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Full text: 9, 1886

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Wir lassen jetzt die Bemerkungen der Kapitäne folgen: 
Kapitän A. J. Mählmann, Schiff „Marie Heydorn II“: In Bezug auf die Reise von Futschau nach 
Nordchina zur Zeit des Nordost-Monsuns muss ich bemerken, dass man, um oberhalb Formosa wegzukommeu, 
stets eine günstige Gelegenheit abwarten sollte, bevor man die Insel Matsu verlässt, da der Wind bei der 
Insel Tung-Ying meistens ENE oder NEzE ist und man obendrein 16 bis 20 Sm. Südweststrom zu erwarten 
hat. Wird der Monsun dann so hart, dass man die Obermarssegel nicht mehr führen kann, so muss es 
schon ein sehr guter Segler sein, der oberhalb Formosa wegkommt. Wir hatten, am 25. Februar 1876 
Sharp Peak am Flusse Min verlassend, einen frischen Nordwestwind. Bei der Insel Tun-Ying wurde es still; 
dann kam Nordost-Monsun durch, der um so steifer wurde, je mehr wir uns vom Lande entfernten. Zuletzt wehte 
er als Marssegelkühlte. Nach einem kleinen Scldage auf Stb. Halsen während der Nacht kamen wir luvwärts 
von Formosa weg und passirten zwischen Agincourt und Crag Island hindurch. Dann kreuzten wir im Kuro 
Siwo auf, so lange, bis wir auf WNW-Kurs in der Breite von Schanghai die Küste erreichen konnten. Hier 
erhielten wir den Wind so östlich, dass ein direkter Kurs möglich war. Die Strömung im Kuro Siwo schien 
nicht an allen Tagen gleich stark zu sein; mitunter war das Wasser sehr kabbelig, mit kurzer See, zu 
anderen Zeiten ruhiger. Im Durchschnitt setzte der Strom etwa 20 Sm. im Etmal nach Nordost. 
Am 12. März 1876, als wir die Barre vor Nuschwang erreichten, war der Fluss noch gänzlich dicht 
gefroren. Selbst im Golf von Liau-tung, bis hinunter nach Society Bai fanden wir so viel Eis, dass wir bei 
Izon Insel beizulegen genöthigt waren. Am 20. März segelten wir wieder nach Nuschwang hinauf; aber 
erst am 27. März war der Fluss so weit vom Eise befreit, dass wir einsegeln konnten. 
Kapitän Clir. II. Le Moult, Schiff „Hans“: Während unseres Aufenthalts in Swatau, im November 
und Dezember 1876, war das Wetter sehr veränderlich, oft acht Tage hindurch schön und warm bei leichter 
Land- und Seebriese, dann wieder mehrere Tage kalt mit starkem Regen und stürmischen Nord- und Nord 
westwinden. Bei beständigem Wetter hatten wir regelmässig von 4 h p. m. an Seebriese aus Ost, die, erst 
nur flau, nach Sonnenuntergang an Stärke zunahm und zwischen 9 b und 10 h p. m. mit der Stärke 6 wehte. 
Nach ll b p. m. wurde es wieder flau, um 2 h a. m. still, und gegen 3 h a. in. kam leichte Landbriese aus Nord 
west durch, die bis 8 h a. in. anhielt und selten eine grössere Stärke als 3 erreichte. Vou 8 h a. m. bis 4 b p. m. 
herrschte leichter, umlaufender, meistens östlicher Wind oder Stille. Mit Voll- und Neumond hatten wir 
schlechtes Wetter, Regen und Sturm. Der Strom war sehr unregelmässig, oft hatten wir zweimal Fluth 
und Ebbe in 24 Stunden, oft auch nur einmal, ja vom 19. bis 21. November, bei heftigem Regen, schwaite 
das Schiff im Laufe von zwei Tagen nicht einmal auf die Fluth. Die Stromgeschwindigkeit maass ich hei 
Voll- und Neumond bis zu 5 Kn., zu anderen Zeiten zu höchstens 2’/2 Kn. Der Ebbestrom war stärker 
als der Fluthstrom. Nach Lotsenaussage wird der Eintritt von Hochwasser auf der Barre durch starke 
Nordostwinde oft um eine bis anderthalb Stunden verzögert. 
Vom 23. April bis zum 16. Mai 1877 hatten wir in Swatau fast an jedem Tage oder in der Nacht 
starke Gewitter, oft mit stürmischen Böeu und wolkenbruchartigem Regen. Selten war mal ein schöner Tag, 
wobei leichter Ostwind wehte. Vorwiegend kam der Wind aus dem westlichen Halbkreise und wehte am 
heftigsten aus Nordnordwest. 
Iu Tschifu herrschte vom 25. August bis zum 3. September 1877 schönes, heiteres Wetter bei leichter 
See- und Landbriese, ausgenommen am 29. August, au welchem Tage es stark aus ENE wehte. Gegen 
Abend nahm der Wind mit Regen zum Sturme zu, hielt auf diese Weise zwei Stunden an und ging dann 
abnehmend mit leichtem Regen durch Südost nach Süd. 
Während unseres nächsten Aufenthalts in Tschifu, vom 17. bis zum 30. Januar 1878, hatten wir fast 
immer schönes, klares Winterwetter bei mässigen Nord- und Nordwestwinden, nur wenige Male leichte Schnee- 
höen aus Nordost und leichte Winde aus Süd und Südwest bei heiterem Wetter. Der HafeD war während 
der Zeit fast stets voll Eis, das in der Nähe der Schiffe eine Dicke von 2.6 bis 5 cm hatte, am Ufer aber 
dicker war. Obgleich das Eis weich war, konnte man doch oft mit Eisbooten nicht zu den Schiffen gelangen. 
Bei Südwind war die Bai mehrere Male für einen halben Tag frei von Eis; Nordwind brachte dasselbe 
aber bald wieder herein, oft in solchen Massen, dass in der ganzen Bai bis zu den Kung-Kung-tau Inseln 
kein freies Wasser zu sehen war. 
Kapitän H. Walter vom Schiffe „Japan“, im September und Oktober 1875 auf der Reise von Hongkong 
nach der Mündung des Peilio begriffen, nahm bei Nordostwind die Route östlich von Formosa. Von der
	        
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