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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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werden, auf einer Plattform rund um den Horizont gedreht werden kann, wodurch gleichfalls ermöglicht 
wird, dass die Eisen-Proben in jede beliebige Lage mit Beziehung auf das Unifilar und die Linie mag 
netischer Kraftäusserung gebracht werden können. Diese letztere Vorrichtung ist auf der Zeichnung nicht 
angegeben und dient für die Untersuchung von Eisenmassen, die über 50 kg schwer sind. 
Es mag noch erwähnt werden, dass an den Wänden des Pavillons die magnetischen Kardinal-Punkte 
markirt sind, und dass ein von der Decke nach dem Unifilar gezogener Faden die Richtung der magnetischen 
Kraftäusserung (der Inklinations - Nadel) angiebt. Damit das Licht nach Wunsch gemildert werden kann, 
lässt sich unterhalb des Oberlichtes ein grüner Vorhang mittels entsprechender Zugvorrichtung ausspannen. 
Zwar konnten bis jetzt anderer dringenderer Arbeiten wegen systematische Untersuchungen mit diesem 
Apparate nicht ausgeführt werden, allein es befindet sich bereits seit einigen Jahren in dem Bezitze der 
Seewarte eine Sammlung von Eisen- und Stahlproben verschiedenster Qualität, wie solche in englischen und 
deutschen Fabriken angefertigt werden und beim Schiffbau zur Verwendung gelangen. Diese nahezu 
100 Nummern umfassende Sammlung von Eisen- und Stahlproben verschiedener Grösse und Gewichte ver 
dankt die Direktion der Seewarte der gütigen Vermittlung der Hamburger Herren A. Timm, Schiffs- 
Ingenieur und A. Becker, Agent für F. Krupp, Essen. 
Schlussbeinerkung. In den vorstehenden Abschnitten wurde die Beschreibung des Baues und der 
Einrichtung der Zentralstelle der Deutschen Seewarte in Hamburg thunlichst eingehend gegeben, damit die 
selbe auch bei Einrichtung ähnlicher Institute von Nutzen sein könne. Dabei wurde vermieden, allzusehr 
auf Einzelheiten der Konstruktion von Instrumenten, Apparaten etc. einzugehen, wenn es sich nicht um 
vorher nicht beschriebene Original-Einrichtungen an der Seewarte handelte. 
Es erübrigt noch zu erwähnen, dass in nächster Zeit zwei Einrichtungen getroffen werden, wofür die 
Vorarbeiten schon in die Wege geleitet sind. In dem Lichthofe, und zwar in dessen Ost-Ecke, wird ein 
Glycerin - Barometer nach dem Muster der au verschiedenen Orten in England eingerichteten aufgestellt 
werden. Zu Untersuchungen über Temperatur und Windstärken in höheren Schichten der Atmosphäre soll 
ein kleiner Ballon-Captif mit Registrir-Apparaten im Laufe des kommenden Sommers in Thätigkeit gesetzt 
werden; auch hierfür sind die einleitenden Schritte bereits getroffen. 
Zur Vervollständigung des ganzen Komplexes der an der Seewarte in Gebrauch befindlichen Einricht 
ungen sei hier noch auf die Beschreibung des Chronometer-Prüfung-Institutes bei der Hamburger 
Sternwarte, wie eine solche in „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Jahrg. I, No. 1, Seite 29—31 
und Tafel III, IV und V enthalten ist, hingewiesen.
	        
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