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Kurs
+fz
-fZ
Deviation
Richtkraft
Deviation
Richtkraft
N
+ (Max.)
unbeeinflusst
— (Max.)
unbeeinflusst
NO
+
geschwächt
—
verstärkt
0
0
geschwächt (Max.)
0
verstärkt (Max.)
SO
—
geschwächt
+
verstärkt
s
— (Max.)
unbeeinflusst
+ (Max.)
unbeeinflusst
SW
—
verstärkt
+
geschwächt
w
0
verstärkt (Max.)
0
geschwächt (Max.)
NW
+
verstärkt
—
geschwächt
Nachdem wir so die in den Poisson’schen Grundgleichungen vorkommenden Koeffizienten einzeln in
Bezug auf ihre Wirkung auf den Kompass untersucht haben, wenden wir uns jetzt zur Betrachtung der
jenigen Kombinationen aus ihnen, welche wir mit 91, 33, S, ©, Gs bezeichnet haben.
1. Ä und 2).
Diese beiden Koeffizienten sind Funktionen von a und e, denn es war:
1 +
a + e
2
© =
1
/.
a — e
2
). war auch der mittlere Werth
H'
von TT COS 0,
11
oder die mittlere Kraft, welche den Kompass nach magnetisch
Nord richtet, ausgedrückt in Einheiten der Horizontal-Komponente des Erdmagnetismus am Schiffsorte.
Der Werth von l ist, wie wir sehen, nur abhängig von a und e, d. h. von dem Induktious-Koeffizienten
der Längsschiffs-Komponente des Erdmagnetismus in der Längsschiffs-Richtung und von dem Induktions-
Koeffizienten der Dwarsschiffs-Komponente des Erdmagnetismus in der Dwarsschiffs-liichtung. Wir sehen,
dass ). = 1 wird, wenn entweder a und e beide gleich Null sind, oder wenn a und e beide gleich gross
sind und verschiedenes Vorzeichen haben. In diesen beiden Fällen also wird der Kompass an Bord eines
eisernen Schiffes im Mittel mit derselben Kraft nach Nord gerichtet, als wenn er sich auf einer gänzlich
eisenfreien Stelle befände. Haben die beiden Koeffizienten a und e einen positiven Werth, oder ist nur der
grössere von beiden positiv, so wird die mittlere Richtkraft des Kompasses an Bord des eisernen Schiffes
grösser sein, als die an Bord eines hölzernen. Sind dagegen a und e, oder nur der grössere dieser beiden
Koeffizienten negativ, so wird dieselbe geringer sein. An Bord eines eisernen Schiffes pflegen fast immer
—a und —e vorhanden zu sein, wenn nicht einzelne horizontale, zentrisch zum Kompass gerichtete, längs-
schiffs oder dwarsschiffs laufende Eisenmassen in unmittelbarer Nähe des Kompasses vorhanden sind, oder
der Kompass über einem Oberlicht oder einer sonstigen Durchbrechung des Decks sehr niedrig aufgestellt
ist, wie das aus den Figuren 4 und 8 auch leicht ersichtlich ist. Aus diesem Grunde ist bei den Regel
kompassen aller Schiffe ). kleiner als 1. (Mittelwerth für Dampfer 0.839, für Segelschiffe 0.889)*) und hierin
mehr, als in der Grösse der Deviation liegt der Nachtheil eines Kompasses an Bord eiserner Schiffe gegen
über dem an Bord hölzerner. Es ist daher durch eine Kompensation thunlichst auf eine Vergrösserung
von ). hinzuwirken, welche sowohl durch Hervorrufung eines -f-a wie eines +e erfolgen könnte. — W T ie
indess dieselbe auszuführen ist, damit dadurch nicht eine Vergrösserung der Deviation entsteht, sondern
eventuell eine Verminderung derselben, erhellt aus der Betrachtung des Koeffizienten ©, da in diesem
allein die Koeffizienten a und e ihre Wirkung in Bezug auf die Deviation äussern.
) Siehe: Ueber die Veränderungen des Magnetismus in eisernen Schiffen „Aus dem Archiv der Seewarte 1879, No. IV“.