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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1888 No. 5 —
„unteren Gewölk“ oder einer kleinen „Wolke“ unterscheiden lassen, aber durch die Eigentümlichkeit, dass
sie stets dicht nebeneinander geordnet, nur durch schmale freie Zwischenräume getrennt, reihenweise am
Himmel hinziehen, stellen sie ein äusserst charakteristisches Bild der Bewölkung dar. Wo sie mit „unterem
Gewölk“ oder „Wolken“ gleichzeitig am Himmel Vorkommen, sieht man die letzteren beiden Schichten stets
unter ihnen mit allermeist verschiedener Geschwindigkeit fortziehen und zwischen „Wolken“ und „Wölkchen“
sind grosse freie Zwischenräume.
Ich fand diese „Wölkchen“ in Höhen von 5—11000', 79 Proz. zwischen 6 und 9000', am häufigsten
schwebten sie zwischen 6 und 7000 Fuss. Ihre mittlere Höhe beträgt 7200'.
Weiter nach oben folgt nun der bekannte Cirrus, aus Eispartikelchen bestehend, daher bei Tage weisse
feine zarte Gebilde darstellend von verschiedener Form, gerade oder gebogene Streifen oder reihenweise
getüpfelte Niederschläge oder gebogene verästelte federfahnenartig verlaufende oder verworrene Fäden bildend.
Der Cirrus kam vor in Höhen zwischen 9 und 33 000 Fuss und zeigte an 2 Stellen eine grösste Anhäufung,
einmal in der Höhe von etwa 13000' und dann in der Höhe von etwa einer Meile. Innerhalb der Region
zwischen 9 und 17 000' fand er sich zu 74 Proz. in Höhen zwischen 10 und 15000', am allerhäufigsten zwischen
12 und 13000', die mittlere Höhe dieses „unteren Cirrus“ ( ^ ) beträgt 12800'.
Innerhalb der Region von 17—33000' kam der Cirrus in der Mehrzahl der Fälle vor in Höhen zwischen
20 und 25000', am häufigsten in der Höhe von 22000'. Die mittlere Höhe dieses „oberen Cirrus“ ( J )
berechnete sich zu 23000'.
Beistehende Zeichnung giebt eine Uebersicht
dieser Verhältnisse. Die senkrechten Abscissen ent
sprechen den Höhen, die horizontalen Ordinaten
geben an, wie oft eine jede der erwähnten Wolkeufor-
men in den verschiedenen Höhen beobachtet wurde.
Es ist wohl kaum zufällig, dass die mittleren
Höhen der 5 Wolkenschichten in einem gewissen
gesetzmässigen Verhältniss zu einander stehen. Der
Luftdruck beträgt nämlich von unten nach oben in
der Region
Ai
A2 A 3
des unteren Gewölks,
dfir Wolkftn
=
= s 0.94
: = 0.86
: = fl 7K
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des unteren Cirrus...
des oberen Cirrus ...
nimmt demnach in
den
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s * 0.40 M
bezeichneten
5 1
Höhen in
arithmetischer Reihe ab.
Die hier angeführten 4 typischen Formen der
Wolken kann man am besten kennen lernen am
frühen Morgen, ehe noch durch die Einwirkung der
Sonne die Luftschichten in ihrer regelmässigen Ueber-
einanderlagerung gestört werden. Jede einzelne
Wolkenschicht kann unter Umständen allein fast
über den ganzen sichtbaren Theil des Himmels ver
breitet Vorkommen, öfters sieht man auch, besonders
bei windigem Wetter, mehrere derselben gleichzeitig
übereinander lagern, nach der verschiedenen Zuggeschwindigkeit zu urtheilen getrennt durch freie Zwischen
räume. Hat man sich zu dieser Zeit die Formen und das Aussehen gemei'kt, so kann man sie alsdann zu
jeder Tageszeit mit Leichtigkeit wiedererkennen, und man ist nunmehr im Stande, sowie eine oder die
andere der 3 unteren Wolkenformen am Himmel erscheint, mit Sicherheit auf die mittlere Höhe derselben
und also der in dieser Höhe stattfindenden Luftströmung zu schliessen. In jedem einzelnen Falle kann die
Wolke etwas höher oder tiefer, als die mittlere Höhe angiebt, schweben, aber in den Mitteln, die sich aus