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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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zum Bau benutzte sächsische Sandstein Hess das Wasser in einem solchem Maasse durch, dass dasselbe 
beständig von den Wänden herab und auf die Instrumente tropfte. Erst als man von Aussen die Erdum- 
schüttung entfernt und eine Decke von Asphalt auf die Aussenseite der Steine gelegt und die Erde wieder 
dicht eingestampft hatte, verschwand das Wasser an den Wänden und verringerte sich der Feuchtigkeitsgrad 
im Innern des Raumes ganz bedeutend; es war dies im Sommer 1885. 
Ebenso, wie über die Temperatur-Verhältnisse des Kompass-Observatoriums eingehende Erhebungen 
gemacht worden sind, wurden auch die magnetischen Verhältnisse um das und in dem Kompass-Observatorium 
einer strengen Untersuchung unterworfen. Diese Untersuchungen wurden bis zu erheblichen Entfernungen 
vom Mittelpunkte der Kuppel angestellt und wurde namentlich der Einfluss des Hauptgebäudes auf den 
Werth der magnetischen Elemente durch Beobachtungen festgestellt, wobei Aufstellungen in dem Tunnel 
und oben längs desselben von besonderem Gewichte wurden. Die Resultate dieser Untersuchungen werden, 
wie schon im Eingänge zu dieser Beschreibung bemerkt, in einer besonderen Abhandlung besprochen werden 
und wird hier von einem weiteren Eingehen auf die Sache Abstand genommen. Nur so viel mag erwähnt 
werden, dass innerhalb des magnetischen Observatoriums selbst erhebliche Störungen in den Werthen der 
magnetischen Elemente, je nachdem man verschiedene Orte für die Aufstellung zu Zwecken der Beobachtung 
wählte, nicht konstatirt werden konnten. 
Wie schon früher erwähnt, gelangt man zu dem Observatorium vom Hauptgebäude aus durch einen 
tunnelartigen Gang. Die Axe desselben liegt in der Richtung S 41° 32'.9 W (astronomisch). Eine Treppe 
führt von dem Niveau des Haupteinganges des Gebäudes zur Sohle jenes Ganges, wie dies auf Tafel 19 zu 
ersehen ist. In dem noch im Hauptgebäude belegenen Treppenraume, gerade vor dem Eingänge in den 
Tunnel, befindet sich ein Apparat zur Bestimmung der Länge des einfachen Sekunden-Pendels aufgestellt, 
von dem weiter unten die Rede sein wird. 
Auf derselben Stelle, wo am 17. Mai 1877 und am 31. Juli 1879 magnetische Beobachtungen ausge 
führt worden sind, (siehe Seite 4), wurden am 21. Juni 1881 die Ausgrabungs-Arbeiten für das Kompass- 
Observatorium begonnen. Es wurde sorgsamst darauf geachtet, dass die Mitte des Observatoriums genau 
als die Mitte der Aufstellung bei den soeben angezogenen Beobachtungen angenommen werden, d. h. dass 
die Azimute der Miren von der Mitte des Hauptpfeilers des Observatoriums als identisch mit den in der 
Aufstellung an der Oberfläche ermittelten gelten konnten. 
Bezüglich der Lage des Pfeilers des Observatoriums und der Azimute der durch die Miren-Kanäle 
sichtbaren Objekte soll hier in Kürze das Wesentlichste angeführt werden. 
Es wurde oben schon angeführt, dass schon seit dem Jahre 1877 an derselben Stelle, oder vielmehr 
gerade senkrecht über der Stelle, wo sich gegenwärtig der Zentral - Pfeiler des Kompass - Observatoriums 
befindet, verschiedene Reihen magnetischer Beobachtungen ausgeführt worden sind. Dabei wurden stets 
aus den umliegenden, nach ihren Koordinaten genauestens bestimmten trigonometrischen Punkten sowohl 
die Position der Aufstellung (des Zentral-Pfeilers), wie auch die Azimute der verschiedenen Punkte abge 
leitet. In der Folge, als nur die drei Miren zur Verfügung standen, nämlich Buxtehuder Kirchthurm, 
St. Johannis-Kirchthurm (Altona) und St. Katharinen-Kirche (Hamburg), wurde gelegentlich senkrecht über 
dem Zentral - Pfeiler und auf der Kuppel Aufstellung genommen und die Messungen der Winkel nach den 
trigonometrischen Objekten mit Winkel-Messungen zwischen den genannten Miren kombinirt und daraus die 
Position des Zentral-Pfeilers nebst den Azimuten bestimmt. Wenn die Mitte des Michaelis-Kirchthurms als 
der Nullpunkt des Koordinaten-Systems — wie dies im Hamburgischen Vermessungs-Systeme der Fall ist — 
angenommen wird, so ergaben sich für den Zentral - Pfeiler im Kompass - Observatorium die folgenden 
Koordinaten: 
x = —232.33 m (südlich) 
y = —477.36 m (westlich) 
Als Azimute ergaben sich die folgenden Werthe: 
St. Katharinen-Kirchthurm (Hamburg) & . S 88° 40'.71 0 
Kirchthurm in Buxtehude . S 66° 55'.93 W 
Johannis-Kirchthurm (Altona) . N 38° 58'.30 W 
Diese Werthe befinden sich auf eigens dafür angefertigten Metall-Plättchen, welche an den Thüren zu 
den Miren-Kanälen festgemacht sind, eingravirt, so dass sie jederzeit für den Gebrauch bei den Messungen 
der magnetischen Deklination zur Verfügung sind.
	        
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