2
3. Besuche auf der Zentralstelle zu Zwecken der Besichtigung der Einrichtungen etc.
Wie alljährlich, so erfreute sich auch im Berichts-Jahre die Seewarte zahlreicher Besuche, welche
theils den Einrichtungen des Institutes überhaupt, theils nur der Modell-Sammlung galten. Ganz besonders
zahlreich war der Besuch begreiflicherweise während der Tagung des V. Deutschen Geographentages. Am
Abende des 11. April besuchten die Mitglieder des Deutschen Geographentages in corpore das Institut und
nennen wir nur die Namen Professor Freiherr v. Richthofen aus Leipzig, Professor Alexander Supan
aus Gotha, Prof. Friedrich Ratzel aus München, Prof. H. Wagner aus Göttingen, Dr. M. Lindeinan
aus Bremen, Dr. Boas aus Berlin, Dr. von den Steinen aus Düsseldorf, Dr. Clauss aus Nürnberg,
W. Ritter aus Halle, Heinrich Becker aus Frankfurt a. M., Robert Flegel, Afrika-Reisender u. A. m.
Von sonstigen Besuchern werden hier namhaft gemacht: R., Baron von Soden, Kaiserlicher Gouverneur
in Kamerun, Herr Falkenthal, Herr von Puttkammer in Begleitung des Herrn von Soden, am 27. Mai,
Herr Professor August Seydler aus Prag, Herr Dr. Eduard Stelling, Beamter in St. Petersburg,
Herr Kapitän Rudolph Nissen aus Stockholm, Herr Weilbach, Akademiker, aus Kopenhagen, Dr. W.
Schaper aus Lübeck, Herr Dr. Max Thiessen von Sevres bei Paris, Korvetten-Kapitän Darmer aus
Berlin. Am 22. September beehrte Se. Hoheit Prinz Alexander von Sachsen-Weimar das Institut mit
seinem Besuche.
Zum Studium der Einrichtungen hielt sich am Institute einige Zeit auf der Kapitän der Königlich
Schwedischen Kriegs-Marine, Herr Rudolph Nissen; Herr Dr. Max Thiessen führte im November d. J.
im Lichthofe der Seewarte eine Reihe von physikalischen Untersuchungen aus, während Herr Stud. Dove
aus Göttingen zur Benutzung der Bibliothek 6 Wochen innerhalb der Seewarte weilte.
Auch in diesem Jahre arbeiteten zu verschiedenen Zeiten jüngere Gelehrte zu ihrer eigenen Ausbildung
in den Räumen des Institutes.
III. Einrichtung der Deutschen Seewarte.
1. Die Einrichtung der Zentralstelle.
An den Einrichtungen der Zentralstelle wurde Wesentliches im Laufe des Berichts-Jahres nicht ge
ändert, noch zu denselben Neues hinzugefügt.
Die vergleichenden Temperatur-Beobachtungen auf dem Stintfange (Reservoir) und an dem
Seewarte-Gebäude (Ost-Ecke).
An der Ost-Ecke des Seewarte-Gebäudes und zwar nach Nordosten hin ist in einer Höhe von 2.om
über dem Erdboden das Jalousie-Gehäuse angebracht, in welchem die Thermometer und Hygrometer auf
gestellt sich befinden. Bei den Termin-Beobachtungen kommen die in dem Thermometer-Gehäuse der See
warte (siehe Jahres-Bericht I, Seite 17 und „Instruktion p. p.“ Seite 11) untergebrachten Thermometer zur
Anwendung. Das Zinkgehäuse befindet sich sonach umgeben von einem Jalousie-Gehäuse und ist gegen
jede direkte oder indirekte Sonnenstrahlung geschützt. In unmittelbarster Nähe des Psychrometer- (Thermo
meter-) Gehäuses der Seewarte befindet sich der Kupfer - Zylinder des Schreiber’schen Thermographen.
Zu bemerken ist noch, dass der Erdboden um die Thermometer - Aufstellung am Seewarte - Gebäude durch
einen in der Nähe stehenden grossen Baum beschattet wird, dessen Zweige auch bis zur Wand des Gebäudes
hinüberreichen. Ausserdem ist unter der Aufstellung ein genügend grosses Brett angebracht, durch welches
sowohl die Strahlung vom Boden, als auch etwa aus dem darunter liegenden Kellerfenster aufsteigende und
je nachdem wärmere oder kühlere Luft auf die Thermometer zu wirken verhindert wird.
An der Aufstellung der Thermometer auf dem Reservoir ist eine Aenderung in den letzten Jahren
nicht vorgenommen worden; es ist dieselbe ebenso erhalten worden, wie sie in dem Jahres-Berichte II,
Seite 7 u. ff. beschrieben steht.
Im Jahres-Berichte II, Seite 11—14 und im Jahres-Berichte III, Seite 9—21 finden sich die Tabellen
der Temperatur-Vergleichung zwischen Seemannshaus-Aufstellung (siehe Jahres-Bericht I, Seite 17, und
„Instruktion für den meteorologischen Dienst der Seewarte“, Paragr. 27, Seite 11 u. ff.) und der Stintfang-
Aufstellung zum Abdrucke gebracht. Es erscheint nun wichtig, auch die vergleichenden Tabellen der
Temperatur für die Aufstellung auf dem Stintfange und jene an dem Seewarte-Gebäude zum Abdrucke zu
bringen. Zum richtigen Verständnisse muss erwähnt werden, dass auf dem Reservoir die Aufzeichnungen