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man für die Monatsmittel der Temperatur um 8 h , 2 h und des Maximums. Diese relative Verminderung der
Temperatur erklärt sich daraus, dass die Erwärmung des Bodens von Westen nach Osten, von der Küste
nach dem Inlande im jährlichen Gang voraneilt (wegen der verminderten Bewölkung), daher die höchsten
Bodentemperaturen hier dem höchsten Sonnenstand näher liegen, und somit die Wendepunkte der jährlichen
Temperatur zeitiger eintreten, in gleicher Weise wie entsprechend im jährlichen Gang die Wendepunkte
der Mittagstemperaturen und die Durchgänge durch die jährlichen Mittelwerthe zeitiger im Jahre ein
treten als diejenigen der Morgentemperaturen, wie folgende Skizze zeigt, wo die Zahlen aus den Durch
schnitts-Monatsmitteln aller Stationen berechnet sind:
Durchschnittlicher Gang der Minimum-Temperaturen, der Temperaturen um 8 h , 2 h und der
Tab. VI. Maximum-Temperaturen im Jahre.
I
XI XII II III
Schema: X
IX
VIII VI
V
IV
VII
Minimum
8 h Vorm.
— 7.7
—9.6
— 3.2
— 6.5 —5.2
—5.1
—1.5 —0.5
—5.0
—8.2
-7.4
—6.0
5.1
7.5 6.9
1.8
5.3
9.1
8.9
4.0
7.8
10.1
2 1 ' Nachm.
Maximum
—10.3
—10.7
— 6.1
—9.9 —7.4
—5.3
0.0 —0.9
-6.5
— 10.2 -
-7.9
— 5.7
6.3
9.s 8.9
4.4
6.2
10.1
9.4
4.9
10.3
10.9
Wie die Maximum-Temperaturen durch Vermittlung der Luftfeuchtigkeit und Bodentemperaturen die
Temperatur des Minimums beeinflussen, so wirkt die Lage des Minimums wegen der durch die Höhe der
Sonne bedingten Konstanz ihrer thermischen Einwirkung auch auf die Höhe des Maximums — von störenden
Bewölkungseinflüssen abgesehen — und es könnte die Frage aufgeworfen werden, die grade hier am Platze ist,
ob im ganzen Jahre vorwiegend das Minimum vom Maximum oder das Maximum vom Minimum abhänge.
Dass die Sonne die Nachttemperatur im Sommer mit beherrscht, dürfen wir a priori annehmen, dass dies
aber im Winter ebenso der Fall ist, soll zunächst dargelegt werden, und zwar an der Hand einer noch
nicht veröffentlichten Untersuchung des Verfassers über den Unterschied, welcher zwischen den Schwankungen
von Morgen bis Mittag (0 J, Minimum am Morgen bis Maximum am Nachmittag) und den Schwankungen
zwischen Mittag bis Morgen (J 0) besteht. Es wurden diese zweierlei Schwankungen jedes Tages für die
ganze Beobachtungsreihe von 9 Stationen incl. 84 ausgezogen, diese jede für sich, nach Monaten in Gruppen
von 0—2°, 3—5°, 6—10°, 11—15°, 16—20° und mehr, geordnet. Ein Vergleich der entsprechenden Gruppen
zahlen (0 J und JO) ergab für alle Stationen das gleiche Resultat, wie es sich z. B. in den Zahlen für
Eberswalde im Folgenden ausspricht:
Tab. VII. Ueberschuss der Schwankungen (OJ) gegen (JO), 1876—84, Eberswalde.
0-
-2°
3—5°
6-10°
11—15°
16—20°
21°u. mehr
I
8
150*)
—3
—12
7 •
0
0 0*)
II
14«
87»
— 19*
5
—2 •
2 •
0 0
III
4
32
10
—14»
—9 •
7
3 6
IV
4
10
1«
—6
—10»
7
4 6
V
1
2
2
10«
—36»
16
7 17
• VI
•
2 •
2 •
21 •
—47
15
7 • 11 •
: ) Vorkommen dieser Schwankungen überhaupt unter den 6560 Differenzen.