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• Aus dem Ai’chiv der Deutschen See warte -— 1889 No. 2
Efderstede. Am 22. Juli 1887 erfolgte über dem gleichnamigen Steine der Königl. Preuss. Landes-
Triangulation eine Deklinations-Bestimmung. Der Stein liegt ganz frei auf dem Felde. Seine Koordinaten
werden angegeben zu 54° 10'27."3 n. Br. und 27° 42'9."3 ö. L. Zur Zeit der Beobachtung war der Himmel
beiter, die Luft ruhig.
Nach den Angaben der Königl. Preuss. Landes-Triangulation T. IV. ist
für Mire 59: Brügge, Kirchthurm-Knopf, das Azimut 84°28.'6, Entfernung 2200 m.
60: Gr. Flintbeck, „ „ „ „ 16° 13/1, „ 7400 m.
61 : Bordesholm, „ „ „ „ 285° 5/1, „ 1600 m.
Nach Mire 59 die Kollimation des Kreises 305° 13/7
60 „ „ „ „ 305° 13/2
61 „ „ „ „ 305° 13/2
Bordesholm ist etwas unsicher, weil die Helmstange schief steht; mit Rücksicht hierauf und auf die
Entfernungen folgt
im Mittel die Kollimation des Kreises 305° 13/4
Magnet N. unten um ll h 39 m vorm. . . . 292° 19/7 für 12°20/0 in Lübeck.
N. oben „ 11 47 292° 39/4 „
N. unten „ 11 55 292° 19/4 „
Deklination 12° 43/9 ±0/3 für 12° 20/0 in Lübeck.
Deklinations-Differenz Lübeck—Eiderstede — —23/9.
Elmshorn. Für diesen Ort liegen 2 Inklinations-Bestimmungen vor, die von Herrn Sack aus
geführt sind. Derselbe beobachtete am 26. September 1886 im Garten des Gasthauses Hamburg. Nach
dem im Jahre 1878 aufgenommenen Messtischblatte sind die Koordinaten des Punktes 53° 45/40 n. Br. und
27° 19/51 ö. L. Er erhielt mit
Nadel I für 6.2 h nachm. + — 68° 6/7; Reduktion auf das Monatsmittel +0/3; reduz. Inklin. + Q — 68° 7/0
„ II „ 7.2 h „ J = 68 9/6; „ „ „ „ +0/3; „ „ + 0 = 68° 9/9
Die gleichzeitige mittlere Inklination in Lübeck beträgt J* 0 = 68° 1/6
Da an diesem Orte eine lokale Störung nicht ausgeschlossen war, so wiederholte Herr Sack die
Beobachtung am 3. Oktober 1887 ausserhalb der Stadt auf dem neuen bisher noch wenig benutzten Fried
hofe, an einer Stelle, die keinerlei lokale Störungen vermuthen lässt. Nach dem oben angeführten Messtisch
blatte sind die Koordinaten 53° 45/93 n. Br. und 27° 19/66 ö. L. Er fand mit
Nadel II für 2.2 h nachm. J — 68° 4/4; Reduktion auf das Monatsmittel —0/7; reduz. Werth J Q — 68° 3/7
„ I „ 3.3* „ +=68° 7/1; „ „ „ „ -0/7; „ „ + D = 68° 6/4
„ II „ 4.4» „ +=68° 5/3; „ „ „ „ -9/7; „ „ + 0 = 68°4/6
Inklination in Lübeck +* 0 = 68° 0/7
Giebt man den letzten Beobachtungen doppeltes Vertrauen gegenüber den ersten, so folgt
Inklinations-Differenz Lübeck—Elmshorn = —4/9.
Zur Bestimmung der Intensität sind am 21. Juli 1887 drei Beobachtungen vorgenommen. Alle fanden
auf dem neuen Friedhofe statt, weit ab von Gräbern. Lokaleinfluss ist nicht zu befürchten. Die Koordi
naten sind dem Messtischblatte nach 53° 46/00 n. Br. und 27° 19/54 ö. L.
Es wurden von 9 h 26 m bis 9 h 57
Es folgt aus
Satz 1 und 5 T 7 =
2 „ 6 =
3 „ 7 =
Mittel T =
vormittags
7 Sätze notirt.
6.4911 Sekunden
17
11
6.4913
für t = 19.6°; E = 150'; H = 0.17785 C. G. S.
Reduktion auf
00 kl. Bogen und Torsion +0.0057 Sekunden
t 0 = 20° +0.0005
H*.
0.17800 C. G. S. —0.0027
Reduzirte Schw. Tb = 6.4948
Da die reduz. Normal-Schwingungsdauer für Lübeck 6.4914 Sekunden beträgt, so folgt eine Horizontal-
Intensität von 0.17781 C. G. S.