Skip to main content

Full text: 11, 1888

Dr. Vettin: Volumina der Luftströmungen etc. 
5 
Sommer, sie sinken in der kälteren Jahreszeit und erreichen ihre tiefste Lage im Winter. Die Höhe des 
unteren Gewölks beträgt z. B. im 
Sommer Herbst Winter Frühling 
1780' 1610' 1410' 1680' 
Die Höhen der 5 Schichten betrugen im Jahresmittel beim 
unteren Gewölk 
Wolken 
Wölkchen 
unteren Cirrus 
1600' 
3800' 
7200' 
12800' 
oberen Cirrus 
23000' 
Sie stehen, die Höhe der untersten Schicht — 1 gesetzt, 
im Verhältniss von 1 : 2.4 4.5 8.2 14.4 
Beim Steigen und Sinken der Schichten im Verlauf der Jahreszeiten bleibt nun merkwürdiger Weise 
dies Höhenverhältniss immer dasselbe oben angegebene. 
Es sind 
z. B. die Höhen 
des unt. Gewölks 1 
der Wolken 
der Wölkchen 
des unt. Cirrus 
im 
Sommer 
1730' 
4180' 
7630' 
14400' 
Verhältniss 
1 
2.4 
4.4 
8.3 
im 
Winter 
1410' 
3170' 
6290' 
11700t 
Verhältniss 
1 : 
2.3 
4.5 
8.3 
Durch graphische Darstellung der Jahreszeitenhöhen kann man alsdann die Monatshöhen ermitteln und ist 
so im Stande, in jedem Monat aus den gemessenen projizirten Geschwindigkeiten bei Zugrundelegung der 
für den betreffenden Monat geltenden Höhen die wahren richtigen Geschwindigkeiten zu berechnen. Man 
kann nun zu jeder Zeit, wo Wolken überhaupt sichtbar sind, die projizirte Geschwindigkeit messen, dagegen 
die wirkliche Geschwindigkeit oder Höhe nach der hier angewandten Methode nur bei günstiger Sonnen 
beleuchtung. 
Durch die Wahl der genannten Höhenregionen ist man im Stande, eine Menge Wolken, deren exakte 
vollständige Messung unmöglich, deren projizirte Geschwindigkeit aber bestimmt ist, zu verwerthen. Denn 
durch ihre Gestalt und Form in den unteren drei, und mit zur Hülfenahme der projizirten Geschwindig 
keiten bei den zwei Cirrus-Schichten lassen sich die Wolken einer von jenen fünf HöhenregioDen zuweisen, 
und alsdann ist auch ihre wirkliche mittlere Geschwindigkeit aus der gemessenen projizirten leicht zu 
bestimmen. 
Man vermag also auf solche Weise mit Hinzunahme der Windbeobachtungen zu allen Zeiten des Jahres 
die mittlere Luftbewegung in den unteren circa 7 ,i 0 der Atmosphäre genau zu verfolgen.*) 
Nach dem angegebenen Prinzip führte ich, um den Einfluss der barometrischen Minima und Maxima 
zunächst auf die Richtung der Luftströmungen in den verschiedenen Höhen kennen zu lernen, Wolken 
messungen aus, und zwar jeden Tag ungefähr zur selbigen Zeit, für welche die in den Wetterberichten der 
Deutschen Seewarte mitgetheilten Angaben gelten. Ich war dadurch in den Stand gesetzt, nachträglich fast 
Tag für Tag die Richtung des Wolkenzuges vergleichen zu können mit der gleichzeitigen Lage der baro 
metrischen Minima und Maxiraa, wie solche in den kleinen Kärtchen des Berliner Tageblattes nach den 
Angaben der Seewarte verzeichnet sind. Es wurden nun 48 Blätter von der Grösse der erwähnten Kärtchen, 
je 8 für die Windregion und jede der 5 Wolkenschichten, so vorbereitet, dass auf jedem der 8 Blätter einer 
Abtheilung die 8 Richtungen SW, W, NW etc. und ausserdem der Punkt angegeben war, wo Berlin gelegen. 
Ich bezeichnete alsdann für jede Beobachtung des Wolkenzuges auf dem betreffenden Blatt nach den 
Angaben der Wetterkarten die Lage der Minima und Maxima durch unterschiedene Marken, und zählte 
dann aus, wie viel Marken der einen und der anderen Art in jedem Oktanten enthalten, d. h. wie oft bei 
jeder Zugrichtung der 5 Wolkenschichten und des Windes das Maximum und wie oft das Minimum in jedem 
der Oktanten um Berlin gelegen. Die auf solche Weise gewonnenen Resultate wurden tabellarisch geordnet, 
demnächst verbesserte Werthe berechnet, indem das Mittel aus SW und W, andererseits das Mittel von 
SW und S genommen und nun aus den Mitteln WSW und SSW der richtigere Werth für SW bestimmt, 
und dieses Ausgleichuugsverfaliren bei allen anderen Richtungen durchgeführt wurde. 
*) Jede vollständig gemessene Wolke wird immer der Schicht zugetheilt, deren Höhe der gemessenen Höhe der Wolke 
am nächsten kommt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.