Skip to main content

Full text: 11, 1888

Dr. Hugo Meyer: Die Niederschlags-Verhältnisse von Deutschland etc. 
17 
50% 
40 
30 
20 
10 
1 2 
10 
Fig. 4. Borknm. 
50% 
40 
30 
20 
10 
123456789 10 
Fig. 5. Breslau. 
den ersten Blick, dass mit wenigen Aus 
nahmen im ganzen Gebiete einzelne trockene 
Tage häufiger sind als einzelne Regentage, 
dass dagegen Perioden von 2—4 Tagen mit 
Niederschlag wahrscheinlicher sind als gleich 
lange ohne Regen; endlich tritt für längeie 
Perioden ein scharfer Gegensatz zwischen 
Binnenland und Küste hervor, hier sind, mit 
Ausnahme von Keitum, Regenperioden wahr 
scheinlicher als gleich lange regenfreie 
Zeiten, im Binnenlande dagegen hat das 
Umgekehrte statt. Um diesen Gegensatz 
noch besser hervortreten zu lassen, habe 
ich in Fig. 4 und 5 die Tabellenwerthe für 
die extremen Stationen Borkum und Breslau 
durch Kurven dargestellt, darin sind die auf 
Regenwetter bezüglichen Kurven punktirt. 
Im Binnenlande sind das ganze Jahr 
hindurch für Perioden von 4—5 Tagen und 
mehr die Wahrscheinliclikeits -Werthe für 
Trockenheit grösser als für Regen, an den 
Küsten dagegen ist das nicht der Fall, hier 
sind im Herbst und Winter die Werthe für 
Niederschlag die grösseren, im Frühling und 
Sommer die für Trockenheit, so dass hier 
die wärmere Jahreszeit zur kälteren in einem 
ähnlichen Gegensätze steht, wie das Binnen 
land zur Küste. 
2. Die Veränderlichkeit in der Zeitfolge und der Index der Erhaltungstendenz der Wetterlage. 
Nach dem vorigen Kapitel ist es selbstverständlich, dass auch die mittlere Länge der Perioden 
für Niederschlag und Ti-ockenheit für sich behandelt werden muss. In Tab. 27 sind diese Werthe 
zusammengestellt und in Tab. 28 die reciproken Werthe derselben als die Veränderlichkeit in der 
Zeitfolge angegeben. Es genügt, eine dieser beiden Grössen zu diskutiren, da von der anderen immer 
das Umgekehrte gilt; ich wähle dazu die Veränderlichkeit in der Zeitfolge und werde dabei diese durch V, { 
bezeichnen, wenn sie sich auf die Niederschlagsperioden bezieht, dagegen durch Fr, wenn sie für die 
trockene Zeit gilt. 
Die Vergleichung der Veränderlichkeiten für die verschiedenen Orte lässt für V, ; von der Küste nach 
dem Binnenlande eine Zunahme, für Y T eine Abnahme deutlich erkennen. Ferner ist an den Westküsten 
Fr durchweg etwas grösser als F«, an der mittleren und östlichen Ostsee hat dagegen das Entgegengesetzte 
statt. In der jährlichen Periode fällt das Maximum von V R im ganzen Gebiete, mit Ausnahme von Breslau, 
Friedrichshafen und Höchenschwand, in den Frühling, und dem entspricht mit denselben Ausnahmen ein 
Minimum von Ft. Bei Regenwetter ist also die Witterung im Frühling am veränderlichsten, wenn es 
dagegen trocken ist, so ist im Frühling die Wetterlage stabiler als zu den anderen Jahreszeiten. Aehnlich 
korrespoudirt mit dem Minimum von V K in Norddeutschland (Herbst oder Winter) fast überall ein Maximum 
von Fr. In Breslau und in Süddeutschland ist das jedoch nicht der Fall, hier findet sich das Maximum 
von Fr überall im Sommer ein und steht mit dem entgegengesetzten Extreme von V K in keiner Beziehung. 
Der Index der Erhaltungstendenz misst die Ursachen, welche die Fortdauer der herrschenden 
Wetterlage bedingen. Nach Tab. 29 wirken diese Ursachen im Jahresdurchschnitt au den deutschen West 
küsten stärker als an der östlichen Ostsee und im Binnenlande, sie wirken dort auch stärker für Erhaltung 
3 
Archiv 1888. 6.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.