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Full text: 10, 1887

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Das schon seit einigen Jahren in der Bearbeitung begriffene Buch über die Deviation und die Kom 
passe „Der Kompass an Bord“ wurde im Laufe des Berichts-Jahres so weit gefördert, dass das 
Manuskript nahezu druckfertig vorlag. Die Vorbereitungen zur Drucklegung dieses Werkes sollten mit dem 
Beginne des Jahres 1888 ihren Anfang nehmen. Die Ergebnisse aus der Diskussion einer grösseren Anzahl 
von Deviations-Journalen sind hei einzelnen Kapiteln dieses Werkes zur Verwerthung gelangt. 
Bezüglich der Verbesserung der Konstruktion der Kompass-Rosen ist zu erwähnen, dass eine leichte 
Rose, welche als Modifikation der Thomson’sclien anzusehen ist und von Hechelmann in Hamburg an 
gefertigt wurde, sehr in Aufnahme kam. Das Gewicht dieser Rosen beträgt 30 bis 40 Gramm, während das 
der Admiralitäts-Rose bekanntlich 90 bis 100 Gramm beträgt. Der Gebrauch der Fluid-Kompasse wird auf 
Dampfern immer allgemeiner, so dass man sagen kann, dass in der Dampfer-Navigation diese Gattung von 
Kompassen fast durchweg den ersten Rang einnimmt; sie werden selbst häufig als Regel-Kompasse benutzt, 
wogegen ein Einwand nicht zu erheben ist, da die Fabrikation dieser unentbehrlichen Hülfsmittel der 
Navigation sich im Laufe der Zeit ganz erheblich vervollkommnete. 
c. Der Verkehr mit Kapitänen und Mechanikern war auch während dieses Jahres ein sehr 
reger. Die Zahl der Besucher, welche sich in Sachen der Deviation oder nautischer Instrumente Raths 
erholten, sowie auch anderweitig geschäftlich in der Abtheilung verkehrten, betrug 462. 
Beobachtungen über den Werth der Elemente des Erdmagnetismus. 
Wie in früheren Jahren, so wurde namentlich auch im Berichts-Jahre der Bestimmung der Werthe 
der erdmagnetischen Elemente an der deutschen Küste eine besondere Sorgfalt gewidmet. Dabei wird her 
vorgehoben — wie dies fast in einem jeden Jahres-Berichte geshehen ist —, dass es sich dabei in erster 
Linie um die Interessen der Navigation handelt, indem es anderen und spezielleren Untersuchungen nach 
dieser Richtung überlassen bleiben muss, die hochinteressanten, mit diesem Gegenstände in Verbindung 
stehenden Erscheinungen im Einzelnen zu verfolgen und nach theoretischen Gesichtspunkten zu erörtern. 
Im Jahres-Berichte pro 1886 wurde Seite 28—30 schon einer Anzahl von Beobachtungs-Reihen, die in 
dem Berichts-Jahre (1887) ausgeführt wurden, Erwähnung gethan und die Ergebnisse einzelner Unter 
suchungs-Reihen mitgetheilt. Es mag an dieser Stelle auf die dort gegebenen Ausführungen verwiesen wer 
den, indem hervorgehoben wird, dass die dort erwähnten Untersuchungen von Dr. W. Schaper, welche 
sich nach Osten hin bis Swinemünde erstreckten, zu einem gewissen Abschlüsse gebracht worden sind. Die 
Ergebnisse sollen in „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Jahrgang 1888 zum Abdrucke gelangen. 
Herr Dr. M. Eschenhagen hat im Laufe des Sommers des Berichts-Jahres — anknüpfend an die 
mit dem Direktor der Seewarte gemeinsam ausgeführten magnetischen Beobachtungen — eine Reihe von 
Bestimmungen längs der Westküste von Schleswig-Holstein und den anliegenden Inseln ausgeführt, wovon 
die wesentlichsten Resultate hier unten mitgetheilt werden sollen. 
Der Direktor und dessen persönlicher Hülfsarbeiter, Dr. Duderstadt, führten einige magnetische 
Untersuchungen in Swinemiinde und Umgebung aus, während der letztere eine vollständige Bestimmung 
der magnetischen Elemente auf den Rehbergen im Norden von Berlin in den ersten Oktobertagen machte, 
wodurch die Beobachtungen an der Küste an jene in Berlin, durch Dr. Neumayer im Jahre 1874 aus 
geführt, angeknüpft werden konnten. Im Laufe des Sommers 1888 soll die Küste von Swinemünde bis zur 
russischen Grenze magnetisch untersucht werden, was ein um so grösseres Interesse darbietet, als es ja 
keinem Zweifel unterliegen kann, dass nicht unerhebliche Störungen in den erdmagnetischen Elementen gerade 
in jenen Gegenden vorhanden sind. Wahrscheinlich stehen die letzteren in einem Zusammenhänge mit den 
Lokal-Störungen auf den dänischen Inseln, in Süd-Schweden und im Finnischen Meerbusen. 
Herr Dr. Max Eschenhagen hat die Beobachtungen, welche an der Küste ausgeführt worden sind, 
durch Beobachtungen im Harz und an einigen anderen Punkten im Inlande in ihrem Werthe noch besonders 
erhöht und kann nur gewünscht werden, dass die nunmehr mit Glück aufgenommenen Beobachtungen sowohl 
an der Küste weiter nach Westen hin, wie auch mehr nach dem Inlande zu im Laufe der kommenden 
Jahre weiter vervollständigt werden. 
Hamburg. Magnetische Deklination. Es wurden im Kompass-Observatorium an nachfolgend ge 
nannten Tagen von dem Hülfsarbeiter der Seewarte Dr. Duderstadt Beobachtungen über dieses Element 
ausgeführt:
	        
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