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Full text: 59, 1939

Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wetterbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 41 
Zum Teil ist also die Niederschlagsmenge eines Txj-Tages noch größer als im August. 
Für die vorhin erwähnten Herbststürme seien die beim bj -Taifun vom 4. 9. 1933 gemessenen Werte ange 
geben: Saisyü WNW-Sturm mit 20,4 m/Sek., Moppo NNW-Sturm mit 19,0 m/Sek., Husan N-Sturm mit 11,4 m/Sek., 
Zensyü N-Sturm mit 7,8 m/Sek. In Septembermonaten ohne Taifune können die maximalen Windstärken wieder 
bei Mwx r oder Tx 2 -Wetterlagen auftreten. 
Die tiefsten Monatstemperaturen werden gegen Ende des Monats gemessen, wenn das Festlandshoch wieder 
herrscht, umgekehrt die höchsten Temperaturen, wenn sich der Kern des Festlandtiefs im Anfang des Monats in 
großer Nähe Koreas befindet. Die größten Temperaturschwankungen an einem Tage sind wieder an H-Typen ge 
bunden. Die durchschnittliche Häufigkeit der H-Wetterlage mit 3,4 Tagen ist der des Mai ähnlich und bedeutend 
größer als die minimale Häufigkeit in den Sommermonaten. 
11. Oktober. 
Die durchschnittlichen Monatstemperaturen sinken weiter ab. Die Niederschläge sind bedeutend geringer als 
im September, der Oktober ist schon als winterlicher Trockenmonat zu bezeichnen, in 16,1% aller betrachteten 
Jahresreihen entfiel sogar das primäre Niederschlagsminimum auf ihn. 
Eine Region hohen Luftdrucks liegt wieder um den Baikalsee, nur ist die große Winterstärke noch nicht 
erreicht: der Kern des Hochs zeigt 770 mm durchschnittlichen Druck. Korea wird im Norden von der 764-mm- 
Isobare geschnitten, im Süden der japanischen Inseln verläuft die 762-mm-Isobare. Auf dem Meere, fast in der 
selben Breite wie das Baikalmaximum, nur 80 Längengrade weiter östlich, erscheint ein ausgeprägtes Minimum, im 
Kern 752 mm, das den Südostteil des Beringmeeres einnimmt und sich über die Aleüten erstreckt. Die Differenz 
zwischen den Kernen der beiden Luftdruckgebilde beträgt 18 mm. Das Maximum des Pazifischen Ozeans hat sich 
zwischen den 30. und 40. Breitenkreis und bis zum 164. Längenkreis zurückgezogen; es liegt fast im Süden des 
Aleüten-Minimums. Es ist ohne Einfluß auf die Wettergestaltung Koreas. Das 4. Aktionszentrum, das Tief über der 
Mandschurei, ist gänzlich verschwunden. 
Auf den Wetterkarten finden sich in diesem Monat nur winterliche Wetterlagen, wenn auch das stabile Fest 
landshoch im allgemeinen schwächer als in den Hauptwintermonaten ausgeprägt ist. 4,0 Tage sind durchschnitt 
lich dem Mwx r Typ zugeordnet und 8,1 Zyklonentage, das ist die größte Zyklonenhäufigkeit für die Wintermonate. 
Im relativ kalten Oktober 1926 war das Hoch über der Mongolei schon an 5 Tagen und das Hoch über China 
an 4 Tagen stark ausgeprägt. Umgekehrt unterlag Südkorea im relativ warmen Oktober 1930 an keinem Tage den 
Wirkungen einer Mwx^-Wetterlage. 
Den Schiffern Ostasiens gibt Froc (Lit. Nr. 15, 31) für den Oktober folgende Voraussage: ein Druck größer 
als der mittlere eines Ortes ist ein Zeichen der Zunahme des Wintermonsuns, ein Luftdruck unter dem Mittel ist ein 
Zeichen für einen Taifun. Nach Aspinall (Lit. Nr. 5, 4) ist in Ostasien folgender volkstümlicher Taifunreim weit 
verbreitet: 
June: too soon, 
July: stand by, 
August: come it must, 
September: remember, 
October: all over. 
Trotzdem lehrt die Erfahrung, daß im Oktober durchaus nicht immer „all over“ ist, sondern daß die Taifune 
der Bahn Td 2 Korea durchaus noch beeinflussen können. Auf dieser Bahn (siehe Seite 28) gehen die Taifune 
allerdings nicht mehr direkt über Korea hinweg, sondern der Scheitel ihrer Bahn liegt südlich von Quelpart. 0,6 
durchschnittliche Taifuntage besagen, daß etwa alle 4 Jahre ein Taifun im Oktober so weit nördlich gelangt, daß 
Südkoreas Wetter sich an etwa 3 Tagen unter seiner Wirkung befindet. Saisyü empfing z. B. am 19. 10. 1933 durch 
den Taifun die maximale Regenmenge des Monats mit 49,5 mm, also einen bedeutend geringeren Betrag als im 
Vormonat. Die anderen Stationen maßen jedoch gleichzeitig nur geringe Niederschläge. 
Die Hauptregenmengen des Monats werden jetzt in Südkorea wieder von den Zyklonen gebracht. Regen 
bringende Zyklonen beeinflussen Korea an durchschnittlich 5,6 Tagen. An diesen Tagen herrscht regnerisches, 
stürmisches Wetter. 
Am 10. Oktober 1927 fielen in Moppo beim Vorüberziehen einer d 2 -Zyklone 64,9 mm (20jähriges Mittel 
der 31 Oktobertage insgesamt 54,2 mm), in Husan 59,8 mm (72,5 mm), in Zensyü 34,1 mm (50,5 mm) und in
	        
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