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Full text: 9, 1886

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Der an den vorhergegangenen Tagen bei schönem Wetter und schwach bewölktem Himmel leicht aus 
südwestlicher Richtung wehende Wind holte allmählich südöstlich und frischte am Morgen des 11. September 
bei fallendem Barometer und zunehmender südlicher Dünung bis zu einer frischen Briese auf. Die beob 
achtete Stromversetzung betrug am 11. SO Sm. nach N51°0. Am Nachmittage des 11. stürmte es bereits 
aus SEzS, begleitet von schweren Böen und einer sehr hohen See aus SE und S. Die unteren Wolken 
zogen, entsprechend der Windrichtung aus SE, die höheren Cumuli dagegen aus einer mehr südlichen 
Richtung. In der Nacht vom 11. zum 12. wehte ein starker Sturm aus SEzS. Um 4 h p. m. den 12. 
erreichte der Luftdruck mit 750.3 mm seinen tiefsten Stand, bei dem Winde SSE 11. Seit 2 h p. m. begann 
der Wind seine Richtung etwas nach S zu verändern. 
Wie der Kapitän bemerkt, war er von vornherein der Ansicht, dass er es mit einem Taifun zu thun 
hätte, und dass, nach der Windrichtung und der eingetretenen Aenderung derselben zu schliessen, er sich 
in dem rechten vordem Quadranten des Orkanfeldes befände. Er legte demgemäss das Schiff mit 
St-B.-Halsen bei dem Winde. Leider waren Wind und See zu stark, um mit dem Schiffe einen Fortgang 
erzielen zu können; doch vermuthete man wegen des verhältnissmässig hohen Luftdrucks, dass das Zentrum 
weit genug entfernt wäre und dass dasselbe daher hinter dem Schiffe umgehen würde. 
Um 4 h a. m. den 13. September holte der Wind auf SzE und nahm etwas an Stärke ab. Von 12 Uhr 
mittags bis 6 Uhr nachmittags an diesem Tage aber wüthete der Sturm wieder mit grösserer Stärke (11) 
aus SzW bis SWzS. Die höheren Wolken hatten eine etwa 2 Strich westlichere Richtung als die untern. 
Im Westen war der Himmel dichter und schwärzer bewölkt, als im Osten. In der Nacht vom 13. zum 14. 
und am Vormittage des 14. holte der Wind bei rasch abnehmender Stärke und steigendem Luftdruck auf 
W. Am Mittage des letztgenannten Tages war derselbe hei wolkigem Himmel WzN 4, und es lief eine 
hohe Dünung (6—7) aus NW. Am 14. nahm der Wind, allmählich nördlich und östlich holend, ganz ab, 
worauf nach einer kurzen Windstille der NE-Monsun durchkam. 
Am 12. September wurde eine Versetzung von 25 Sm. nach S 59° 0, am 13. eine von 23 Sm. nach 
S77°0 und am 14. eine solche von 61 Sm. nach S4°0 beobachtet. 
Betrachtet man die Aenderung des Windes und das Verhalten des Luftdrucks und zugleich die Orts 
veränderung des Schiffes, so muss man schliessen, dass die fortschreitende Bewegung des Orkans ungefähr 
nach NO gerichtet war. Vom Mittage des 11. bis 4 h a. m. am 12. September, als das Schiff noch seinen 
südwestlichen Kurs verfolgte, kam das auf nahezu entgegengesetztem Kurse fortschreitende Minimum rasch 
näher, wobei sich die Windrichtung natürlich nicht änderte. Später, als das Schiff mit St-B.-Halsen 
beigedreht lag, trieb es auf der rechten Seite der Bahn des Orkans, etwa parallel derselben, nordöstlich. 
Da aber der Orkan eine bedeutend raschere Bewegung als das Schiff hatte, so kam es, dass das Zentrum 
bald nördlich vom Letzteren lag. Es folgte daraus bei abnehmender Stärke eine Aenderung des Windes 
nach W, bei der das auf St-B.-Halsen beiliegende Schiff gegen die See aufluvte. 
Des Weiteren berichtet Kapt. Duhme: 
„Auf einer Reise von Amoy nach N lisch wang standen wir am 24. Oktober 1883 um 12 Uhr mittags 
nach astronomischen Beobachtungen auf 36° 28' N-Br. und 125° 15' O-Lg. Die südwestliche Insel der 
Clifford-Gruppe peilte missweisend NOzO etwa 15 Sm. entfernt. Nach meinem Chronometer, dessen Stand, 
weil erst kürzlich bestimmt, als ziemlich richtig anzusehen ist, liegt diese Inselgruppe etwa 10 Sm. west 
licher, als in der Karte von James Imray von 1870 bis 1871 angegeben ist.*) 
Zwei Tage später, am 26. Oktober um 4 Uhr 50 Minuten nachmittags, hatten wir auf 37° 2' N-Br. 
und 123° 26' O-Lg., bei Mallung und Windstille ein Seebeben. In einem Zeitraum von 3—4 Sekunden 
folgten rasch 3 Stösse aufeinander. Die Oberfläche des Meeres war ganz schlicht, und es ist von uns 
nicht bemerkt worden, dass dieselbe durch die Erschütterung beunruhigt wurde. Wie ich später erfahren 
habe, ist dieses Erd- oder Seebeben auch von andern Schiffen, welche zur Zeit in unserer Nähe waren, 
beobachtet worden. Auch in Tschifu war fast um dieselbe Zeit ein Erdbeben fühlbar. 
Der Schleppdampfer von Takao (Formosa), welcher früher eine sehr mangelhafte Maschine hatte, ist 
jetzt (Januar 1884) reparirt und im Stande, auch bei frischer Briese Schiffe ein- und auszuschleppen.“ 
*) In der Karte von Imray 1875 ist die Gruppe der Clifford-Inseln ebenfalls etwa 10 Minuten westlicher niedergelegt 
als in der Englischen Admiralitätskarte No. 1286. Die Angabe von Kapt. Duhme stimmt mit letzterer nahezu überein.
	        
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