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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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Bei derjenigen Ausführung, welche dem Instrumente durch 
Herrn R. Fuess zu Theil geworden ist, sammelt sich das im 
Trichter T des Auffange -Gefässes (siehe nebenstehende Figur) 
herabfliessende Itegenwasser in dem messingenen Wasserstandrohr 
W, welches durch ein bleiernes Zuleitungsrohr L mit dem heber 
förmig gebogenen Quecksilber-Rohre iu Verbindung steht. Letz 
teres endet in ein etwas weiteres zylindrisches Gefäss, in welchem 
ein Schwimmer S auf dem Quecksilber ruht, dessen vertikale 
Bewegungen sich auf eine horizontale Zahnstange mit dem Schreib 
stift i übertragen. Steigt nun bei Regenwetter das Wasser in 
IF, so wandert der Schreibstift über den Papierstreifen P hinweg 
nach links. Hat sich das Wasser in W bis zum Scheitelpunkte 
des Hebers H gehoben, so beginnt letzterer zu wirken, bis das 
Rohr W bis zu einem gewissen Niveau entleert ist. Es erfolgt 
somit auch eine schnelle Bewegung des Schreibstiftes nach dem 
rechten Rande des Papier-Streifens. Indem letzterer durch ein 
(in die Figur nicht aufgenommenes) Uhrwerk gleichförmig fort 
bewegt wird, entstehen auf demselben leicht zu interpretirende 
Kurven, wie sie in der Figur angedeutet sind. 
Bei dem auf dem Dache der Seewarte aufgestellten Exem 
plare des registrirenden Regenmessers beträgt die Niveau-Differenz 
der Quecksilber-Oberflächen etwa 35 cm, die Höhe der Wasser- 
Säule somit ungefähr 5 Meter. Bei einer Auffange - Fläche von 
V20 Quadratmeter beträgt die Bewegung des Schreibstiftes für 
1 mm Regenhöhe 6V2 mm. Nach je 4 mm Regenfall gelangt der 
Heber zur Thätigkeit. Das Fortschreiten des Papierstreifens be 
trägt pro Stunde 1 cm. Die Zeitbestimmung geschieht durch 
Stundenpunkte, welche durch das Uhrwerk in das Papier eingeprägt werden. Zur Kontrolle der letzteren 
wird alltäglich zu irgend einer vollen Stunde, durch Zupfen an dem kleinen Kontragewichte des Schwimmers, 
der Schreibstift über das Papier hinweggezogen und die betreffende Stunde neben dieser Zeitmarke notirt. 
Nach einigen Oszillationen stellt sich der Schreibstift stets mit grosser Genauigkeit wieder ein. Regenfälle 
von V10 mm sind im Allgemeinen noch mit Sicherheit zu erkennen, wenn sie sich auf nicht mehr als etwa 
eine Stunde Regenzeit vertheilen. Nicht ganz befriedigend ist indessen die Funktion des Apparates un 
mittelbar vor der Entleerung durch den Heber, indem alsdann der Schreibstift durch eine geringe Regen 
menge nicht mehr affizirt wird; dieser Uebelstand dürfte verschwinden, wenn man das Heberrohr II schärfer 
umbiegt. Auch erscheint es empfehlenswertli, das letztere in anderer Weise in das Wasserstandrohr W 
einmünden zu lassen, so nämlich, dass man den kurzen Schenkel von H unten umbiegt und in eine seitliche 
Oeffnung des Rohres W hineinragen lässt. 
Zur Schmelzung des Schnee’s ist der Trichter T nebst Wasserstandrohr und Heber von einem doppel 
wandigen Zinkmantel mit Füllung umgeben, welcher nach unten in den Dachraum sich fortsetzt, so dass 
die hier im Winter wärmere Luft die erwähnten Theile des Apparates umspült. Zur Erneuerung dieser 
Luft sind zur Seite des Trichters T unter einem ringförmigen Zinkdache grosse Oeffnungen angebracht. 
In Folge dieser Vorrichtung betrug beispielsweise die Temperatur am 
22. Nov. 25. Nov. 2. Dezbr. 1884 
innerhalb des Zinkmantels 4?6 B?4 2?2 
bei einer Luft-Temperatur von .... —4.0 —7.8 —7.0 
Die Schmelzung des Schnee’s erscheint hiernach gesichert; begreiflicherweise tritt indessen bei starkem 
Schnee- oder Hagelfall eine gewisse Verzögerung ein, welche wohl nur bei denjenigen Apparaten ganz zu 
vermeiden ist, die auf der Wägung des Niederschlages beruhen;*) denn erhöht man die Temperatur der 
) Natürlich ist bei diesem Prinzipe eine automatische Entleerung ausgeschlossen, so dass solche Apparate viel grössere 
Aufmerksamkeit verlangen.
	        
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