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Full text: 8, 1885 (1889)

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Das Gehäuse am Stativ und das Rotations-Thermometer als Psychrometer verwendet zeigen als Mittel 
mehrerer Reihen folgende Stände: 
St. im Schatten t — 25?97 t' = 21?33 Psychr.- Diff. 4?64 Rel. Feuchtigkeit 65% 
Rot, im Schatten t — 25°51 t' = 20?57 „ „ 4?94 „ „ 62% 
Rot, in der Sonne t = 26?09 t' = 20?90 „ „ 5?19 „ „ 61 % 
Es ist mithin die Verdunstung in dem Gehäuse durch letzteres etwas behindert und die relative 
Feuchtigkeit wird in Folge dessen zu hoch angegeben; diese Versuche sind jedoch nur an einem Tage 
angestellt. 
Bei einigen anderen Beobachtungsreihen wurde von den vorhandenen Thermometerpaaren je eines mit 
Lampenruss (in Terpentinöl-Rauch) geschwärzt. Aus den verschiedenen Sätzen mehrerer Tage sind folgende 
zwei Gruppen gebildet: 
Stf. 
St. So 
blank schw. 
Rot. So. 
blank schw. 
So. ruliig 
blank schw. 
I 
23?55 
23?86 24°46 
A = 0?60 
22?33 23?73 
A = 1?40 
25?27 28?67 
A = 3?40 
Stf. 
St. Sch. 
blank schw. 
ltot. So. 
blank schw. 
Rot. Sch. 
blank schw. 
II 
21?99 
20?68 20°88 
A = 0?20 
21?37 22?65 
A = 1?28 
20?58 20?74 
A = 0?16 
In der Thermographenhütte ist ein geschwärztes Thermometer nicht versucht worden. Unter i 
Temperaturangaben steht die Grösse, um welche das geschwärzte Thermometer seinen Stand erhöht, 
beträgt diese Grösse bei St. Sch. und bei Rot, Sch. rund 0?2, während in der Sonne rotirt diese Differ 
auf im Mittel 1?34 steigt. 
Die vorstehend gegebenen Vergleiche sind, wie im Eingang erwähnt, nur mit dem besonderen Zwecke 
ausgeführt, um festzustellen, wie sich die Temperatur in der für den Thermographen Hipp benutzten Hütte 
zu jener stellt, die unter möglichst unbeeinflussten Verhältnissen in der Nähe gemessen wird. Eine. Beein 
flussung der letzteren Beobachtungen durch das den Schatten gebende kleine Gebäude hat sich nirgend 
herausgestellt, dagegen zeigt die Thermographenhütte ein Verhalten, wie es in neuerer Zeit mehrfach für 
ähnliche Schutzvorrichtungen nachgewiesen ist. Da für die Termin-Beobachtungen feststehende Thermometer 
als nothwendig zu erachten sind, so dürften sich zur Bestimmung der wahren Lufttemperatur und dieses 
Koeffizienten des Klimas eines Ortes Thermometer-Aufstellungen mit kleinen Schirmen, ähnlich dem bei 
obigen Vergleichen gebrauchten, nur gegen Benetzung durch Regen angebracht, exponirt im Schatten eines 
kleinen Objektes am meisten empfehlen. Dies vielleicht um so mehr, als die Versuche mit dem von R. Fuess 
bezogenen Aspirations - Psychrometer von Dr. Assmann („verbesserte“ Form), das nach den verschiedenen 
Berichten unabhängig von jeder Strahlung an beliebiger Stelle die wahre Lufttemperatur zu messen gestatten 
sollte, den diesseits gehegten Erwartungen nicht entsprachen. Da die Resultate der Beobachtungen im 
Sommer 1888 im Widerspruch zu stehen schienen mit jenen von Dr. Assmann erzielten, so ist von einer 
Diskussion derselben vorläufig noch Abstand genommen, bis erneute und umfassend angestellte Reihen im 
laufenden Jahre ein sicheres Urtheil über die Verwendbarkeit dieses Instrumentes ermöglichen. Ob freilich 
das Aspirations-Psychrometer geeignet ist, für die Termin-Beobachtungen in die Hände der gewöhnlichen 
Beobachter gelegt zu werden, erscheint bei dem Mangel jeglicher Kontrolle über die richtige Handhabung 
(genügend andauerndes Aspiriren) und bei der leicht nicht exakt genug funktionirenden Ventil-Vorrichtung 
schon jetzt mindestens fraglich.*) 
Die Frage über die relativ beste Thermometer-Beschirmung ist in den jüngst vergangenen Jahren von 
verschiedenen Seiten erörtert und hat zu lebhaften Auseinandersetzungen geführt. Als ein kleiner Beitrag 
zur Erläuterung dieser für die Meteorologie hochwichtigen Angelegenheit in Bezug auf ähnlich konstruirte 
Hütten wie die diesseits verwendete, möge auch diese Veröffentlichung der Ergebnisse der gemachten Versuche 
angesehen werden. 
*) Soeben gebt No. 11 des Rep. f. Met. (Bd. XII) ein mit einem Artikel von H. Wild: Ueber Assmann’s neue Methode 
zur Ermittelung der wahren Lufttemperatur. 1889. Direktor Wild kommt darnach zu einer ähnlichen, nur noch erheblich 
ungünstigeren Ansicht auf Grund seiner Beobachtungen bei Petersburg. 
Archiv 1885. 2. 
D
	        
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