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An der Nordwestwand dieser Vorhalle ist, dem Publikum leicht zugänglich, der Wetterkasten der
Seewarte (siehe Tafel 29) angebracht. Bezüglich der Einrichtung dieses Wetterkastens, sowie des Signal
mastes und der Signale, siehe „Instruktion der Signalstellen der Deutschen Seewarte“, 2. Aufl., S. 10—13.
In der Ecke der Vorhalle und neben dem Wetterkasten befindet sich das Gehäuse, in welchem das
Galvanometer mit Rheostat aufgestellt, welches dazu dient, die die Blitzableiter - Auffangestangen mit der
Erde verbindenden Leitungen (siehe Seite 12) zu prüfen.
Die Einrichtungen auf dem Reservoir zu verschiedenen Zwecken.
In dem Jahres-Berichte II, 1879, wurde auf Seite 5 u. s. f. der auf dem Reservoir bei der Seewarte auf
gestellten Thermometer-Hütte gedacht, und namentlich auch ein Vergleich der Temperatur-Angaben in
dieser Hütte mit jenen an dem meteorologischen Fenster der Dieusträume der Seewarte im Seemannshause
gegeben. Der VIII. Jahres-Bericht über die Thätigkeit der Deutschen Seewarte (1885) wird einen Vergleich
der Temperatur-Angaben, erhalten in der Hütte auf dem Reservoir und am meteorologischen Fenster des
neuen Dienstgebäudes, enthalten, so dass auch ein Vergleich zwischen den Temperatur - Angaben an den
respektiven meteorologischen Fenstern des neuen und des alten Dienstgebäudes möglich werden wird.
Auf Tafel 2, in 4, ist die Stelle auf dem Reservoir angegeben, in welcher sich die Thermometer-Hütte
aufgestellt befindet. Tafel 26 zeigt diese Hütte im Einzelnen: einmal einen Längenschnitt, und sodann eine
Ansicht von der Nordseite aus. Eine nähere Beschreibung kann, da eine solche in dem oben angeführten
Berichte bereits gegeben ist, hier füglich entbehrt werden.
In 6 ist die Stelle angegeben, in welcher sich ein Minimum-Thermometer, in entsprechendem Gehäuse,
zu Zwecken der Bestimmung der terrestrischen Strahlung aufgestellt befindet. In 7 sind mehrere Regen
messer errichtet, und sei hier noch erwähnt, dass die Fläche des Erdreiches über dem Reservoir 81.8 m über
dem Null-Punkte der Elbe gelegen ist.
Genau in der Mitte des Reservoirs (5) befindet sich eine andere Hütte errichtet, welche dazu dient,
ein Objektiv-Photometer von St ein heil aufzunehmen. Diese Einrichtung dient zur Prüfung der Seiten-
und Signal-Laternen. Die zu vergleichenden Laternen werden in kleinen Schutzhäuschen, welche am Rande
des Reservoirs und an dem dasselbe umgebenden Geländer in Beziehung auf die Photometer-Hütte einander
diametral gegenüber befestigt sind, untergebracht. Das Photometer steht auf einem entsprechenden Stative
innerhalb der Hütte, an deren Seiten kleine Fenster angebracht sind, so dass man durch dieselben das
Licht der einander diametral gegenüberstehenden Laternen auf den betreffenden Prismen auffangen und
behufs des Vergleiches neben einander in die Axe des Photometer-Rohres bringen kann. Es ist ersichtlich,
dass man auf diese Weise die relative Stärke der zu vergleichenden Seiten-Laternen bestimmen kann und,
da eine dieser Laternen als Normal-Laterne, d. h. als eine solche, welche den gesetzlichen Anforderungen
entspricht, anzusehen ist, den Werth der zu prüfenden Laternen zu ermitteln vermag. Die Laternen-
Häuschen sind mit Abblende-Vorrichtungen, sowie auch mit Scheiben versehen, auf welche die Laternen
gestellt und, je nach Bedarf, um ihre vertikale Axe gedreht werden können.
Der magnetische Pavillon.
Auf der Stelle, welche im Situationsplaue (Tafel 2) mit 2 bezeichnet ist, wurde im Juni 1880 der
magnetische Pavillon errichtet (siehe „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Jalirg. Ill, No. 1, Seite 8).
Wie aus der angezogenen Stelle hervorgeht, war dieser Pavillon als Kompass - Observatorium in der Nähe
des Seemannshauses errichtet gewesen. (Siehe auch: „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Jahrg. I,
No. 1, Seite 26 u. s. f.) Gleichwie ursprünglich die grösste Sorgfalt darauf verwendet wurde, Eisen bei den
Konstruktionen dieses Observatoriums vollständig zu vermeiden, so blieb auch bei dem Transporte, bezw.
der Wiederaufrichtung desselben in der bezeichneten Stelle die Verwendung von Eisen irgend welcher Art
ausgeschlossen. Beobachtungen, welche vor und nach der Errichtung ausgeführt wurden, gaben hierfür
jede wünschenswerthe Gewährleistung. Die hierfür erforderliche Kontrolle konnte um so leichter geführt
werden, als für eine geraume Zeit der Zentral-Pfeiler dieses Observatoriums zu den absoluten Bestimmungen
der magnetischen Elemente benutzt werden musste.
Aus einer Anzahl Winkel-Messungen wurden die Koordinaten des Zentral-Pfeilers, wie folgt, ermittelt:
x = —134.61 m (südlich)
y — —397.33 „ (westlich)