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Der Pfeiler C ist solide und auf gutem Fundamente gemauert errichtet, um daran sowohl eine von
Nieberg in Hamburg gefertigte Pendeluhr, als auch in e, e, e die verschiedenen, zum Beobachten erforder
lichen Barometer zu befestigen. Die Nieberg’sche Pendeluhr dient als¡ Regulator für die verschiedenen
in der Seewarte auszuführenden meteorologischen Beobachtungen. Nach ihr werden sämmtliche zu den
Beobachtungen und Registrirungen im Institute benutzte Uhren eingestellt. In o ist ein Spiegel aufgestellt,
mittels welches man durch das Fenster L' den Zeitball auf dem Kaispeicher beobachten kann, theils um
dessen Fall zu kontroliren, theils auch um die Uhr selbst zu beobachten. Es befinden sich an diesem
Pfeiler 2 Höhenmarken, wovon die eine auf demselben Niveau liegt, wie die von dem Hamburgischen Ver
messungs-Bureau an der Nordostseite des Hauses und unter dem Fenster L angebrachte Höhen-Marke, die
andere in dem mittleren Niveau des zu den Beobachtungen benutzten Gefäss-Barometers. Die erste Platte
trägt die Zahl 26.73 m, die zweite die Zahl 26.05 m, beides die Höhe über dem Mittelwasser der Nordsee
bei Cuxhaven andeutend.
Bei D ist ein Hipp’scher Aneroid-Barograph (beschrieben in „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte,
Jahrgang I, No. 2, Seite 80 u. folg.) auf einem entsprechenden Konsol an der Wand befestigt; dieses In
strument registrirt andauernd ebenso wie der Schreiber’sche Baro-Thermograph, jedoch mittels der Kontakte
in der vorhenannten Uhr von 10 zu 10 Minuten, während die einzelnen Instrumente des Schreiber’schen
Apparates sich in Intervallen von je 20 Minuten aufschreiben.
In A ist auf einem isolirten starken Pfeiler das für die Prüfung von Marine-Barometern und Aneroiden
bestimmte Vakuometer, konstruirt von Fuess, errichtet (Taf. 27). Beschrieben ist dieser Apparat in „Aus
dem Archiv der Deutschen Seewarte, Jahrg. I, No. 2, Seite 8 u. folg.“. Das zum Vakuometer gehörige Katlieto-
meter befindet sich an der Seite des Pfeilers C bei d befestigt. Mittels eines Reflektors m, der an einer
Gaslampe befestigt ist, die beliebig plazirt werden kann, vermag man auch bei ungenügender natürlicher
Beleuchtung und zu irgend einer Zeit Barometer-Vergleichungen mit dem Vakuometer vorzunehmen, s ist
ein Milchglasschirm, mit welchem man die Lichtreflexe nach dem Innern des Vakuometer hin je nach Bedarf
reguliren kann.
E ist ein Gasofen, mit welchem der sonst unheizhare Raum zu Zwecken von Koeffizienten-Bestimmungen
an den einzelnen Apparaten etc. erwärmt werden kann. O ist ein Stativ zum Aufhängen der für die
Prüfung bereit gehaltenen Barometer, J, J sind Schränke für die elektrischen Batterien, P ein Schreibtisch
und in H der schon bei der allgemeinen Beschreibung erwähnte Instrumenten-Aufzug.
Zur Erhaltung einer stetigen Ventilation sind in das Fenster L 2 Trichter p, p eingelassen, durchweiche
ein Luftzug nach der Thüre in K hinzieht; nach Bedarf können übrigens diese beiden Ventilations-Trichter
auch geschlossen werden.
Die astronomische Orientirung des ganzen Raumes erkennt man an den in den Ecken eingeschriebenen
Buchstaben (Tafel 13). K' ist die Thür zu dem Zimmer mit den Normal-Instrumenten. Die Lage des
Fussbodens mit Beziehung auf das äussere Terrain kann man aus Tafel 12 entnehmen.
Laboratorium und Zimmer mit den Normal-Instrumenten (Tafel 14 u. ib).
Unmittelbar neben dem soeben beschriebenen Raume liegt das Zimmer mit den Normal-Instrumenten (3)
und nebenan das Laboratorium (4). Der Grundplan des erstgenannten Zimmers (N, N) zeigt vier fest ge
mauerte und gut fundirte Pfeiler, nämlich B für das Normal-Barometer von Fuess, K jenen für das
Kathetometer von Bamberg, IF jenen für die Präzisions-Waage von Bunge und ZJjenen für die Pendel
uhr 2090 von Theodor Knoblich in Hamburg; im Längenschnitt sind nur die beiden erstgenannten
Pfeiler zu sehen und geht daraus auch hervor, dass der Pfeiler K mit einem starken hölzernen Tritt
umgeben ist.
Die Art der Aufstellung des Barometers ist gleichfalls in beiden Tafeln angegeben und bedarf wohl
kaum einer besonderen Beschreibung. Das Barometer selbst ist auf Tafel 21 dargestellt und bedarf, da
es von den bekannten ähnlichen Instrumenten nicht wesentlich abweicht, einer besonderen Beschreibung
nicht (siehe auch „Zeitschrift für Instrumenten-Kunde“, Jahrgang I, Seite 2 und folg.). / (m auf Tafel 14
und 15) ist die Schraubenstange, welche dazu dient, das Niveau in dem Barometer nach Belieben
von dem Kathetometer aus zu ändern. Das ganze Instrument ist, wenn es nicht zu Beobachtungen ver
wendet wird, von einem Glaskasten umgeben, welcher nur bei den Beobachtungen geöffnet wird. Dieser