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Full text: 9, 1886

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Obgleich die Unterschiede in den gemessenen Zenitlidistanzen nur sehr gering sind, so zeigt sich doch 
eine Abhängigkeit derselben von dem Unterschied der oben und unten beobachteten Temperaturen und zwar 
in der Weise, dass das den Beobachtungen entsprechende Je um so grösser wird, je wärmer die Luft auf 
dem Berge und je kälter dieselbe an der Station war; was ja auch der Theorie und den obigen Beob 
achtungen zufolge der Fall sein muss. 
Benutzt man aber nun das Mittel aus den Zenithdistanzen, um mit Hülfe der oben gegebenen Horizontal- 
Entfernung die Höhendifferenz Stationsbarometer—Mire zu bestimmen, so erhält man dieselbe genau genug 
um auf Grund derselben die aus den gleichzeitigen Barometer-Ablesungen abgeleiteten Höhen zu betrachten, 
oder umgekehrt einen Schluss auf die Wärmevertheilung in der dazwischen liegenden Luftschicht zu machen. 
Es findet sich nach dem Nivellement die Mitte des Universal-Instruments unter dem Nullpunkt des 
Stationsbarometers 
1.281 Meter. 
Das Signal [X] war über dem Nullpunkt des Barometers der Bergstation um 
1.450 Meter, 
folglich sollte sein die auf trigonometrischem Wege ermittelte Höhe gleich der Barometerhöhe vermehrt 
um 2.731 Meter. 
Das Mittel der aus den Zenitlidistanzen gefolgerten Höhen ist aber 
216.42 Meter, 
und somit auf trigonometrischem Wege die Höhendifferenz zwischen den Nullpunkten der beiden in Frage 
kommenden Barometer: 
213.69 Meter. 
Die gleichzeitigen vollständigen meteorologischen Beobachtungen wurden jeden Morgen (von Mitte 
Dezember an) um 9 h 45 m angestellt und liefern daher für die barometrische Bestimmung der Höhendifferenz 
ein Material, welches zur Ableitung einer täglichen Periode in der Wärmevertheilung selbstverständlich nicht 
verwendet werden kann, wohl aber die Verschiedenheit derselben zwischen Winter und Sommer sehr deut 
lich hervortreten lässt. 
Es sind im Ganzen etwa 250 zuverlässige Beobachtungen vorhanden und genau berechnet worden mit 
Berücksichtigung aller beobachteten meteorologischen Daten. 
Die Berechnung der Höhen erfolgte nach der Bauernfeind’schen Formel 
lin t= 18404.9 (1 + 0.0026 cos 2y) (l + 2 -y ^ (l + jr) (1 + 0.003665 tj log J- 
wo t m das Mittel der beobachteten Temperaturen, B { und B, die schon auf 0° und wegen Schwere 
(soweit diese Korrektion in einem Gliede von der Form 21/— sich ausspricht) reduzirten Barometer 
stände und z die Höhe der unteren Station über Mittelwasser bedeuten, während die übrigen Bezeichnungen 
die allgemein gebräuchlichen sind. 
In der nachfolgenden Zusammenstellung sind die Monate Januar und August in extenso wiedergegeben. 
Zunächst wurde die für alle Beobachtungen konstante Grösse 
18404.9 (1 + 0.0026 cos 2y) ^1 + - <= K" = Num. [4.26418] 
gebildet und wurden für jeden Tag die „Mitteltemperatur“ t m sowie das Mittel des Dunstdrucks aus den vor 
handenen Beobachtungen der Hygrometer und Psychrometer abgeleitet. Diese letztere Grösse ist nament 
lich für die Wintermonate unsicher, da bei den beobachteten niederen Temperaturen das Psychrometer nur 
sehr ungenaue Resultate giebt und die Haarhygrometer daher ohne gute Kontrolle sind, auch ausserdem 
häufig durch Reifbildung ausser Thätigkeit gesetzt wurden. Dieser Uebelstand ist aber für unseren Zweck 
ohne weiteren Belang, da zu jenen Zeiten auch der absolute Gehalt an Wasserdampf stets ein ganz 
minimaler war. 
Gleich der erste Blick auf alle erhaltenen Barometerhöhen zeigt, dass die Wcrthe des Höhen-Ünter- 
schiedes während der Wintermonate zu hoch und während der Sommermonate fast durchweg zu klein aus- 
fallen. Ausser diesem sofort ersichtlichen Unterschiede, den wir sogleich weiter verfolgen werden, scheint 
ein weiterer gesetzmässiger Verlauf, d. h. eine Parallelität mit einem anderen meteorologischen Elemente
	        
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