Deklinatorium zentrisch zu dem trigono
metrischen Steine IV. Ordnung Travemünde II bestimmt, der südlich von Travemünde auf dem Privall liegt,
weit ab von allen störenden Einflüssen.
Nach den Angaben der Königl. Preuss. Landes-Triangulation berechnet man für
Mire 74: Travemünde, Leuchtthurm, Wetterfahne, das Azimut 47° 55/2,
75: „ Kirchthurm-Knopf, „ „ 239° 29/8.
Es folgt
Mire 74 die Kreiskollimation 142° 8/2
75 „ „ 142° 6/6
Mittel 142° 7/4
Magnet N. unten um 4 h 22 m nachm 309° 52/2 für 12° 20/0 in Lübeck,
N. oben „ 4 h 30 m „ 310° 4/1 „
N. unten „ 4 h 35 in „ 309° 54/2 „
Deklination 12° 8/8 für 12° 20/0 in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Travemünde II = +11/2.
Da diese Messung dreifaches Gewicht der anderen gegenüber verdient, so folgt
Deklinations-Differenz Lübeck—Travemünde = +10/4.
Wandsbeck. Am 29. März 1887 hat Herr Sack etwa mitten in dem Gehölz zwischen Bahnhof
und Stadt bei gutem Wetter die Inklination bestimmt. Nach dem Messtischblatte (Aufnahme 1878) liegt
der Ort unter 53° 34/35 n. Br. und 27° 44/65 ö. L. Es ergab
Nadel II für 10.4 h vorm. J = 67° 50/6; Reduktion auf das Monatsmittel —1/1; reduz. Werth «^ = 67° 49/5
„ I „ 11.7h n j — 67° 50/1; „ „ „ „ -0/8; „ „ </ 0 = 67° 49/3
Die auf gleiche Zeit reduzirte Inklination in Lübeck beträgt J* 0 = 68° 0/9
Inklinations-Differenz Lübeck—Wandsbeck = +11/5.
Die Intensität habe ich am 16. Oktober im Gehölz, südlich vom Bahnhof bestimmt auf 53° 34/24 n. Br.
und 27° 45/00 ö. L.
Von 7 h 0 m bis 7 h 25 m vormittags sind 8 Sätze notirt.