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Full text: 7, 1884 (7, 1884)

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„Aus diesen Darlegungen ergiebt sich von selbst und ungezwungen die Stellung der Deutschen See 
warte zu anderen verwandten Instituten des In- und Auslandes. Während die Beschäftigung mit meteoro 
logischer Forschung der Seewarte in der Reihe der meteorologischen Zentralstellen ihren Platz anweist, 
lehnt sich dieselbe, vermöge ihrer Pflege der Hydrographie, der Instrumentenkunde und der verwandten 
Zweige der Navigation an die Hydrographischen Aemter an, von welch’ letzteren sie sich — abgesehen 
davon, dass sie nur für die Handelsmarine in erster Linie zu wirken berufen ist — auch dadurch unter 
scheidet, dass das Gebiet der Marine-Vermessung und die Herausgabe der Resultate derselben in Karten 
ihrem Wirkungskreise fern bleibt.“ 
„Noch sei eines bei der Errichtung der Seewarte vielfach in Erwägung gezogenen Gesichtspunktes 
gedacht, der sonst selten nach seiner ganzen Bedeutung anerkannt wird. Die Ergründung einer wissen 
schaftlichen Wahrheit kann für die Begründung des Zusammenhanges der Erscheinungen und darum auch 
gewiss schliesslich für die Anwendung derselben in einer ausübenden Thätigkeit nur von grossem Nutzen 
sein, während andere Glieder in unserer wissenschaftlichen Erkenntniss, gemäss deren gegenwärtigem Stadium, 
unmittelbar als für diese Anwendung von hervorragender Tragweite erkannt werden müssen; hierin liegt, 
wenn auch kein Gegensatz, doch ein Grund für eine Scheidung. Der Geist mit vorwiegend philosophischer 
Richtung versenkt sich naturgemäss mit Vorliebe in die Ergründung von Problemen der Naturforschung, 
deren Zusammenhang mit Fragen der Verwerthung einer Wissenschaft möglicherweise heute noch nicht 
einleuchtet und darum wohl verfrüht in den Kreis der Betrachtungen eines Institutes hineingezogen wird, 
welches vorzugsweise den Beruf hat, allerdings iu steter Fühlung mit und auf dem Boden der Wissenschaft 
stehend, Schritt für Schritt das Errungene auszunutzon und im Interresse des Lebens zum Gemeingute zu 
machen. Beide Richtungen der meteorologischen Arbeit, die Forschung um der Forschung willen und die 
Forschung zu Zwecken einer ausübenden Thätigkeit, müssen in einem wohlgeordneten Staate neben einander 
entwickelt und gepflegt werden; sie in einem Institute zu pflegen, kann zu Konflikten führen, die beiden 
zum Nachtheile gereichen und darum unter allen Umständen vermieden werden müssen. Unter dieser 
Beleuchtung ist das Institut, über dessen Thätigkeit nun zuerst Bericht erstattet werden soll, zu betrachten, 
damit man erkenne, weshalb dasselbe nicht auch gleichzeitig, wie von mehreren Seiten angeregt wurde, 
als eine Zentralstelle für die Klimatologie, theoretische Meteorologie und die Physik der Erde im Deutschen 
Reiche zu wirken berufen worden ist.“ 
„Solche und ähnliche Gedanken und Erwägungen lagen der Einrichtung und Organisation der Deutscheu 
Seewarte zu Grunde, die in erster Linie dem nationalen Drange nach ausgiebiger Entfaltung unserer vater 
ländischen maritimen Thätigkeit und dem Aufschwünge des Geistes und der Bestrebungen unserer Nation, 
sich im friedlichen Wettkampfe auf der Arena des Welthandels und des Weltverkehrs zur vollen Geltung 
gebracht zu sehen, ihre Entstehung verdankt. Damit diesem für das ganze staatliche und materielle Leben 
unseres Volkes hochwichtigen Impulse auch wirklich entsprochen werden könne, musste die Gestaltung der 
Seewarte recht dui'chdacht und nach einem festen und wohl erwogenen Plane durchgeführt werden.“ 
Es war nur die Absicht, in diesen einleitenden Worten noch einmal in Kürze die Aufgaben und Ziele 
der Institution der Deutschen Seewartc zusammenzufassen; ein näheres Eingehen auf Organisation des 
ganzen Systems ist hier weder nothwendig, da schon so Vieles über den Gegenstand geschrieben und 
gesprochen wurde, noch auch am Platze. Es ist nur die Absicht, eine eingehende Darlegung der Einrichtung 
der Zentralstelle zu geben, welcher die Aufgabe zu stellen ist, die wissenschaftlichen und praktischen Ziele 
des ganzen Systemes zu fördern. Einleuchtend ist, dass die Einrichtung einer solchen Zentralstelle keine 
einfache sein kann und gar Manches in den Plan derselben gezogen werden muss, sobald dem Geiste 
heutiger exakter Forschung Genüge geschehen soll, welches den unmittelbar in die Augen fallenden Zielen 
ferner zu liegen scheint. 
Die nachfolgenden Blätter sind dazu bestimmt, zu zeigen, in welcher Weise die der Direktion gestellte 
Aufgabe, sofern sich dieselbe auf die Zentralstelle bezieht, gelöst wurde. 
Die Situation und die allgemeine Anordnung des neuen Dienstgebäudes der 
Deutschen Seewarte in Hamburg. 
Bezüglich des für die Errichtung des neuen Dienstgebäudes bestimmten Bauplatzes mag auf die 
Darlegungen im Jahres-Berichte II (1879), Seite 6 u. ff. hingewiesen werden. Ueberdies ist der gegen 
wärtigen Beschreibung ein Situationsplan in Tafel 2 beigegeben, aus welchem sofort und zur Genüge die
	        
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