Dr. W. Schaper: Magnetische Aufnahme etc.
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Bergdorf. Im Jahre 1886 ist am 5. Mai von mir hier hei schönstem Wetter eine Inklinations-
Bestimmung mit beiden Nadeln gemacht. Der Ort war von mir später nicht genau auf dem Messtischblatte
zu finden. Die Lage ist ungefähr 53° 29' n. Br. und 27° 51' ö. L., also weit ausserhalb der Stadt.
Es ergab
Nadel I um 11.5 h vorm. J = 67°46.'4; Reduktion auf das Monatsmittel —1.'4; reduz. Werth J 0 = 67°45.'0
„ II „ 0.7 h nachm. 67°49.'8; „ „ „ „ — 0.'4; „ „ J 0 = 67°49.'4
Für Lübeck beträgt die mittlere Inklination J* 0 — 68° 2.'0
Inklinations-Differenz Lübeck — Bergedorf — + 14.'8.
Bergen auf Rügen. Im Jahre 1886 ist von mir am 29. Juli eine Inklinations-Bestimmung mit
1 Nadel gemacht. Der Ort liegt einige hundert Meter vom Bahnhof ab auf 54° 26.'74 n. Br. und 31°50.'02 ö. L.,
nach dem Messtischblatte von 18 29 / 36 , welches Nachträge von 1880 enthält.
Es ergab
Nadel II um 10.3 h vorm. J = 67°57.'7; Reduktion auf das Monatsmittel —l.'O; reduz. Werth J 0 = 67°56.'7
Für Lübeck beträgt die Inklination J* 0 = 68° 1.'2
Inklinations-Differenz Lübeck—Bergen = +4.'5.
Im Jahre 1887 ist am 9. Juli von mir abermals und zwar mit beiden Nadeln beobachtet. Der Beob
achtungsort liegt im Walde auf 54°25.'41 und 31°5.'41 ö. L. nach dem oben angegebenen Messtischblatte.
Ich fand mit
Nadel II um 7.s h vorm. J ■= 68°9.'8; Reduktion auf das Monatsmittel —0.'4; reduz. Werth J 0 = 68°9.'4
„ I „ 8.6 h „ J = 68°2.'2; „ „ „ „ 0.'6; „ „ J 0 = 68°1.'6
Für Lübeck beträgt die mittlere Inklination 68°0.'3
Inklinations-Differenz Lübeck—Bergen — —5.'2.
Es liegt kein Grund vor, diese oder jene Messung zu bevorzugen, auch scheint in den geologischen
Verhältnissen auf Rügen keine lokale Störung begründet zu sein. Die im Jahre 1886 gemachte Beobachtung
könnte allerdings einer künstlichen Störung tfaterliegen. Ich gebe ihr daher halbes Gewicht. Dann ist die
Inklinations-Differenz Lübeck — Bergen — —3.'5.
Zur Berechnung der Horizontal-Intensität liegt eine Schwingungsbeobachtung Vor, die am 9. Juli 1887
etwa 10 Meter östlich von dem Punkte angestellt wurde, an welchem an demselben Tage die Inklination
bestimmt wurde. Die Beobachtung ist etwa 0.3 Meter über dem Erdboden gemacht. Eine zweite wurde
muthwilliger Weise gestört.
Nach dem Tagebuche sind von 6 h 55“ bis 7 h 23 m vormittags 7 Beobachtungssätze gemacht.
Es folgt aus
Satz 1 und 5 T ■
2 „ 6 :
3 „ 7 :
Mittel T ■-
für t = 11.7°; E — 120';
= 6.4561 Sekunden
= 6.4563
= 6.4569
= 6.4564
H = 0.17798 C. G. S.
Normal-Schwingungsdauer T.y. 0 = 6.4887 Sekunden
orte H 0 *= 0.17909.
Differenz der Horizontal-Intensität Lübeck
Es beträgt die Reduktion auf
oo kl. Bogen und Torsion +0.0030 Sekunden
t 0 = 20° +0.0100
Ä, 0 = 0.17800 C. G. S. —0.0003
mithin reduz. Schwingungsd. T 0 — 6.4691 Sek.
Reduzirte Horizontal-Intensität am Beobachtungs-
-Bergen = —0.00109 C. Gf. S.
Die Deklination ist zwmimal bestimmt. Beide Male wurde der trigonometrische Punkt III. Ordnung
Bergen I benutzt. Seine Koordinaten sind 54°25'3."4 n. Br. und 31°4'54."4 ö. L.
Am 29. Juli 1886 wurde das Deklinatorium zentrisch zum Stein aufgestellt.
Nach den in der Königl. Preuss. Landes-Triangulation T. VI. gegebenen geographischen Koordinaten folgt
für Mire 13: Sehlen, Kirchthurm - Knopf, das Azimut 200° 18.'3
12: Arndt-Denkmal, Eichelmitte „ „ 72°29.'0
nach Mire 13 beträgt also anfangs die Kreis-Kollimation 317°41.'0
12
JJ
ÎÎ 55 55 55
317°41.'l
Archiv 1889. 2.
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