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Verschmelzung aller einzelnen Bestandtheile der Bibliothek als Grundsatz anerkannt worden war. Die
Direktion hatte die grösste Sorgfalt darauf verwendet, dass die verschiedenen, über den Bestand der Biblio
thek vorhandenen, zum Theile nicht nur bibliographisch, sondern überhaupt ganz ungenügenden Bücher
verzeichnisse, Kataloge etc. thunlichst für den Nachweis verwerthet werden konnten. Es war dies eine
sehr zeitraubende und, wie wir gerne eingestehen, auch wenig lohnende Arbeit. Immerhin wurde aber
so viel erreicht, dass die neu angefertigten Verzeichnisse und Kataloge einen rechnungs- und sachgemässen
Ueberblick über die Bestände in der Bücher- und Kartensammlung gewähren konnten und in der That
auch gewährten.
Wie schon im letzten Jahres-Berichte hervorgehoben, wurde im Laufe des Jahres 1884 die Anfertigung
der Spezial-Kataloge auf Grund des vorhandenen Bücher-Inventariums in Angriff genommen. Diese Arbeit
wurde im Laufe des Berichts-Jahres soweit gefördert, dass mit dem Ablaufe des Monats Juli sämmtliche
Spezial-Kataloge fertig gestellt waren und nur noch, als der Direktor in der ersten Woche des Monats
August zur Jahres-Versammlung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft nach München sich begab,
der strengen Kollationirung bedurften. Diese letztere Arbeit konnte erst mit der Rückkehr des Direktors
von der Versammlung des internationalen meteorologischen Comités in Paris (siehe Seite 2) Anfang Oktober
in Angriff genommen und ausgeführt werden. Unterdessen hatte auf Anordnung des Chefs der Admiralität
in den Tagen vom 11. bis 18. September durch den Geheimen Rechnungsrath, Herrn Blitow, eine Revision
der Bibliothek und Karten - Bestände stattgefunden (Revisions-Protokoll vom 18. September 1885). Nach
träglich muss hier noch bemerkt werden, dass nach Fertigstellung der Spezial-Kataloge (exklusive Kolla
tionirung) und definitiver Einordnung der einzelnen Werke in ihre respektiven Stellungen der Direktor
unter Zuziehung des als persönlicher Hülfsarbeiter funktionirenden Dr. Duderstadt, eine Vorrevision der
Bibliothek-Bestände vorgenommen hatte.
Da nunmehr die Arbeit der Inventarisirung der Bibliothek zu einem gewissen Abschlüsse gebracht
war, so schien es zweckmässig, einen genauen Ueberblick über das zu gewinnen, was an Verzeichnissen,
Katalogen etc. seit der Errichtung der Seewarte geschaffen worden war. Demgemäss wurde Seitens der
Direktion ein Bericht entworfen, aus dem sich der Umfang der Arbeit, so wie er sich über die einzelnen
Zeitabschnitte vertheilt, ermessen lässt. Wir entnehmen demselben die nachfolgenden Einzelheiten.
Statistische Zusammenstellung über die Inventarisirung der Bücher der Bibliothek der
Deutschen Seewarte vom Jahre 1875—1885.
A. Hauptkataloge und Inventaríen.
Im Jahre 1875. 1) Auf Grund des von Freeden’schen Kataloges, in welchem Bücher und Karten
nicht getrennt gehalten sind, ein nach Fächern geordnetes Verzeichniss mit der
definitiven Vereinnahmungs-Nummer (B.-No.) wurde angefertigt; es enthält das-
selbe einzelne Verbuchungs-Posten (Werke-Titel) 549
2) Ein nach Fächern geordneter Katalog der von Freeden’schen Bibliothek wurde
angefertigt, welcher enthält an Werke-Titeln etc 479
Im Jahre 1876. 3) Ein Katalog wurde begonnen nach dem Eingänge der ersten Sendung Dove’scher
Bücher im April 1876; derselbe ist nach Fächern geordnet und mit provisorischer
Inventarisirungs-Nummer versehen; er enthält einzelne Werke-Titel 322
Im Jahre 1877. 4) Es wurde das Bücher-Inventarium (Haupt-Katalog) neu angelegt und auf dem
Laufenden erhalten. Am Schlüsse des Jahres enthielt dasselbe an Verbuchungs-
Posten (Werke-Titeln) 1155
Im Jahre 1878. Das Bücher-Inventarium wurde fortgeführt und auf dem Laufenden erhalten; am
Schlüsse des Jahres enthielt dasselbe an Werke-Titeln mehr gegen das Vorjahr . . . 320
5) Es wurde ein vollständiges Verzeichniss der Werke der Dove’schen Bibliothek
auf Grund des eigenhändig von Dove geschriebenen Kataloges angefertigt, und
zwar unter provisorischer Vereinnahmung; die Signatur ist nach den Anfangs-
Buchstaben der Autoren gewählt und darnach geordnet; innerhalb der einzelnen
Buchstaben sind die einzelnen Werke fortlaufend nummerirt. Signatur und