102
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1889 No. 2 —
Swinemiinde. Am 27. Juli 1886 habe ich im Gehölz nördlich vom Bahnhof eine Inklinations-
Bestimmung gemacht. Der Punkt liegt auf 53° 54/44 n. Br. und 31° 54/18 ö. L.
Ich fand mit
Nadel I für 4.2 h nachm. J = 67° 34/4; Reduktion auf das Monatsmittel +0/6; reduz. Werth J a = 67° 35/0
Die Inklination für Lübeck beträgt auf gleiche Zeit reduzirt J* 0 = 68° 1/8
Inklinations-Differenz Lübeck—Swinemünde = +26/2.
Am Orte der Inklination habe ich am 11. Juli 1887 Schwingungs-Beobachtungen angestellt.
Ich notirte zwischen 8 h 0 m und 8 h 26 m vormittags 6 Sätze.
Aus 1 und 4 folgt T — 6.4429 Sekunden
2 „ 5 =36
3 „ 6 =44
Mittel T = 6.4436
für t = 25.4°; E = 140'; #= 0.17786 C. G. S.
Normal-Schwingungsdauer T* 0
Korrektion auf
oo kl. Bogen und Torsion +0.0030 Sekunden
t Q — 20° —0.0065
#* 0 = 0.17800 C. G. S. —0.0021
Reduzirte Schw. T n = 6.4380
2* 0 — 6.4891 Sekunden; mithin beträgt für die mitgetheilte Beobachtung
die Intensität H Q = 0.18084 C. G. S.
Eine zweite Beobachtung ist zwischen 8 h 33 m und 8 h 61 m gemacht; sie enthält 6 Sätze.
Aus 1 und 4 folgt T = 6.4495 Sekunden
2 „ 5 =97
3 „ 6 =96
Mittel T = 6.4496
für t = 26.4°; E = 115'; H= 0.17767 C. G. S.
Daraus folgt für die reduzirte Intensität der Werth von H 0 = 0.18079 C. G. S.
Von 9 h 38 m bis 10 h 7 m vormittags sind 6 Sätze notirt.
Reduktion auf
oo kl. Bogen und Torsion +0.0030 Sekunden
t Q = 20° —0.0077
# Ko = 0.17800 C. G. S. —0.0062
Reduzirte Schw. T n = 6.4387
Aus 1 und 4 folgt T — 6.4470 Sekunden
2 „ 5 ■ = 74
3 „ 6 =69
Mittel T = 6.4468 H,
für t = 24.5°; E~ 130'; H= [0.17806] C. G. S. Reduzirte Schw. T c
Mithin reduzirte Intensität H Q = 0.18042 C. G. S.
Differenz der Horizontal-Intensität Lübeck—Swinemünde = —0.00268 C. G. S,
Reduktion auf
oo kl. Bogen und Torsion +0.0030 Sekunden
t. = 20° —0.0053
* 0 _ 0.17800 C. G. S. +0.0010
6.4455
Eine Deklinations - Bestimmung habe ich zentrisch über dem Steine III. Ordnung Cammincke am
27. Juli 1886 angestellt. Der Stein liegt unter 53° 52'19."4 n. Br. und 31° 52'29."6 ö. L. frei im Felde.
Nach der Königl. Preuss. Landes-Triangulation T. VI. ist
für Mire 173: Caseburg, Kirchthurm-Knopf, das Azimut 102° 53/0, Entfernung 8100 m.
Für die magnetischen Messungen folgt mithin als Kreiskollimation. . . . 7° 13/3.
Die für Lübeck angegebenen Variationen folgen aus den Registrirungen zu Wilhelmshaven. Für die
Zeit der Einstellungen ist 12° 31' als Variation genommen.
Magnet N. unten 357° 15/5 für [12° 31'] in Lübeck,
N. oben 356° 3/5 „ „ „ „
Deklination 10° 34/0 für [12° 31'] in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Cammincke = +1°57'.
Zu Swinemünde ist auch zu rechnen die Deklinations-Bestimmung zentrisch über dem Steine III. Ord
nung Cachlin II, die ich am 11. Juli 1887 vorgenommen habe. Der Stein liegt unter 53° 53'45."3 n. Br. und
31° 44' 5."7 ö. L. frei im Felde.
Nach den geographischen Koordinaten der Königl. Preuss. Landes-Triangulation T. VI. folgt
für Mire 100: Heringsdorf, Kirchthurm-Knopf, das Azimut 42° 5/7, Entfernung 9600 m.
101: Stolpe, „ „ „ „ 240° 36/8, „ 5600 m.