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Wenn das Zusammenfallen der Wendepunkte von Feuchtigkeit und Temperatur am Morgen auch nicht
gerade das Eintreten der Sättigung der Luft zu dieser Zeit erfordert, so machen doch die vorhandenen
Beobachtungen (vgl. auch: XI. Jahresbericht der Forstl. Met. Stationen etc., herausgegehen von Prof. Dr.
Müttrich) ein nahes Erreichen des Thaupunktes, wie wir es am Boden annehmen müssen, noch in der
Höhe von 1.6 Meter über demselben sehr wahrscheinlich.
Unter dieser Annahme würden wir aus der Minimum-Temperatur annähernd die niedrigste Temperatur
der Nacht berechnen und mit der Feuchtigkeit 8' 1 morgens vergleichen können.
Die in dieser Weise berechneten Zahlen stellen wir folgend zusammen mit der Seehöhe, der Feuchtig
keit um 8 h , der Minimum - Temperatur, der Aenderung der Feuchtigkeit von ihrem Minimum bis 8“; die
weiteren Zahlen werden ihre Erklärung unten finden.
Tab. XII.
See
höbe
m
Abs.Feuchtigk.
S h
mm
I.Q. II. Q.
Minimal-
Temperatur
C°
I. Q. II. Q.
Abs.Feuchtigk.
z. Zeit d. Minim.
mm
I. Q. II. Q.
Aenderung d. absoluten
Fenchtigk.vom Min. b. S h
mm
I. Q. II. Q.
Temperatur d.
erst.Thaupunkts
C°
I. Q. II. Q.
Temperaturerniedrigung
unter d. erst. Thaupuukt
C°
I. Q. II. Q.
Melkerei
930
6.3
9.5
3.3
9.0
6.0
8.6
+ 0.3
+ 0.9
4.5
10.5
1.2
1.6
Sonnenberg ..
774
5.7
8.9
0.3
6.4
4.8
7.2
0.9
1.7
3.0
9.6
2.7
3.2
Karlsberg
690
6.5
9.8
0.5
6.8
4.9
7.4
1.6
2.4
4.9
11.0
4.4
4.2
Hollerath
612
6.7
9.9
3.3
9.2
5.9
8.7
0.8
1.2
5.4
11.2
2.1
2.0
Lahnhof
602
6.B
9.7
2.8
8.5
5.7
8.3
0.8
1.4
4.9
10.9
2.1
2.4
Friedrichsrode
353
7.5
10.9
3.1
8.9
5.9
8.5
1.6
2.4
7.0
12.6
3.9
3.7
Neumath
340
7.4
10.9
5.3
10.7
6.8
9.7
0.6
1.2
6.8
12.6
1.5
1.9
Hagenau
145
8.1
11.8
6.0
11.3
7.1
10.0
1.0
1.8
8.1
13.9
2.1
2.6
Kurwien
124
7.0
10.9
2.1
8.5
5.5
8.3
1.6
2.6
6.0
12.6
3.9
4-1
Eberswalde .. •
42
7.4
11.3
4.4
10.8
6.4
9.7
1.0
1.6
6.8
13.2
2.4
2.4
Hadersleben . .
34
6.9
10.9
3.6
10.1
6.0
9.2
0.9
1.7
5.8
12.6
2.2
2.5
Fritzen
30
7.2
11.4
3.6
10.7
6.2
9.6
1.0
1.8
6.4
13.3
2.8
2.6
Schoo
3
7.4
11.1
4.2
10.3
6.3
9.4
1.1
1.7
6.8
12.9
2.6
2.6
Wir sehen, dass die Zunahme der Feuchtigkeit von derZeit des Minimums bis 8 h in Karlsberg, Friedrichs
rode und Kurwien besonders gross ist (1.6 resp. 2.6 mm), dass sie in Melkerei ihren kleinsten Werth hat, und
auf den übrigen Stationen fast gleichartig etwa 0.9 und 1.6 mm in den Sommer-Quartalen beträgt. Diese Ver
schiedenheit könnte hervorgerufen sein durch stärkere Aufnahme neuer, vorher nicht ausgeschiedener
Feuchtigkeit oder durch lokal gesteigerte nächtliche Strahlung. Um hierüber ein Urtheil zu gewinnen,
stellen wir folgend die Quartals-Mittel für Feuchtigkeit und Temperatur um 8 h zusammen; gerade die
Tab. XIII. Quartals-Mittel der Temperatur und der absol. Feuchtigkeit, 8 h morgens.
März bis Juni
Juni bis September
Station
C°
mm I
Station
C°
mm
Sonnenberg . . .
6.4
5.7
Sonnenberg . . .
12.0
8.9
Karlsberg ....
7.3
6.5
(viel)
Lahnhof
13.7
9.7
Melkerei
7.8
6.3
(wenig ?)
Hollerath
13.8
9.9
(viel)
Hollerath
8.0
6.7
(viel)
Karlsberg ...
14.0
9.8
Lahnhof
8.1
6.5
Melkerei
14.1
9.5
(wenig)
Hadersleben . .
8.4
6.9
Friedrichsrode
14.9
10.9
Friedrichsrode.
8.6
7.5
(viel)
Hadersleben . .
15.0
10.9
Kurwien
9.5
7.0
Schoo
15.8
11.1
9.5
7.2
Kurwien
16.1
10.9
(wenig)
Schoo
9.9
7.4
Eberswalde . . .
16.3
11.8
Eberswalde . . .
10.o
7.4
Neumath
16.4
10.9
(wenig)
Neumath
10.9
7.4
(wenig)
Hagenau
16.8
11.8
Hagenau
11.2
8.1
(viel?)
Fritzen
17.0
11.4