Skip to main content

Full text: Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, 1 (1878)

96 
Im Allgemeinen mag hier nur so viel konstatirt werden, dass sich die Zahl der zu prüfenden und 
nicht dem Institute selbst gehörenden Instrumente von Jahr zu Jahr vermehrte, und zwar kann dies von 
allen Klassen von Instrumenten gesagt werden. Die Mechaniker, welche in den verschiedenen Branchen 
arbeiten, haben in erfreulicher Weise die Einrichtungen der Seewarte, sowohl in Hamburg, als auch an den 
Nebenstellen für die bezeichneten Zwecke in Anspruch genommen. Hier mag angefügt werden, dass diese 
Inanspruchnahme durch ein besonderes Regulativ geordnet wird, in welchem auch die Kostenbeträge für 
die einzelnen Instrumente festgesetzt worden sind.*) Mitarbeiter der Seewarte sind von jeglicher Abgabe für 
Instrumenten-Prüfung befreit. 
In Folge der in der angeführten Weise von Seiten der Seewarte dokumentirten Sorgfalt, sowie der 
steten Rathertheilung und der Möglichkeit Erprobtes auf dem Gebiete der Instrumenten-Industrie in Augen 
schein zu nehmen, hat sich denn auch sichtlich die Qualität der Fabrikate auf den verschiedenen Ge 
bieten gehoben. Wenn die vorhin erwähnten Abhandlungen dies in wissenschaftlicher Weise darlegen und 
dem Fachmanne eine Einsicht in das Wesen der Besserungen gewähren, so genügt schon andererseits ein 
oberflächlicher Vergleich dessen, was früher und was gegenwärtig zur Verwendung gelangt, um den wesent 
lichen Fortschritt der Instrumentenfabrikation auch in den Kreisen, welche vorzugsweise für die Kauffahrtei- 
Marine arbeiten, erkennen zu lassen. Wenn auch noch Manches mit Rücksicht auf die Qualität derjenigen 
Instrumente, die heute für die Schiffe der Kauffahrtei-Marine gekauft und verwendet werden, zu wünschen 
übrig bleibt, so lässt doch der bereits erzielte Erfolg mit Sicherheit schliessen, dass auch das noch als 
wünschenswerth zu Bezeichnende durch nachhaltiges und ruhiges Vorgehen in nicht zu ferner Zeit erreicht 
werden wird. 
Natürlich ist der Fortschritt in der Anfertigung der wesentlichsten nautischen und meteorologischen 
Instrumente durch den Eifer, die Strebsamkeit und Tüchtigkeit der Mechaniker bedingt, indem mit Bestimmt 
heit anzunehmen ist, wie dies auch die bisher gemachte Erfahrung erwiesen hat, dass ein gutes Fabrikat, 
wenn auch etwas höher im Preise, schliesslich einen guten und lohnenden Absatz findet. 
Dasjenige Gebiet der Instrumentenfabrikation, welches denn auch einen besonderen Aufschwung nach 
Qualität der Produkte erkennen lässt, ist die Kompasskonstruktion, und kann mit Rücksicht darauf nicht 
rühmend genug hervorgehoben werden, dass in den Haupthafenorten der Handelsmarine der Unternehmungs 
geist und das Verständniss einzelner Firmen schon ganz Beachtenswerthes erzielt hat. Es mögen hier nur 
genannt werden die sich mit der Kompassfahrikation beschäftigenden Firmen C. Plath, A. Carstens, Th. 
Downie, W. Campbell & Co. Nachfolger, G. Hechelmann in Hamburg, H. Petersen in Altona, W. Ludolph 
in Bremerhaven, G. Rahtjen in Bremen, Kuhlo & Bonzel in Stettin, Lüzau in Danzig, Petri in Rostock, 
Heustreu in Kiel u. a. m. 
c. Die Buchführung über die Instrumenten-Prüfung. 
Jedes der Seewarte zur Prüfung eingelieferte Instrument wird unter genauer Angabe seines Verfertigers, 
seiner Nummer, seiner Theilung u. s. w. in das Journal für die Instrumente eingetragen und mit der 
laufenden Journal-Nummer versehen. Ferner wird darin auch der Tag des Einganges, der Prüfung und 
Ablieferung des Instrumentes verzeichnet, ebenso wie die Nummer des Hauptbuches, woraus die näheren 
Angaben über die Prüfung des Instrumentes und deren Resultate zu entnehmen sind. Die für Barometer, 
Thermometer oder Aräometer gefundenen Korrektionen werden in das betreffende, dafür vorhandene Haupt 
buch eingetragen und zwar ist das Buch für Barometer-Prüfungen derart eingerichtet, dass für jedes Baro 
meter eine halbe Seite reservirt ist, so dass bei Barometern, welche, wie die auf den Stationen der Seewarte 
oder an Bord der für die Seewarte arbeitenden Schiffe sich befindenden, mehrmals zur wiederholten Prüfung 
eingeliefert werden, gewissermassen die Geschichte eines jeden Barometers daraus zu entnehmen ist. Die 
Thermometer-Korrektionen werden in das dafür bestimmte Hauptbuch nach laufender Nummer eingetragen, 
jedoch ist eine eventuell schon früher vorgenommene Prüfung sofort nachzuschlagen, da im Eingangsjournale, 
dessen Nummer im Hauptbuche mit angegeben wird, sich auch die Rubrik befindet: „Frühere Nummer.“ 
In ganz ähnlicher Weise werden die Resultate der Prüfung von Aräometern und Hygrometern an besonderer 
Stelle in dieses Buch mit eingetragen. 
*) Regulativ für die Prüfung von naut. und meteor. Instrumenten etc., herausgegeben von der Direktion, 18. Januar 1876.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.