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E. Walter, vom Dampfer „Allemannia“,
W. Wendt, vom Segelschiffe „Humboldt“.
Kapitän Wendt, einer der ältesten Arbeiter auf dem Felde der maritimen Meteorologie, begann die
Journalführung bereits im Jahre 1868 und lieferte seit jener Zeit, während er die Schiffe „Sophie“, „Peter
Godeffroy“ und „Humboldt“ führte, und zwar hauptsächlich auf Reisen nach den Südsee-Inseln, der Seewarte
ein Beobachtungs-Material ein, welches nicht weniger als 113 Monate wirklicher Beobachtungszeit umfasst.
Kapitän Koppelmann war in Anerkennung seiner langjährigen Dienste noch kurz vor Antritt seiner
letzten Reise durch die Ertheilung der Bronzenen Medaille der Seewarte ausgezeichnet worden.
Auszeichnung der Mitarbeiter der Seewarte zur See. Wie im Jahres-Berichte pro 1881,
Seite 8 u. 9, ausgeführt wurde, stiftete die Seewarte eine Medaille, weiche in Anerkennung hervorragender
Leistungen an ihre Mitarbeiter zu verleihen ist. Im Berichts-Jahre gelangte diese Medaille zum ersten
Male zur Austheilung, und zwar erhielten die Silberne Medaille, nebst Diplom, die Kapitäne: A. Lehmann,
vom Schiffe „J. W. Gildemeister“, B. F. Rehm, vom Schiffe „Victoria“, Th. Minssen, vom Schiffe
„Hedwig“ und J. Früchtenicht, vom Schiffe „Urania“.
Die Medaillisten-Kapitäne gehören sämmtlich zu den ersten, die bei der Gründung der Norddeutschen
Seewarte i. J. 1868 in den Kreis der Beobachter eintraten und es haben dieselben den regelmässigen Beob
achtungsdienst an Bord, allen Schwierigkeiten zum Trotz, mit Treue und Sorgfalt auf allen ihren Fahrten
bis auf den heutigen Tag fortgeführt. Ihre zum grössten Theile ausgezeichnet geführten Journale, im
Ganzen nicht weniger als 63 Bände, mit einem sich auf 400 Monate Beobachtungszeit beziehenden Inhalte,
bilden einen sehr werthvollen Bestandtheil des maritim-meteorologischen Archives der Seewarte. Die Jour
nale des Kapitän Rehm allein enthalten nicht weniger als 125 Monate Beobachtungszeit, gleich etwa
23,000 vollständigen Beobachtungs-Sätzen. Gesammelt wurde dieses Material auf Fahrten nach China,
Kalifornien, Ostindien und der Ostküste von Nordamerika; es ist in der ganzen Beobachtungsreihe, welche
sich über 16 Jahre erstreckt, auch nicht eine einzige Beobachtung ausgefallen.
Kapitän Lehmann ist unter den gegenwärtig noch thätigen Mitarbeitern jedenfalls derjenige, der
am längsten im Interesse der maritimen Meteorologie gearbeitet hat. Die Seewarte besitzt Journale von
ihm, die bereits i. J. 1856 für Maury geführt wurden.
Auch die Kapitäne, welchen die Bronzene Medaille, nebst Diplom, im Berichts-Jahre verliehen wurde,
waren zum grössten Theile schon 10 bis 15 Jahre für die Seewarte thätig. Es sind dies die Kapitäne:
P. A. Voss, J. F. List, J. Barber, H. Bunge, C. Ringe, P. Koppelmann, H. Jäger und
J. Budelmann.
Die Ve rwertliung des eingegangenen Beobachtungs-Materiales geschah im Allgemeinen
in derselben, durch frühere Jahres-Berichte bekannten Weise; es wurde jedoch bei den diesbezüglichen
Arbeiten der Abtheilung I in erster Linie den praktischen Bedürfnissen der Mitarbeiter und der Seeleute
überhaupt Rechnung getragen.
Die Reise-Berichte nach Segelschiffs-Journalen, welche i. J. 1883 verfasst wurden, betreffen die
Eingänge vom 1. September 1882 bis zum 31. August 1883 und umfassen im Ganzen 231 Nummern. Die
Anzahl der Reisen, welche in dieser Sammlung zur Besprechung gelangten, ist, nach den Reisezielen geord
net, wie folgt:
a. Ausreisen nach
Westafrika 26,
Süd- und Ostafrika 8,
der Bai von Bengalen 18,
Singapore und den Sunda-Inseln 19,
den Philippinen, China, Japan und dem Amur-Gebiete 18,
Australien und den Südsee-Inseln 17,
Nordamerika, im Norden von Kap Hatteras 54,
Nordamerika, im Süden von Kap Hatteras, West-Indien und
der Ostküste von Südamerika, nördlich der Linie 22,
der Ostküste von Südamerika, südlich der Linie 10,
der Westküste von Südamerika 24,
der Westküste von Zentral- und Nordamerika 12.