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Segelschiffe aufgefiihrt, die auf der Fahrt von einem europäischen Hafen nach einem Hafen an der Ostkiiste
von Nordamerika, am Golf von Mexiko und in Westindien begriffen waren. Die zweite Gruppe — Reisen
von West nach Ost — enthält die in entgegengesetzter Richtung fahrenden Schiffe; die dritte ■— Reisen
von Nord nach Süd — die Schiffe auf der Fahrt von Europa nach dem Südatlantischen Ozean, für die als
Reiseziel der Aequator angenommen worden ist; die vierte — Reisen von Süd nach Nord — die Schiffe,
welche, vom Südatlantischen Ozean kommend, nach Europa segelten. Zur näheren Kennzeichnung des
Verlaufes der Reisen ist jeder der vier Wege in solche Abschnitte zerlegt, wie dies den durchschnittlichen
Windverhältnissen der durchsegelten Meeresstriche am meisten entsprechend erschien; für die diese Ab
schnitte bildenden Längen- und Breitenkreise wurde jedesmal der Tag und der Ort des Ueberschreitens,
so wie auch die Zeit angegeben, welche das Schiff benöthigte, um von einem Schnittpunkt zum nächsten
zu gelangen. Des Weiteren wird an der Hand der Wetterkarten und der dem Hefte beigegebenen karto
graphischen Darstellungen der Lage und Bewegung der barometrischen Maxima und Minima in den ver
schiedenen Abschnitten des behandelten Vierteljahres der Einfluss der vorhandenen Wetterlage auf den
Verlauf der Reise erörtert und -— wo sich die Gelegenheit bietet — zugleich dargelegt, wie die Route der
Wetterlage besser hätte angepasst werden können. Da die Veröffentlichung erst so kurze Zeit in den
Händen der Schiffsführer ist, können Aeusserungen der letzteren über dieselbe noch nicht vorliegen. Wenn
nun auch die Direktion der Ueberzeugung ist, dass mit dieser Veröffentlichung ein wichtiger Schritt im
Geiste der Wissenschaft bei der Verwerthung der Ergebnisse aus der systematischen Arbeit der Seewarte
auf dem Gebiete der maritimen Meteorologie gethan wurde, so wird sie doch stets bemüht sein, etwa ihr
zugehende Aeusserungen praktischer Seeleute zur steten Vervollkommnung der in Frage stehenden Ver
öffentlichung thunlichst auszunutzen. Es ist ja begreiflich, dass es mit mancherlei Schwierigkeiten verknüpft
sein muss, bei einer so erheblichen Verschiebung der leitenden Gesichtspunkte in der Entwicklung der
Meteorologie die Anwendung dieser Wissenschaft im praktischen Leben sofort in die richtigen neuen Bahnen
zu lenken. Immerhin werden die Schiffsführer in dieser auch dem Forscher auf dem Gebiete der Meteorologie
wichtigen Veröffentlichung etwas Nützliches und Belehrendes finden und sonach einen Ersatz für die von
ihnen sehr geschätzten Reiseberichte erhalten. Die Direktion wird unablässig bemüht sein, das vorgesteckte
Ziel auch in dieser Hinsicht zu erreichen.
Die statistische Arbeit über die meteorologischen und hydrographischen Verhält
nisse in den Eingradfeldern des Nordatlantischen Ozeans wurde bis zur Herausgabe des
Quadrats 112 gefördert. Dasselbe liegt südwestlich von den Azoren zwischen 30° und 40° n. Br. und
30° und 40° w. Lg. auf der Mitte des Atlantischen Ozeans. Das Quadrat 76, für welches — als zunächst
zu bearbeitendes — die Extrahir-Arbeiten im Laufe des Berichts-Jahres begonnnen wurden, liegt südlich
von 112, zwischen 20° und 30° n. Br. Es gränzt nach Osten an das bereits bearbeitete Quadrat 75 und
nach Süden an das vom englischen Institut bearbeitete Tropen-Gebiet; dasselbe wird fast ausnahmslos von
Segelschiffen auf der Rückfahrt vom Südatlantischen Ozean nach Europa und von einzelnen auf der Aus
fahrt von Europa nach Westindien besucht.
Als Schlusstermin der Extrahirung wurde für das Quadrat 76 — wie ebenso für die Quadrate 112 und
148 — der 31. Dezember 1884 festgesetzt, d. h. es sollen dabei nur die Journale verwendet werden, die
bis zum genannten Termin eingegangen waren. Die Förderung der Arbeit wurde durch anderweitige In
anspruchnahme der Abtheilung während des Berichts-Jahres sehr behindert.
Es dürfte sich empfehlen, an dieser Stelle einen Ueberblick über die bereits im Drucke vorliegenden
Quadrate des Nordatlantischen Ozeans zu geben.
Es sind dies die folgenden 7:
No.
I.
Quadrat 146,
zwischen 40°—50° n. Br. und
10°—20° w.
Lg-,
geschlossen
am
30. April 1878,
55
II.
55
147,
55
40°—50° „
20°—30°
55
55
55
30. April 1878,
55
III.
55
111,
5)
30°—40° „
20°—30°
55
55
55
31. Dezbr. 1879,
55
IV.
55
110,
55
30°—40° „
10°—20°
55
55
55
31. Dezbr. 1879,
55
V.
55
75,
55
20°—30° „
20°—30°
55
55
55
15. Juni 1882,
55
VI.
55
148,
51
40°—50° „
30°—40°
55
55
55
15. Juni 1882,
55
VII.
55
112,
55
30°—40° „
30°—40°
55
55
55
31. Dezbr. 1884.