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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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Die Einzelheiten des Fortganges des Baues, der Einweihung des Dienstgebäudes und der Einrichtung 
und Ausstattung der Observatorien mit Instrumenten, welch’ letztere erst nach und nach erfolgen konnte, 
finden sich beschrieben in dem Werke: „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, Jahrgang II, No. 2 und 
Jahrgänge III, IV und V, No. 1.“ 
Nach diesen über Situation und Bau der Deutschen Seewarte allgemein orientirenden Bemerkungen 
soll nun die Beschreibung im Einzelnen folgen. 
Einiges über äussere Erscheinung, sowie innere Eintheilung des Gebäudes. 
Vor dem Eintreten in die Beschreibung der Einrichtung des Seewarte-Gebäudes soll zunächst Einiges 
über seine allgemeine Erscheinung und die Motivirung derselben gegeben werden. 
Es wurde schon auf Tafel 1 hingewiesen, welche einen perspektivischen Ueberblick über das Seewarte- 
Gehäude von Nordwest her gewährt. Auf Tafel 3 ist die Südwest- (Haupt-)Façade des Gebäudes darge 
stellt. Zur Erklärung ist nur sehr Weniges zu sagen; bemerkt mag nur werden, dass von allem bild 
hauerischen Schmucke, wie er iu dem ursprünglichen Projekte vorgesehen war, nur die 3 über den einzelnen 
Thüreu des Haupt-Portales angebrachten Büsten zur Ausführung gelangten. Und diesen Schmuck verdankt 
die Seewarte der Munifizenz einer Hamburger Bürgerin, Frau D. Filby, während die auf den Sockeln über 
den einzelnen Säulen in Vorschlag gebrachten Statuetten nicht zur Ausführung gelangen konnten. Die 
Büsten über den Thüren stellen drei um die Wissenschaften der Meteorologie und der Navigation hoch 
verdiente Männer dar, nämlich in der Mitte H. W. Dove, zur Rechten M. F. Maury und zur Linken Ch. 
Rümker. Ausgeführt wurden dieselben von dem Hamburger Bildhauer Herrn Pfeiffer. 
Die Façade zeigt zugleich auch in der Mitte den Signalmast für die Sturmwarnungen und hinter dem 
selben hervorschauend, an der Südwestecke des Giebels des Lichthofes angebracht, das Auffange-Gefäss des 
selbstregistrirenden Regenmessers. Auf dem Westthurme (Anemometer-Thurme) sieht man die Anemometer- 
Gerüste, 3 au der Zahl, sowie unten in der Loggia das Anemometer-Häuschen. In der Loggia des Süd- 
thurmes erkennt man das Sextanten-Prüfungshaus, sowie man aus beiden Thürmen, einschliesslich der 
Signalstange, die Anordnung der Blitzableitung erkennt, von welcher wir weiter unten sprechen werden. 
Noch sei bemerkt, dass von dem Westthurme eine Treppe zur Plattform, die den Signalmast umgiebt, führt. 
Auf Tafel 4 ist eine Neben-Façade, und zwar die Südostseite des Gebäudes dargestellt. Hier sieht 
man das Giebelfenster des Lichthofes der Länge nach mit dem Auffange-Gefäss des selbstregistrirenden 
Regenmessers an dem Südwest-Ende. Der Südthurm zeigt wieder das Sextantenhaus, während man auf 
dem Ostthurme das Observatorium für das Meridian-Instrument und in der Loggia desselben die Pfeiler- 
Fundirung, die zur Aufstellung des Meridian-Instrumentes dient, erblickt. Die Nordwestseite des Gebäudes 
hat eine ganz ähnliche Façade, wie die soeben beschriebene, nur dass im Erdgeschosse (oder vielmehr im 
Keller) noch eine Thür angebracht ist und der Nordthurm ein Observatorium mit drehbarem Dache für das 
Universai-Instrument trägt, während der Westthurm wieder die Anemometer-Aufstellung zeigt. Die Nordost 
seite ist durchaus gleich mit den übrigen Neben-Façaden gebildet, mit solchen Modifikationen, wie sich 
dieselben aus der soeben beschriebenen Anordnung ergeben. 
Es wurde oben schon von der Eintheilung der auf Tafel 5—8 gegebenen Grundpläne gesprochen ; 
zunächst dürfte kaum etwas zu deren vollem Verständnisse erforderlich sein, zumal bei der Beschreibung 
einzelner Einrichtungen, wenn immer erforderlich, auf dieselbe zurückgekommen werden wird. 
In Tafel 9 ist ein Durchschnitt in der Richtung AB der Grundpläne dargestellt, welcher hier etwas 
näher besprochen werden soll. Links unten erblickt man den Gasmotor und daneben die Räume des 
Chemisch-Physikalischen Laboratoriums, in der Mitte die Zisterne für die vertikale Achse des Combe’schen 
Apparates, von welcher ein für die Welle bestimmter Kanal nach dem Gasmotor führt. Zu beiden Seiten 
sieht man die Keller-Korridore und darüber liegend rundum die Korridore der übrigen Etagen, während 
rechts unten die Aufbewahrungs-Räume, darüber das Treppenhaus und die Anordnung der Treppe zu er 
sehen ist. Der Lichthof mit einer Gesammthöhe von 11 m vom Fussboden bis zum Staublicht, sowie der 
darüber liegende Raum bis zum Giebeldach nimmt die Mitte des Durchschnittes ein. In der ersten Etage 
des Nordost-Flügels ist ein Durchschnitt durch die Bibliothekräume zu sehen, aus welchem man die Auf 
stellung der Bibliothek-Schränke und die Anordnung einer Gallerie um dieselben ersieht. Das Auffange- 
Gefäss mit dem darunter liegenden Registrir-Apparate des Regenmessers ist an der Südwestkante des Glas- 
Giebeldaches angedeutet. Die senkrechte Höhe der Oberkante dieses Auffange-Gefässes über dem Erdboden 
Archiv 1884. 2. 
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