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Full text: 6, 1883

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Winkel von 120° bilden. Die ersteren, welche mit der Richtung nach unten und nach rechts einen Winkel 
von 60° einschliessen, sind punlctirt, die letzteren, welche mit der Richtung nach unten und nach rechts 
•einen Winkel von 120° bilden, voll gezeichnet. Trägt man nun auf den ersteren Linien die auf den ver 
schiedenen Kompass - Kursen beobachteten Deviationen in Theilen des Kompassumfangs (— 360°) ab und 
verbindet die so erhaltenen Punkte durch eine krumme Linie — Deviationskurve, •—■ so hat man natürlich, 
wenn man umgekehrt wieder aus der Deviationskurve die Deviation für irgend einen Kompasskurs entnehmen 
will, den Abstand von dem Punkte in der vertikalen Mittellinie, welcher dem fraglichen Kompasskurse 
entspricht, bis zur Kurve parallel zu den punktirten Linien zu messen. Da aber diese Linien mit der 
Mittellinie einen Winkel von 60° bilden, so liefert dieser Umstand ein sehr bequemes und einfaches Mittel, 
jeden betreffenden Kompasskurs graphisch in den entsprechenden magnetischen Kurs zu verwandeln. Man 
hat dazu nur nöthig, von dem auf dem eben beschriebenen Wege gefundenen Punkte der Kurve, dessen 
Abstand von der Mittellinie, in der Parallelen zu den punktirten Linien gemessen, die Deviation für den 
betreffenden Kompasskurs ergab, längs einer solchen Linie zur Mittellinie zurückzukehren, die mit dieser 
einen Winkel von 120° bildet. Alsdann hat man ein gleichseitiges Dreieck konstruirt (jeder Winkel 60°), 
und daher liegt der Punkt, wo man mit der Mittellinie wieder zusammentraf, vom Kompasskurs um den 
Betrag der Deviation entfernt und entspricht somit dem gesuchten magnetischen Kurse. Eine Umkehrung 
dieses Verfahrens ergiebt natürlich den einem besimmten magnetischen Kurse entsprechenden Kompasskurs. 
Um also Kompasskurse in magnetische zu verwandeln, gehe man vom betreffenden Kompasskurse auf der 
Mittellinie parallel den punktirten Linien aus bis zur Deviationskurve und kehre parallel den voll gezeich 
neten Linien (denn diese bilden ja einen Winkel von 120° mit der Mittellinie) zur Mittellinie zurück. Der 
so gefundene Punkt derselben entspricht dem gesuchten magnetischen Kurse. Um aber zu einem gege 
benen magnetischen Kurse den ihm entsprechenden Kompasskurs zu finden, gehe man von dem, dem 
magnetischen Kurse {entsprechenden Punkte der Mittellinie parallel zu den voll gezeichneten Linien aus 
bis zur Deviationskurve und kehre von dieser parallel zu den punktirten Linien zur Mittellinie zurück. 
Der Punkt, wo die Mittelline alsdann getroffen wird, entspricht dem gesuchten Kompasskurse. 
Man merke sich für dieses Verfahren folgende englische Verse: 
„From compass course magnetic course to gain 
Depart by dotted and return by plain.“ 
„But if you seek to steer a course allotted, 
Take plain from chart and keep her head on dotted.“ 
Oder wenn man lieber deutsche an deren Stelle setzen will: 
„Willst du aus Kompasskurs magnet’schen Kurs erseh’n 
Musst aus punktirt, zurück zur Mitt’ auf voll du geb’n.“ 
„Doch zeigt den Kompasskurs das Diagramm dir auch. 
Geh’ aus auf voll, punktirt zurück, das ist der Brauch!“ 
Anhang II. Ableitung der Koeffizienten A, JB, C, D, T aus den Deviations-Beobachtungen 
während einer vollen Rundschwaiung. 
Aus einer Deviationskurve, wie sie durch Beobachtungen über die Deviation während einer vollen 
Rundschwaiung erhalten wurde, leitet man die Deviationen auf den einzelnen Strichen im Allgemeinen 
genauer ab, als aus den direkten Beobachtungen, da bei Konstruktion der Kurve einzelne fälsche Beob 
achtungen sich als solche manifestiren und kleinere Beobachtungsfehler bei Zeichnung der Kurve ausge 
glichen werden. 
Man benutzt daher auch in der Praxis zur Herleitung der Koeffizienten A, B, C, D, E im Allgemeinen 
am besten die Deviationskurve, es sei denn, man habe die Deviationen genau auf den 8 Hauptstrichen des 
Kompasses beobachtet. Der Berechnung dieser 5 Koeffizienten hegen die Deviationen auf den Strichen 
N, NO, 0, SO, S, SW, W und NW, welche wir bezw. durch: 
<?o, di, d 8 , di2, (5i6, d 20 , <?24, <?28 
bezeichnen wollen, zu Grunde.
	        
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